Das sich im Haushaltsoptimum Grenznutzen und Güterpreise gleich verhalten (2. Gossensches Gesetz) lässt sich für differenzierbare Nutzenfunktionen deren zweite Ableitung negativ ist (und damit der Extrempunkt ein Maximum ist) mit dem Lagrange-Ansatz zeigen (genau dass wird in der Lösung der Aufgabe in der Kurseinheit gemacht, aber für die konkrete gegebene Nutzenfunktion).
Es gilt allgemein:
Sei U Nutzenfunktion in den Gütern X und Y, zweimal differenzierbar und die zweite Ableitung negativ und sei px der Preis von Gut X und py der Preis von Gut y. Dann wird mit dem Lagrangeansatz U maximiert und dabei die Budgetrestriktion des Haushalts B = px * X + py * Y beachtet.
Langrangefunktion: L(l, X, Y) = U(X, Y) + l * (B - px * X - py * Y)
Nun die Maximumbedingungen (U sei zweimal differenzierbar und die zweite Ableitung sei stets negativ):
dL/dX = dU/dX - l * px = 0 also l = (dU/dX) / px
dL/dY = dU/dY - l * py = 0 also l = (dU/dY) / py
Also gilt im Nutzenmaximum: l = (dU/dX) / px = (dU/dY) / py
Und damit: (dU/dX) / (dU/dY) = px / py
Also: Die Grenznutzen verhalten sich wie die Güterpreise.
In der Lösung zu Aufgabe 32 auf Seite 188 KE 2 werden diese Lagrangeschritte mit der konkreten Nutzenfunktion drchgeführt anstatt direkt das 2. Gossensche Gesetz anzwenden:
dU/dX - l * px = 0 und
dU/dY - l * py = 0
für die konkrete Nutzenfunktion U = X^0,8 * Y^0,4 :
dU/dX - l * px = 0,8 * X^-0,2 * Y^0,4 - 5 * l = 0 und
dU/dY - l * py = 0,4 * X^0,8 * Y^-0,6 - 10 * l = 0
Und dann:
0,8 * X^-0,2 * Y^0,4 = 5 * l
0,4 * X^0,8 * Y^-0,6 = 10 * l
Und dann dividieren (l kürzt sich weg):
(0,8 * X^-0,2 * Y^0,4) / (0,4 * X^0,8 * Y^-0,6) = 5/10
2 * Y/X = 1/2
X = 4 * Y
Liebe Grüße