SS 24 Termine Modul 31781 Probleme der Wirtschaftspolitik: Arbeitslosigkeit, Gesundheitsökonomik und Alterssicherung

Sommersemester 2024​

  • Einsendearbeit 1 (Abgabetermin: 15.07.2024)
  • Einsendearbeit 2 (Abgabetermin: 15.07.2024)
  • Einsendearbeit 3 (Abgabetermin: 15.07.2024)

Online-Klausur​

Mi., 11.09.2024, 11:45 – 13:45 (Prüfer: Westphal)

Modul in den Studiengängen​

  • B.Sc. Wirtschaftswissenschaft
  • B.Sc. Wirtschaftsinformatik
  • M.Sc. Volkswirtschaft
Beschreibung:
Erwerbsarbeit ist der zentrale Mechanismus der Finanzierung des Konsums in Marktwirtschaften. Dieser Mechanismus ist gestört, wenn arbeitswillige Haushalte keine Beschäftigung finden oder die Arbeitsfähigkeit durch Krankheit oder Alter eingeschränkt ist.

Bevor man sich den möglichen Ursachen für Arbeitslosigkeit zuwendet, sollte man untersuchen, ob Arbeitslosigkeit überhaupt ein wirtschaftspolitisch relevantes Problem darstellt. Wenn man diese Frage aus Effizienz- und/oder Gerechtigkeitsgründen bejaht, ist zu analysieren, wie es zu Abweichungen von der Vollbeschäftigung kommen kann, wo doch jeder Markt „aus sich heraus“ Angebot und Nachfrage mit Hilfe des Preismechanismus zum Ausgleich bringt. Als grundlegende Ursache von Arbeitslosigkeit lassen sich – verglichen mit dem Vollbeschäftigungslohn – ‚zu hohe‘ Löhne identifizieren. Zudem muss der Preismechanismus außer Kraft gesetzt sein, der bei einem Überangebot an Arbeitskraft auf Lohnsenkungen hinwirken würde. Mit diesen Einsichten kann man nach den Ursachen für zu hohe und nach unten unflexible Löhne wie auch nach geeigneten wirtschaftspolitischen Eingriffen in den Arbeitsmarkt fragen.

Wenn man die Brille der Ökonomie aufsetzt, sieht man Gesundheit und die Mittel, Gesundheit zu produzieren (Medikamente, Therapien) als Güter: Gesund zu sein, stiftet einen höheren Nutzen, als krank zu sein. Insofern ist es folgerichtig, die Nachfrage nach und das Angebot von Gesundheit(sgütern) mit den Instrumenten der Mikroökonomie zu untersuchen. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, die Kosten des Gesundheitssystems zu begrenzen steht dabei insbesondere die Frage im Fokus, durch welche Ausgestaltung von Kostenbeteiligungen und Honorarsystemen eine effiziente Versorgung erreicht werden kann.
Einen zweiten Schwerpunkt stellt die ökonomische Analyse von Krankenversicherungsverträgen dar.

Muss/sollte sich der Staat in die Altersvorsorge der Haushalte einmischen? Warum überlässt man diese Entscheidungen nicht den Haushalten, die durch Sparen in der Erwerbsphase ihren Konsum in der Rentenphase finanzieren können? Warum funktioniert die traditionelle Alterssicherung im Familienverband, bei der die Kinder und Enkel*innen ihre Eltern und Großeltern versorgen, nicht (mehr)?
Wenn im System des Umlageverfahrens die Rentenbeiträge der aktuell Erwerbstätigen den Konsum der aktuell im Ruhestand befindlichen Haushalte finanzieren, welche Auswirkungen hat das auf die gesamtwirtschaftliche Ersparnisbildung, auf die Bildung von Produktionskapital und damit auf das Wirtschaftswachstum?
 
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