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JuttaB
Rohstoffe
Schokoladen-Notstand droht

Kakao ist die Grundlage für Schokolade
| 26.05.06, 12:11 Uhr |
Vom Boom bei edler Schokolade profitieren neue Chocolaterien und Discounter – der Rohstoff Kakao könnte aber knapp werden.
Der Trend zu den braunen Verführern hat einen Gründungsboom der Chocolaterien in Deutschland ausgelöst, wie zum Beispiel In’t veld. Während Zuckerzeug in der Gunst der Kunden verliert, erobert Süßes und Bitteres mit dem Rohstoff Kakao die Gaumen: 2005 genoss jeder Deutsche im Schnitt immerhin elf Kilo oder eine Drittel Schokotafel täglich.
Dunkle Sorten als Gewinner
Albert Angerer vom Branchenverband Sweets Global Network: „Gewinner sind die edleren, dunkleren Sorten, auch weil sie weniger als Dickmacher gelten als Milchschokolade.“ Prompt verlieren nach Analysen der Marktforscher ACNielsen große Schokorührer wie Kraft (Milka), Ritter oder Masterfoods (Mars) Marktanteile. Feine Häuser wie Lindt oder Zotter legen zu. Hachez aus Bremen schaffte gar mit einer Tafel „Erdbeer mit Pfeffer“ den Sprung in Supermarktregale.
Anders als bei Kaffee pendelt der Preis je Tonne Kakaobohnen seit drei Jahren um 1400 Euro – weit entfernt vom Spitzenwert 2600 Euro im Jahr 2002. Trotzdem warnt Patrick de Maeseneire, Chef des weltgrößten Schokoladenverarbeiters Barry Callebaut (Sarotti) aus Zürich, demnächst vor einem „Kakao- und damit Schokoladennotstand“.
Mindestens fünf Jahre bis zur Frucht
Russen, Inder und vor allem Chinesen scheinen immer mehr auf den Schokogeschmack zu kommen und ganze Plantagen leer zu futtern. Weil Kakaopflanzen aber fünf bis zehn Jahre brauchen, bis sie volle Früchte bringen, ist laut Callebaut ein Engpass absehbar. Die dunkle Seite des Kakaos prangert indes Unicef an: Kinder würden jedes Jahr zu Tausenden entführt und in westafrikanischen Plantagen versklavt. Eine edle Schokolade ohne Kinderarbeit (mit „Transfair“-Siegel) führte jetzt immerhin der Discounter Lidl ein.
Quelle: https://focus.msn.de/finanzen/news/Rohstoffe_nid_29540.html
Schokoladen-Notstand droht




Kakao ist die Grundlage für Schokolade


| 26.05.06, 12:11 Uhr |
Vom Boom bei edler Schokolade profitieren neue Chocolaterien und Discounter – der Rohstoff Kakao könnte aber knapp werden.

Der Trend zu den braunen Verführern hat einen Gründungsboom der Chocolaterien in Deutschland ausgelöst, wie zum Beispiel In’t veld. Während Zuckerzeug in der Gunst der Kunden verliert, erobert Süßes und Bitteres mit dem Rohstoff Kakao die Gaumen: 2005 genoss jeder Deutsche im Schnitt immerhin elf Kilo oder eine Drittel Schokotafel täglich.
Dunkle Sorten als Gewinner
Albert Angerer vom Branchenverband Sweets Global Network: „Gewinner sind die edleren, dunkleren Sorten, auch weil sie weniger als Dickmacher gelten als Milchschokolade.“ Prompt verlieren nach Analysen der Marktforscher ACNielsen große Schokorührer wie Kraft (Milka), Ritter oder Masterfoods (Mars) Marktanteile. Feine Häuser wie Lindt oder Zotter legen zu. Hachez aus Bremen schaffte gar mit einer Tafel „Erdbeer mit Pfeffer“ den Sprung in Supermarktregale.
Anders als bei Kaffee pendelt der Preis je Tonne Kakaobohnen seit drei Jahren um 1400 Euro – weit entfernt vom Spitzenwert 2600 Euro im Jahr 2002. Trotzdem warnt Patrick de Maeseneire, Chef des weltgrößten Schokoladenverarbeiters Barry Callebaut (Sarotti) aus Zürich, demnächst vor einem „Kakao- und damit Schokoladennotstand“.
Mindestens fünf Jahre bis zur Frucht
Russen, Inder und vor allem Chinesen scheinen immer mehr auf den Schokogeschmack zu kommen und ganze Plantagen leer zu futtern. Weil Kakaopflanzen aber fünf bis zehn Jahre brauchen, bis sie volle Früchte bringen, ist laut Callebaut ein Engpass absehbar. Die dunkle Seite des Kakaos prangert indes Unicef an: Kinder würden jedes Jahr zu Tausenden entführt und in westafrikanischen Plantagen versklavt. Eine edle Schokolade ohne Kinderarbeit (mit „Transfair“-Siegel) führte jetzt immerhin der Discounter Lidl ein.
Quelle: https://focus.msn.de/finanzen/news/Rohstoffe_nid_29540.html