• Viel Erfolg für die Klausuren im September 2024

Multiple-Choice-Prüfungen oft rechtswidrig

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Multiple-Choice-Prüfungen oft rechtswidrig

So sieht es das Oberverwaltungsgericht Münster. Guckt ihr hier oder hier.

Wird das die Wiwi-Lehrstühle an der Fernuni wohl ins Schwitzen bringen? :rolleyes
 
hmmm:ich weiss nicht, ne ähnliche Diskussion gab es glaube ich vor 1, 2 Jahren schon mal. Damals hat das zumindest die Lehrstühle nicht sonderlich gestört und die MC-Klausuren sind seitdem auch eher mehr geworden 🙄:confused
 
Was bedeutet den das wörtschen "oft" in diesem Zusammenhang? Im Umkehrschluss bedeutet das ja, Muliple-Choice ist grundsätzlich als Prüfungsmittel erlaubt.
Ich kann es mir aber nicht vorstellen, dass sich die FU davon so schnell beeindrucken lässt.
Auf dieses Art und Weise lässt sich eine Klausur doch deutlich schneller korregieren.
Mich würde an der Stelle interessieren, welche Punkte müssen erfüllt sein, damit eine Multiple-Choice Prüfung nicht rechtswidrig ist.
 
Mich würde an der Stelle interessieren, welche Punkte müssen erfüllt sein, damit eine Multiple-Choice Prüfung nicht rechtswidrig ist.

Ich habe heute mittag im Deutschlandfunk ein Interview mit dem Anwalt des klagenden Studenten gehört. Es geht wohl um Folgendes: Bei Multiple Choice wird nur eine Leistung bewertet, diese aber nicht ins Verhältnis zu den anderen Kandidaten gesetzt. So wi ich den Mann verstehe, wäre es okay, wenn es heißt: die Prüfung ist mit 50% bestanden ODER wenn 20% der anderen Kandidaten schlechter sind.
 
Ich hab geguckt ... 🙂

Was die Sache mit den Wegen zum Ergebniss betrifft kann ich nur Recht geben, die finden bei MC ja absolut keine Berücksichtigung.
Die "Qualifizierung" des Kandidaten lässt sich aber immer sehr schwer messen. Wenn der/diejenige einfach gut auswendig lernen kann (und das muss man bei einem Studium einfach schon fast können), dann weiß man doch nie, ob der Student das jetzt tatsächlich bis ins Letzte verinnerlicht hat, oder eben nicht.
Die 50% Rate Chance dagegen ist lächerlich. Ganz ehrlich, die Prüfungen an manchen anderen Unis (einige Freundinnen von mir studieren an der bayrischen Elite-Uni BWL) sind sicher nicht so viel schwerer, im Gegenteil. Bei meiner MC-Prüfung in Mikro z.B. wären die glatt durchgefallen, obwohl sie vorher natürlich meinten "MC, das schafft doch jeder!" Klingt nach Spaziergang, ist es aber nicht. In Hagen ist man schnell auf 2 Punkte runter. Mit "raten" ist da nix und wiegesagt "erläutern" kann man sein Ergebniss oder die Gedanken dazu nicht! Bei Mathematik etc. braucht man das auch nicht, aber
problematisch fand ich das Verfahren bei Recht. 😕 Selbst der Mentor am Münchner STZ wusste bei einigen Fragen nicht eindeutig, welche Antworten nun richtig oder falsch sind und der ist immerhin praktizierender Jurist! Bei der Diskussion nach der Klausur war es das Gleiche: Bei manchen Fragen gab es durchaus kontroverse Diskussionen und oft gab es sowohl für das "für", als auch für das "wider", gute Argumente für die man sonst vielleicht wenigstens ein paar Punkte für den Gedankengang bekommt. Beim Gutachtenstil beispielsweise gibt es ja schon Punkte für den richtigen Einstieg.
 
Ich hab geguckt ... 🙂
Was die Sache mit den Wegen zum Ergebniss betrifft kann ich nur Recht geben, die finden bei MC ja absolut keine Berücksichtigung.
Auch das ist lösbar - Bitz macht in InFin. z.B. MC-Aufgaben mit Begründung, ohne Begründung gibts auch keine Punkte 😱 - ob das ne Verbesserung für die Studenten ist 🙄

Bei manchen Fragen gab es durchaus kontroverse Diskussionen und oft gab es sowohl für das "für", als auch für das "wider", gute Argumente für die man sonst vielleicht wenigstens ein paar Punkte für den Gedankengang bekommt.

Ich denke, aus dem Grund werden immer mal wieder Aufgaben aus der Bewertung genommen oder mehrere Möglichkeiten - auch die Experten sind manchmal uneinig und es gab Proteste und Begründungen auch für andere Lösungen. Insofern würde ich mich bei ernsthaften Bedenken bei einer speziellen Aufgabe auch hinterher per Mail etc. an den Lehrstuhl wenden.
 
Das ist ja eine ganz interessante Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts. Inwiefern jemand der dreimal bei einer Prüfung durfällt (egal welcher Art), eine Chance hat das Studium - nun mit Hilfe der Gerichte - zu bestehen sei mal dahingestellt.

Ich persönlich finde das Verfahren, welches die Fernuni auch für Prüfungen anwendet auch nicht besonders berauschend. Im Einzelfall kommt es immer wieder zu ungerechten Bewertungen von Prüfungen. Ich hatte bisher immer das Glück nicht knapp an der 4.0 vorbeizuschlittern, sondern war immer gut im grünen Bereich. Trotzdem hat mich das Lotse Verfahren schon einige Notenstufen gekostet.

Besonders schlimm finde ich vor allem, dass der Lösungsweg meist überhaupt keine Punkte bringt (z.B. in Mikro). Ein dummer kleiner Rechenfehler bringt meist fette Minuspunkte. Teilweise bauen die Ergebnisse in einer Aufgabe aufeinander auf (so als würde man versuchen den Rechenweg doch zu bewerten). Leider gibt es dann schnell mal 0 Punkte wenn man sich im ersten Schritt verrechnet hat.

Besonders dumm hab ich mich in BWL3 angestellt (oder war es BWL2?), als ich die richtigen Ergebnisse in die falschen Felder eingetragen habe, mit dem Ergebnis, dass mir am Ende 12 Punkte fehlten.

Interessanterweise hat man nun in Recht I für Wiwi das Verfahren auch auf Lotse umgestellt. Der ein oder andere hat sich wohl gefreut kein Gutachten mehr schreiben zu müssen. Ich persönlich schreib mir aber lieber die Finger "plutig" und bekommt mal auf einen richtigen Ansatz ein paar Trostpunkte als NULL Punkte für eine fast richtig angekreuzte Antwort.

Andererseits ist es für den ein oder anderen sicher verlockend eine Lotse EA mal kurz vor dem Termin schnell schnell mit Hilfe dieses Forums zu lösen. Bei einem 10-seitigem Gutachten geht das wohl kaum. Aber eine EA ist halt keine Prüfung...

Naja, mal schaun ob die Uni es für nötig hält irgendetwas an ihrem Verfahren zu ändern.

Grüße
Philipp
 
Dr Franke Ghostwriter
Also ich finde das MC Verfahren teilweise auch fragwürdig.
In Makro z.B gibt es ja auch im Verhältnis zu den anderen Klausuren im Grundstudium wenig MC. So könnten doch alle die Klausur stellen.

Ich finde es in BWL3 besonders schlimm mit dem LOTSE-Verfahren.
Erstmal verrutscht man leicht in der Zeile, zweitens bauen die Aufgaben aufeinander auf, Folgefehler werden nicht berücksichtigt (habe am Lehrstuhl nachgefragt) und bis auf eine Aufgabe ist es eine reine Rechenklausur.

Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, nur um keine bis wenig Korrekturarbeit zu haben, nicht die Rechenwege zu berücksichtigen. Denn wie leicht finden gerade unter Zeitdruck Übertragungsfehler statt und tatsächlich hat man die Aufgabe auf dem Schmierzettel korrekt gerechnet?!
 
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