• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

WiWi zusätzlich zu Jura

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Ich studiere momentan Jura auf Staatsexamen an einer Präsenzuni. Da ich später im Ausland arbeiten möchte, benötige ich auch BWL-Kenntnisse. Ich interessiere mich sehr für wirtschaftliche Zusammenhänge, stehe jedoch mit Mathe auf dem Kriegsfuß. Kurz und knapp: Ich hasse Mathe 😉 Dennoch bin ich mir bewußt, dass Wirtschaft immer etwas mit Zahlen zu hat, mit Themen wie z.B. "Externes Rechnungswesen" könnte ich mich auch anfreunden, von "Wirtschaftsmathe" und "Statistik" hingegen bin ich nicht sonderlich begeistert. Wäre es in meinem Fall sinnvoller als Zweitstudiengang zu Jura (auf Staatsexamen) WiWi oder Rechtswissenschaft (Bachelor/Master) an der Fernuni zu belegen? Würden die BWL-Kenntnisse, die durch den Studiengang Rechtswissenschaft in Hagen vermittelt werden ausreichen, um sich auch auf klassische BWL-Jobs (insbesondere im Ausland) bewerben zu können? Eventuell käme auch ein Master (in Rechtswissenschaft) mit Schwerpunkt in einem BWL-Thema in Betracht. Ein Bachelor in Rechtswissenschaft wäre mit Sicherheit weniger aufwendig, da die Recht-Module für mich eigentlich nur Wiederholung wären. Des Weiteren wäre ich natürlich sehr froh, wenn ich vor dem Staatsexamen (von der Note alles abhängt) schon einen Bachelor hätte. Das würde mir enorm viel Druck nehmen.
 
Was verstehst du denn unter "klassischen BWL-Jobs im Ausland"? Wozu studierst du denn dann Jura, wenn du einen BWL-Job suchst? Und: meiner Meinung nach sollte man sich von Vornherein im Klaren darüber sein, dass Mathe eben eines der Handwerkszeuge ist, die man bei BWL braucht.
 
Vergleich der Optionen

Also vorab möchte ich gesagt haben, dass du auch schon an deiner Präsenz-Uni BWL Scheine kostenlos mitschreiben kannst. Die kannst du dann zwar nicht in dein eingentliches Jura-Examen einbringen, aber bei einer Bewerbung kannst du sie beifügen. Das ist dann zwar keine offizielle Qualifikation, aber es kommt darauf an, was man wirklich kann, und nicht nur auf Abschlüsse. Vielleicht kannst du sie ja doch an deiner Hochschule einbringen (wenn du freiwillig auf eine neuere Studienordnung wechselst). Jura soll sich ja im Wechsel befinden und in Zukunft auf mehr verschiedene Berufe vorbereiten. Ich habe gelesen, dass sich die Uni Mannheim da besonders innovationsfreudig gezeigt hat und BWL-Module für alle neuen Jura-Studenten obligatorisch gemacht hat.

Anbieten würden sich hier Anfängerkurse für externes und internes Rechnungswesen, Buchaltung, Jahresabschluss, Grundzüge Steuern, Finanzierung, Marketing und Unternehmensführung. Das sind auch die "BWL-Scheine", die man beim Bachelor of Laws machen muss. Beim internen Rechnungswesen und beim Marketing wirst du bei dem ein oder anderen Aufgabentyp ohne den Kurs "Wirtschaftsmathe" Probleme bekommen. Aber man kann die Klausuren auch einigermaßen gut bestehen, wenn man die ein oder andere Aufgabe nicht rechnen kann. Wenn du dich für den BoL an der Fernuni entscheidest, könntest du wirklich eine Menge Stoff einfach "übertragen" und Lernzeit sparen. Die Wirtschaftsjuristen sind im Moment angeblich viel gefragter als die Volljuristen (allerdings steigt deren Zahl und damit langfristig auch die Konkurrenz). Der Haken an der Sache: Der Wirtschaftsjurist ist kein echter BWL'er und kein echter Jurist. Angebotene Stellen sind meist "nur" Sachbearbeiterstellen und Assistenzstellen in Kanzleien. Außerdem könnte der BoL, weil er so viele Inhalte mit dem Jura-Studium teilt, etwas planlos wirken. Denn du hast dann viele ähnliche Klausuren doppelt geschrieben. Hätte man die Zeit anders nicht besser nutzen können?


Ich selbst studiere BWL auf Diplom (bin im Hauptstudium). Die Inhalte des Studiums beschränken sich bei "Sachkunde Wirtschaft" nur auf das Nötigste. Was in der Wirtschaft los ist und wie sich das historisch entwickelt hat, muss man sich eher "in der Freizeit" anlesen. Die Inhalte des Fachs konzentrieren sich eher auf grundsätzliche ökonomische Überlegungen, die an stark vereinfachten Beispielen aufgezeigt werden. Ich vermute, dass der Ruf der BWL, nicht besonders schwer zu sein, gerade durch diese simplen Beispiele hervorgerufen wird. Die gucken sich die Leute kurz an und sagen dann, dass man das auch mit Schülern machen könnte. Allerdings muss man dazu sagen, dass es wesentlich schwieriger wird, wenn man nicht eine Aufgabe können muss, sondern die Gesamtheit des Stoffes. Das Fach dürfte mit seinen Inhalten eher Leute ansprechen, die gerne solche ökonomischen Überlegungen anstellen und weniger solche, die es nur machen, weil sie in bestimmte Berufe wollen.

Im Gegensatz zum BoL dürfte der Bachelor in WiWi für dich aber weit lernaufwendiger werden. Ich habe die ersten 3 Semster gebraucht, um Mathe so einigermaßen zu beherrschen. Im zweiten Semester musste ich aus "Theorie der Marktwirtschaft" nach ein paar Wochen aussteigen, weil ich wegen der Mathe nicht mehr mitgekommen bin. In den ersten 3 Semstern habe ich immer wieder gemerkt, dass mir der Mathe-Stoff schon wieder fehlt. Ich habe das Grundstudium aber doch noch in der Regelstudienzeit und gut geschafft. Allerdings habe ich mir auch viel Zeit zum Lernen genommen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass du BWL und Jura gleichzeitig studieren könntest, ohne dass eines von beiden darunter leidet. Was möchtest du denn beruflich machen? Wenn du dem Jurastudium nur eine Ausrichtung auf die Wirtschaft geben willst, dann lohnt sich so ein zweites Studium wahrscheinlich gar nicht. Dann wäre die Zeit besser genutzt, wenn du dich innerhalb der Jura-Schiene auf für die Wirtschaft relevante Schwerpuntke spezialisierst.
 
Mathe beherrschen muss schon sein, auch wenn Du BoL belegst, da die BoL-WiWi-Kurse dieselben sind wie die Bachelor-WiWi-Kurse, nur dass die Bachelor-Wiwis noch mehr Kurse machen müssen im BWL-Bereich als die Juristen. Da ist schon der erste "Einführung in die WiWi" im BWL-Bereich sehr Mathe-lastig. Absolut kein Hexenwerk, aber wenn Du nicht die Abi-Mathematik, vor allem Gleichungen umformen und Ableiten und Logarithmen bescherrscht, dann siehts Du da sehr alt aus. Bestell Dir doch einfach mal hier über den "Markt" ein gebrauchtes Skript zu dem einen oder anderen Kurs oder mach erst mal als Akademiestudent ein Semester mit, dann siehts Du schon ob das parallel geht und Sinn hat.

Viele Grüße

Marianne
 
"Was verstehst du denn unter "klassischen BWL-Jobs im Ausland"? Wozu studierst du denn dann Jura, wenn du einen BWL-Job suchst? Und: meiner Meinung nach sollte man sich von Vornherein im Klaren darüber sein, dass Mathe eben eines der Handwerkszeuge ist, die man bei BWL braucht."

Einen Job in Bereichen wie z.B. "Marketing", "Personalführung" oder "Externes Rechnungswesen". Jura ist eher so eine Zwangehe, inbesondere um meine Eltern (die mein Studium zu 100% finanzieren) zufrieden zu stellen. Man muss es jedoch mit Mathe auch nicht übertreiben. Es gibt z.B. auch Unis und FHs (leider Präsenz), die mit sehr wenig Mathe auskommen. Die meisten davon sind privat. Nicht jedes BWL-Thema ist mathematisch strukturiert. "Externes Rechnungswesen" z.B. hat ebenfalls etwas mit Zahlen zu tun, dennoch kommt man dort eher nicht mit Matrizen, Ableitungen usw. in Kontakt. Da ich zu 99% ins Ausland möchte, benötige ich BWL-Know-how, da man dort mit deutschen Gesetzen eben nicht sonderlich viel ausrichten kann. Notenmäßig bin ich im Jura-Studium relativ gut dabei. Ich habe mich schon immer für Wirtschaft interessiert, ginge es nur nach dem Vergnügen, würde ich vermutlich Germanistik, Philosophie, Geschichte und/oder etwas Wirtschaftliches studieren. Letztere Studiengänge (außer dem Wirtschaftlichem) werden jedoch den finanziellen Ansprüchen nicht gerecht.

"lso vorab möchte ich gesagt haben, dass du auch schon an deiner Präsenz-Uni BWL Scheine kostenlos mitschreiben kannst. Die kannst du dann zwar nicht in dein eingentliches Jura-Examen einbringen, aber bei einer Bewerbung kannst du sie beifügen. Das ist dann zwar keine offizielle Qualifikation, aber es kommt darauf an, was man wirklich kann, und nicht nur auf Abschlüsse. Vielleicht kannst du sie ja doch an deiner Hochschule einbringen (wenn du freiwillig auf eine neuere Studienordnung wechselst)."

Bei uns an der Uni gibt es da kaum Möglichkeiten. Zudem interessiert viele Arbeitgeber nicht nur was man wirklich kann, sondern eben die offiziellen Qualifikationen. Ich habe mich zuerst an der Bucerius Law School beworben, die mich jedoch leider nicht genommen hat. Dort erlangt man einen Doppelabschluss (Bachelor und Staatsexamen) und kommt intensiv mit BWL-Themen in Kontakt. Durch einen zusätzlichen Studiengang in Hagen möchte ich diesen Nachteil ausmerzen, da ich das "Bucerius-Modell" als äußerst effektiv erachte. Des Weiteren möchte ich auf jeden Fall vermeiden, vor dem Staatsexamen noch keinen Hochschulabschluss zu haben.

Mir ist es halt wichtig, dass es offiziell ist, sonst könnte ich auch einfach VHS-Kurse belegen (was ich auch schon habe). Eigentlich bietet sich nur eine Fernuni an, da zwei Studiengänge an einer Präsenzuni wesentlich problematischer wären. Ich habe mir bereits einen Skript im Thema "Einführung in die WiWi" (von Niederle Media) gekauft und kurz überflogen. An sich finde ich die Thematik äußerst interessant (viel mehr, als Gesetzestexte) und es sah (im Skript) nicht sonderlich mathematisch aus. Bis jetzt habe ich nur die Fernuni Hagen, AKAD und Euro-FH gefunden, die solche Fern-Möglichkeiten anbieten. Letztere sind privat und kosten entsprechende Monatsbeiträge, was für mich jedoch finanziell nicht so das Problem wäre. Was haltet Ihr von denen? Der Studiengang "Dipl.-Kaufmann (FH)" von der AKAD macht z.B. auf mich einen unmathematischeren Eindruck, als WiWi in Hagen. Mein Vater (Steuerberater) hat mir angeboten, dass er mir im externen Rechnungswesen Nachhilfe geben könnte, wenn ich es nicht sofort verstehen sollte.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass für mich WiWi wesentlich zeitaufwendiger, als "Wirtschaftsrecht" (Rechtswissenschaft auf Bachelor) wäre, jedoch mehr berufliche Perspektiven öffnen würde, sofern man Jura auf StEx studiert. Ich muss zwar nicht jobben, dennoch denke, dass Jura und WiWi zeitlich eng werden könnte. Beides an einer Präsenzuni sogar fast unmöglich ist.

Meine Befürchtungen sind halt, dass ein Bachelor (und eventuell ein Master) of Law für hochqualifizierte BWL-Jobs nicht ausreichen könnte und ein WiWi-Studium her müsste. Ich möchte mich im Beruf eher weniger mit juristischen Problemen auseinander setzen. Vom Denken her bin ich der typische Unternehmer. Als "Endziel" steht für mich die Selbstständigkeit fest. Natürlich möchte ich vorher erstmal als Arbeitnehmer Geld und Erfahrung sammeln.

"Der Haken an der Sache: Der Wirtschaftsjurist ist kein echter BWL'er und kein echter Jurist."

Das stützt meine Befürchtungen etwas.

"Angebotene Stellen sind meist "nur" Sachbearbeiterstellen und Assistenzstellen in Kanzleien."

Als Assistent möchte ich auf keinen Fall arbeiten.

"Außerdem könnte der BoL, weil er so viele Inhalte mit dem Jura-Studium teilt, etwas planlos wirken. Denn du hast dann viele ähnliche Klausuren doppelt geschrieben. Hätte man die Zeit anders nicht besser nutzen können?"

Sehe ich etwas anders, die Bucerius Law School macht es eigentlich genauso. Es kann nie schaden, eine Zusatzqualifikation zu haben.

"Was möchtest du denn beruflich machen? Wenn du dem Jurastudium nur eine Ausrichtung auf die Wirtschaft geben willst, dann lohnt sich so ein zweites Studium wahrscheinlich gar nicht. Dann wäre die Zeit besser genutzt, wenn du dich innerhalb der Jura-Schiene auf für die Wirtschaft relevante Schwerpuntke spezialisierst."

Zum Beruflichem habe ich in diesem Beitrag schon etwas geschrieben. Ich möchte auf jeden Fall erstmal im Ausland Geld verdienen, um dann mit dem Geld und der Erfahrung
ein eigenes Unternehmen gründen zu können. Ich bin eher unternehmerisch veranlagt, Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt wären nichts für mich. Mein Wunsch wäre es erstmal in einem produzierenden Unternehmen unterzukommen und weniger im Consulting-Bereich. Die Arbeit sollte dabei nicht zu viel juristische Tendenz besitzen. Den ein oder anderen Vertrag ausgestalten wäre noch ok, allerdings möchte ich mich nicht den ganzen Tag mit juristischen Problemen auseinander setzen, sondern viel mehr die Firma an sich "nach vorn" bringen. Einige haben mir dazu geraten, zu diesem Zweck nur das 1. StEx zu machen und statt dem Zweiten lieber den MBA (für Juristen) an einer britischen oder amerikanischen Universität zu machen. Es wäre jedoch schon sehr beruhigend vor dem Examen einen Bachelor zu haben. Zudem reizen mich BWL-Themen (das was ich bisher so in Skripten gelesen habe) sehr.

"Mathe beherrschen muss schon sein, auch wenn Du BoL belegst, da die BoL-WiWi-Kurse dieselben sind wie die Bachelor-WiWi-Kurse, nur dass die Bachelor-Wiwis noch mehr Kurse machen müssen im BWL-Bereich als die Juristen. Da ist schon der erste "Einführung in die WiWi" im BWL-Bereich sehr Mathe-lastig."

Man hätte beim BoL in Hagen aber wenigstens keine Module wie "Wirtschaftsmathe" oder "Statistik". Ist das mit der "Einführung in die WiWi" eher unispezifisch? Weil die Skripte, die ich mir zu dem Thema angeschaut habe (einer davon der Niederle), waren eher nicht mathematisch aufgebaut.

"Absolut kein Hexenwerk, aber wenn Du nicht die Abi-Mathematik, vor allem Gleichungen umformen und Ableiten und Logarithmen bescherrscht, dann siehts Du da sehr alt aus."

Ich kann rein garnichts mehr. Bei mir war Mathe eh immer so ein Problem. Abischnitt von 1,2 in Mathe jedoch nie mehr als 7 Punkte (meistens 2-4). Alle anderen Fächer (außer Chemie) hingegen 13-15 Punkte. Ich kann nichtmal mehr ab- und aufleiten 😉

"Bestell Dir doch einfach mal hier über den "Markt" ein gebrauchtes Skript zu dem einen oder anderen Kurs oder mach erst mal als Akademiestudent ein Semester mit, dann siehts Du schon ob das parallel geht und Sinn hat."

Dann hätte ich noch mehr Zeit verloren. Zudem würden meine Eltern mein Vorhaben nur unterstützen, wenn ich mich dieses Semester regulär einschreibe. Ich habe mir so schon ein paar Skripte (nicht von der Fernuni Hagen) über BWL-Themen angeschaut. Es käme noch hinzu, dass ich mich in einem Akademie-Studium nicht wirklich anstrengen würde, da ich eben genau wüßte, dass es nicht zählt. Das war in der Schule ähnlich, in Probeklausuren habe ich max. 50% gegeben.

Ein Prof. bei uns hat es geschafft Jura (Präsenzuni) und WiWi (in Hagen) parallel zu studieren. WiWi allerdings in Teilzeit. Mein Hausarzt hat Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte gleichzeitig geschafft. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Die Teilzeit-Option wäre bei WiWi vielleicht auch eine Möglichkeit. Den BoL würde ich allerdings in Vollzeit machen, da ich diesen sonst erst nach meinem Jura-Studium hätte und ich dann (mit dem StEx) direkt den Master machen könnte.

Noch was: Ich kann Dir die Niederle-Skripte zu Jura-Themen nur empfehlen (Du machst ja den BoL), ich arbeite damit schon länger und finde sie ziemlich gut. Zudem sind die relativ günstig. Wenn Du es etwas ausführlicher möchtest, kann ich Dir die von Hemmer Wüst ans Herz legen.

Vielen Dank für die Hilfe, da es für mich eine relativ schwere Entscheidung ist.
 
AKAD vs FU Hagen

Wenn du mit Jura später am liebsten gar nichts mehr zu tun haben willst, dann wäre der BoL wohl nicht die richtige Wahl. Dann muss es schon ein richtiges BWL-Studium sein.

Ich weiß ja nicht, wie lange du noch für Jura brauchen wirst, aber der WiWi Bachelor in Hagen ist umfangreich, zeitaufwendig und du wirst eine hohe Motivation brauchen. AKAD bietet auch einen solchen Bachelor an, den man angeblich in 3 Jahren Teilzeit abschließen kann (Geld teilw. zurück, wenn man ihn in 2,5 Jahren abschließt) . Man muss hier zwar auch ein Mathe-Modul machen, aber der Stoff ist "nur" auf FH Niveau. Ich vermute einfach mal, dass die in allen Bereichen ein paar Themen weglassen bzw. sehr oberflächlich abhandeln. Für meine Situation war das damals nicht die richtige Wahl (zumal 300 EUR pro Monat an Gebühren anfallen). Aber wenn du sowieso ein anerkanntes staatliches Examen in Jura ablegen willst, könnte das Angebot von AKAD genau die richtige Mischung aus Umfang + Mathelastigkeit bieten und für dich vielleicht die beste Ergänzung darstellen. In den USA wird der Unterschied zwischen AKAD und FU Hagen wahrscheinlich sowieso keine große Rolle spielen (ich denke nicht, dass die sich hier auskennen).

Um bei der AKAD anzufangen, muss man FH-typisch aber praktische Erfahrung nachweisen. Anscheinend kann man sich aber auch schon einen 10-monatigen Zivildienst als solche anrechnen lassen.
 
Leider kannst Du die BWL-Skripte von Niederle und von anderen Institutionen nicht 1:1 mit denen der Fernuni vergleichen. An FHs, AKAD, der VWA etc. spielt die Mathe wirklich keine zentrale Rolle, der für Einführung WiWi an der Fernuni zuständige Lehrstuhl sieht das aber anders und hat enorm viele Formeln etc. im Skript drin. Ist zwar machbar, aber man muss sich einfach erst mal reinfinden. Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die an anderen Unis BWL studieren, und bei denen kommt so viel Mathe erst später im Studium, meist sogar erst im Hauptstudium, vor, aber auf jeden Fall nicht in den einführenden Kursen des Grundstudiums. Also, wenn Du an der Fernuni Hagen BWL machst, sei es als eigener Studiengang oder über den BoL, dann ist Mathe - zumindest die Grundlagen wie Ableiten etc. - leider wichtig :-((
Geh mal hier im Studienservice in die Rubrik "Markt", dort werden gebrauchte Skripte weiterverkauft. Bestell Dir da mal das Einführung-WiWi Skript und arbeite die erste Kurseinheit durch. Dann weißt Du, ob das was für Dich ist.
Wenn nein, schau Dir auch mal die VWA (Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie) als Alternative an.

Viele Grüße

Marianne
 
Noch was: Bei AKAD kann man jederzeit anfangen, weil die keine Semester-Struktur haben (man bekommt individuell Kursunterlagen zugeschickt, Klausuren finden in unregelmäßigen Abständen statt), was etwas Zeit sparen kann. Auf der anderen Seite sind ein- bis mehrtägige Seminare zu jedem Modul verpflichtend vorgeschrieben. Das ist wiederum ein Kostenfaktor und Zeitfaktor, der bei FU Hagen geringer ist.
 
Noch ein paar kleine Anmerkungen:

Ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Module "Wirtschaftsmathe" und "Statistik" darüber entscheiden sollen, ob man einen typischen BWL-Job machen könnte. "Wirtschaftsrecht" und WiWi haben ja oft die selben BWL-Module. Den Schwerpunkt könnte man ja auch bei "Wirtschaftsrecht" (Bachelor/Master) auf BWL-Themen fokusieren.

Ich bin ein Mensch, der eine extrem schnelle Auffassungsgabe hat. Für meine Abiklausuren (außer in Mathe), habe ich ganze zwei Tage vorher mit dem Lernen begonnen (alle drei 13-15 Punkte). Ich bin in der Lage in sehr kurzer Zeit, sehr viel Wissen aufzunehmen. Mir macht es z.B. nichts aus, einfach mal eine Nacht garnicht zu schlafen und durchzulernen. Meine Abiklausuren habe ich z.B. ohne vorherigen Schlaf geschrieben. Die mündliche Prüfung habe ich der einfachhalber mal zu den Klausuren gezählt. Der Pferdefuß hingegen ist, dass ich das Gelernte bereits eine Woche nach der Prüfung wieder vergessen habe. Gerade in Mathe ging diese Art und Weise des Lernes nicht auf. Deswegen ist mir ein Bachelor-Studiengang sympathischer, als eine Examensprüfung, in der ich das Wissen von 4,5 Jahren parat haben müsste. Im Jura-Studium ist es bereits ähnlich wie in der Schule: Ich fange 1/2-2 Woche/n vorher damit an, ein paar Skripte "auswendig zu lernen" (natürlich erschließe ich auch die Systematik), schreibe die Klausuren, bekomme (fast) immer über 10 Punkte und habe das Gelernte bereits ein paar Tage später wieder vergessen. Ich komme mit der Methode "Klausuren schreiben und abhaken" deutlich besser zurecht. Gerade deswegen fände ich es sehr beruhigend vor dem Examen schon einen Bachelor-Abschluss zu haben. Natürlich bin ich mir bewußt, dass auch in einem Bachelor-Studiengang einiges aufeinander aufbaut.

Ein paar kleine Frage noch:

Wie schaut das in Hagen mit den Modulen aus. Müsste ich in belegten Modulen direkt eine Klausur schreiben oder könnte ich das auch z.B. erst ein Jahr später machen?

Müsste man sich an die Regelstudienzeit halten oder könnte man z.B. auch einen Studiengang, für den 7 Semester angesetzt sind, erst in 15 Semestern absolvieren? Wird man aus dem Studiengang "gekickt", wenn man zu lange braucht?

Gibt es irgendwelche Zulassungsbeschränkungen oder wird im Prinzip jeder Bewerber mit (Voll-)Abitur sofort angenommen?
 
Also aus meiner Sicht stellt sich das mit dem BoL so dar: Die drei BWL-Module, die sich WiWi und Wirtschaftsrecht teilen, sind innerhalb des BWL-Grundstudiums die einfachsten (wenn man von Einf. WInfo absieht). Richtig zur Sache geht es eher in "Theorie der Marktwirtschaft" "Makroökonomik", "Wirtschaftsmathe" und "Statistische Mehtodenlehre". So weit ich informiert bin, nehmen die BoL'er an diesen Modulen gar nicht teil. Es kommtjetzt darauf an, was du unter einem typsichen BWL'er Job verstehst. In Berufe, die eine solide ökonomische Grundbildung voraussetzen, kommst du mit einem BoL bestimmt nicht rein. Erst letztens habe ich in einer großen überregionalen Zeitung gelesen, dass selbst das Marketing in den Betrieben immer mathematischer wird.

Zu den drei Fragen: Du kommst auf jeden Fall in den Studiengang rein, wenn du eine Allg. Hochschulreife hast, du kannst dich auch erst in späteren Semestern für eine Klausur anmelden und es gibt keine Zeitbegrenzung.
 
"Wenn du mit Jura später am liebsten gar nichts mehr zu tun haben willst, dann wäre der BoL wohl nicht die richtige Wahl. Dann muss es schon ein richtiges BWL-Studium sein."

"Ich weiß ja nicht, wie lange du noch für Jura brauchen wirst, aber der WiWi Bachelor in Hagen ist umfangreich, zeitaufwendig und du wirst eine hohe Motivation brauchen."

Vermutlich wäre ein richtiges BWL-Studium wirklich besser. Der Anreiz bem BoL wäre halt, dass es nicht so viel Mehraufwand wäre, da ich die juristischen Themen bereits an der Präsenzuni hatte. Ich bin momentan im 3. Semester in Köln. Aufgrund privater Angelegenheiten, werde ich jedoch das 4. Semester in Düsseldorf beginnen. Ich denke, dass man an einer Fernuni immer viel Selbstmotivation benötigt. Allerdings war ich schon ewig in keiner Vorlesung mehr und habe ausschließlich von zuhause aus gelernt. Das geht auch an einer Präsenzuni, nur man bekommt eben keine Unterlagen zugeschickt 😉 Wisst Ihr zufällig wie es mit BWL an der Uni Düsseldorf ausschaut und ob man es dort zusätzlich zu Jura studieren könnte? Würden dann zweimal Studiengebühren und Semesterbeitrag anfallen?

"Man muss hier zwar auch ein Mathe-Modul machen, aber der Stoff ist "nur" auf FH Niveau. Ich vermute einfach mal, dass die in allen Bereichen ein paar Themen weglassen bzw. sehr oberflächlich abhandeln."

Finde ich positiv 🙂 Ist die AKAD eine Uni oder FH? Ich vermute FH, weil man dort z.B. nicht promovieren kann.

"In den USA wird der Unterschied zwischen AKAD und FU Hagen wahrscheinlich sowieso keine große Rolle spielen (ich denke nicht, dass die sich hier auskennen)."

Meinst Du, dass z.B. eine Uni wie Yale, Oxford, Cambridge, St. Gallen etc. oder ein Arbeitgeber wie Goldman Sachs oder Boeing, einen Abschluss an der AKAD anerkennt? Ich möchte halt nicht, dass - unabhängig von den Noten - durch die falsche Hochschulwahl viele Türen verschlossen bleiben. Für mich sind Ziele (die mich motivieren) wichtig und nicht, dass es dann plötzlich heißt: "1,0 - jedoch die falsche Hochschule, bye bye". Soll nicht bedeuten, dass ich mit diesen Noten fest rechnen würde, sondern lediglich ein Extrem-Beispiel darstellen.

Das Finanzielle (z.B. 300€ monatlich) wäre für mich kein Hinderungsgrund.

"Um bei der AKAD anzufangen, muss man FH-typisch aber praktische Erfahrung nachweisen. Anscheinend kann man sich aber auch schon einen 10-monatigen Zivildienst als solche anrechnen lassen."

Praktische Erfahrung besitze ich keine. Des Weiteren habe ich weder Wehrdienst, noch Zivildienst geleistet. Meinst Du mit (Voll-)Abitur und einem Erststudiengang, könnte man dort auch ohne vorherige Praxiszeit anfangen? Wäre es im Zweifel möglich, einfach eine Ltd. zu gründen (notfalls treuhänderisch) und sich selbst einzustellen, um es als Praxiszeit auszuweisen? Die Gesellschaft ließe sich später ja wieder löschen 😉

"An FHs, AKAD, der VWA etc. spielt die Mathe wirklich keine zentrale Rolle, der für Einführung WiWi an der Fernuni zuständige Lehrstuhl sieht das aber anders und hat enorm viele Formeln etc. im Skript drin."

Ist mir direkt sympathisch, dass dort Mathe keine zentrale Rolle spielt 🙂

"Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die an anderen Unis BWL studieren, und bei denen kommt so viel Mathe erst später im Studium, meist sogar erst im Hauptstudium, vor, aber auf jeden Fall nicht in den einführenden Kursen des Grundstudiums."

Könntest Du auch konkrete Unis nennen? Wäre auf jeden Fall hilfreich 🙂

"Also, wenn Du an der Fernuni Hagen BWL machst, sei es als eigener Studiengang oder über den BoL, dann ist Mathe - zumindest die Grundlagen wie Ableiten etc. - leider wichtig :-(("

Dann würden BoL und WiWi (in Hagen) ja nicht so einen Unterschied machen 🙁

"Wenn nein, schau Dir auch mal die VWA (Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie) als Alternative an."

Werde ich machen. Kannst Du zu der genaueres sagen? Erfahrungen?

"Noch was: Bei AKAD kann man jederzeit anfangen, weil die keine Semester-Struktur haben (man bekommt individuell Kursunterlagen zugeschickt, Klausuren finden in unregelmäßigen Abständen statt), was etwas Zeit sparen kann."

Gut zu wissen.

"Auf der anderen Seite sind ein- bis mehrtägige Seminare zu jedem Modul verpflichtend vorgeschrieben."

In welchen zeitlichen Abständen wären die Pflicht-Seminare so ungefähr?

"Also aus meiner Sicht stellt sich das mit dem BoL so dar: Die drei BWL-Module, die sich WiWi und Wirtschaftsrecht teilen, sind innerhalb des BWL-Grundstudiums die einfachsten (wenn man von Einf. WInfo absieht). Richtig zur Sache geht es eher in "Theorie der Marktwirtschaft" "Makroökonomik", "Wirtschaftsmathe" und "Statistische Mehtodenlehre". So weit ich informiert bin, nehmen die BoL'er an diesen Modulen gar nicht teil. Es kommtjetzt darauf an, was du unter einem typsichen BWL'er Job verstehst. In Berufe, die eine solide ökonomische Grundbildung voraussetzen, kommst du mit einem BoL bestimmt nicht rein. Erst letztens habe ich in einer großen überregionalen Zeitung gelesen, dass selbst das Marketing in den Betrieben immer mathematischer wird."

Bereiche wie Marketing, Personalführung, Externes Rechnungswesen oder "Steigerung der Produktivität" fände ich interessant. Dann ist das WiWi-Studium wohl doch sehr viel ökonomischer geprägt (als der BoL) und eben nicht "nur etwas". Sieht so aus, als würde ich um ein BWL-Studium nicht herum kommen und der BoL wäre - in meinem Fall - eher unangebracht.

"Zu den drei Fragen: Du kommst auf jeden Fall in den Studiengang rein, wenn du eine Allg. Hochschulreife hast, du kannst dich auch erst in späteren Semestern für eine Klausur anmelden und es gibt keine Zeitbegrenzung."

Bedeutet also, ich könnte in den ersten beiden Semestern alle Module belegen und schreibe im 3. Semester dazu die Klausuren (nur theoretisch betrachtet)? Wie ist das mit den Einsendeaufgaben? Müsste man bei WiWi oder BoL ein Pflichtpraktikum machen?

Ich habe auch schon öfter mit dem Gedanken gespielt, Kulturwissenschaften (in Hagen) - aus reinem Interesse - zu studieren. Obwohl es mir beruflich eher wenig bringen würde. Problematisch wäre das Pflichtpraktikum, für das ich absolut keine Zeit hätte. Es gibt leider keine Fernuni, die Geschichte, Philosophie oder Germanistik anbietet 🙁

Allgemein bin ich noch sehr "verspielt" und mir würde das Schulische gut tun, da es mich - insbesondere durch die Anwesenheitspflicht - viel effizienter zum Lernen zwingen würde. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass eine Fernuni nichts für mich wäre, da sich mein Präsenz-Studium bisher auch nicht sonderlich davon unterscheidet und ich trotz allem notenmäßig noch gut dabei bin. Vermutlich wäre ich von Anfang an besser beraten gewesen, 3 Jahre an einer Präsenz-FH BWL zu studieren und anschließend an einer Uni den Master (und eventuell die Promotion) draufzusetzen. Ich würde mich ohne Dr. nie wirklich als Akademiker fühlen. Das ist aber meine persönliche Einstellung.


Vielen Dank für die Hilfe und die schnellen Antworten. Man merkt wirklich, dass Ihr vom Thema Ahnung habt.
 
"Wisst Ihr zufällig wie es mit BWL an der Uni Düsseldorf ausschaut und ob man es dort zusätzlich zu Jura studieren könnte?"
Frag das am Besten dort direkt an, nur so erfährst Du das zuverlässig.

AKAD/Uni/....
Du springst sehr stark zwichen Angeboten von Anbietern hin- und her, die vom Abschluss her gesehen absolut nicht vergleichbar sind. Das ist so, als ob Du den Hauptschul-, den Realschulabschluss und das Abitur in einen Topf wirfst. Die Fernuni Hagen bietet als einzige der bisher genannten ein vollwertiges echtes Hochschulstudium an. Alle anderen sind (weit) darunter im Niveau. Gerade wenn Du im Ausland arbeiten willst musst Du unbedingt darauf achten, dass der Abschluss dort bekannt und anerkannt ist. Ob das bei AKAD oder VWA der Fall ist ? Uni ja, aber die anderen?
Überleg Dir ERST, was Du willst, ein echtes vollwertiges Unistudium oder "nur" zusätzliche BWL-Kenntnisse mit Zertifikat erwerben. Wenn letzteres schau Dir die Anbieter an und vergleiche die Inhalte (Zeit, Umfang,...).

"Finde ich positiv 🙂 Ist die AKAD eine Uni oder FH? Ich vermute FH, weil man dort z.B. nicht promovieren kann.
AKAD ist keine FH, AKAD ist meiner Meinung nach unterhalb des FH-Niveaus anzuziedeln. Schau doch mal auf die AKAD-Homepages.

"In den USA wird der Unterschied zwischen AKAD und FU Hagen wahrscheinlich sowieso keine große Rolle spielen (ich denke nicht, dass die sich hier auskennen)." Wenn die sich nicht auskennen und den Anbieter (z.B. AKAD) nicht kennen, werden sie den Abschluss im Zweifelsfall gar nicht anerkennen. AKAD wird denen total unbekannt sein, das ist eher negativ. Uni ist immerhin Uni.

"An FHs, AKAD, der VWA etc. spielt die Mathe wirklich keine zentrale Rolle, der für Einführung WiWi an der Fernuni zuständige Lehrstuhl sieht das aber anders und hat enorm viele Formeln etc. im Skript drin."
Ist mir direkt sympathisch, dass dort Mathe keine zentrale Rolle spielt 🙂
Ja, dafür hat der Abschluss dort dann aber absolut nicht das Niveau eines Uniabschlusses, und das ist die zentrale Entscheidung, die Du treffen musst. Echter Uniabschluss oder darunter.

"Ich habe mit mehreren Leuten gesprochen, die an anderen Unis BWL studieren, und bei denen kommt so viel Mathe erst später im Studium, meist sogar erst im Hauptstudium, vor, aber auf jeden Fall nicht in den einführenden Kursen des Grundstudiums."

Könntest Du auch konkrete Unis nennen? Wäre auf jeden Fall hilfreich 🙂
Uni München, FH München, Uni Tübingen, es kommt halt immer sehr stark auf den jeweiligen Lehrstuhl und Professor an. Aber sobald Du echte BWL studierst wird das an JEDER Uni spätestens in höheren Semestern Mathelastig, nur die Fernuni fängt damit halt schon in der Einführungsvorlesung an.

Dann würden BoL und WiWi (in Hagen) ja nicht so einen Unterschied machen 🙁 Jein. Für BoL musst Du nur einige der WiWi Kurse belegen, die allerdings auch schon stark mathelastig sind, bei WiWi wird es dann in späteren Semestern (Mikro, Makro,...) noch extremer mit der Mathe. Keine Hexerei, aber die Mathegrundlagen müssen sitzen.

"Wenn nein, schau Dir auch mal die VWA (Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie) als Alternative an."
Werde ich machen. Kannst Du zu der genaueres sagen? Erfahrungen?
Guckst Du z.B. hier: Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie München - VWA München. Ich habe dort vor 8 Jahren den Betriebswirt gemacht, es hat mir Spaß gemacht und war interessant. Das Studium bestand aus 1/3 BWL, 1/3 VWL und 1/3 Jura. Die Dozenten kamen aus der Wirtschaft und von den Münchener Unis. Das Niveau war natürlich lange nicht so anspruchsvoll wie ein echtes Uni-Hochschulstudium, aber die VWA ist gedacht als berufsbegleitendes Studium für Leute, die bereits berufstätig sind und hierzu die theoretischen Kenntnisse hinzuerwerben wollen. In den großen Münchner Unternehmen ist die VWA als Abschluss anerkannt und bekannt, allerdings natürlich nicht als gleichwertig mit einem Studium an einer Uni. Bsp. ein Ingenieur braucht für seine Tätigkeit auch immer wieder juristische Kenntnisse und Wiwi-Kenntnisse, weil das bei den Projekten / Aufträgen eben auch mit reinspielt. Da sind die an der VWA erworbenen Kenntnisse ideal, denn so kann er mit den Leuten aus den Fachabteilungen seiner Firma Fachchinesisch reden, gezielt nachhaken etc.
Ob ein VWA-Studium ohne praktische Berufserfahrung geht, weiß ich nicht, musst Du selber auf der Homepage nachlesen .


"Zu den drei Fragen: Du kommst auf jeden Fall in den Studiengang rein, wenn du eine Allg. Hochschulreife hast, du kannst dich auch erst in späteren Semestern für eine Klausur anmelden und es gibt keine Zeitbegrenzung."
Bedeutet also, ich könnte in den ersten beiden Semestern alle Module belegen und schreibe im 3. Semester dazu die Klausuren (nur theoretisch betrachtet)? Wie ist das mit den Einsendeaufgaben?

Du belegst das Modul und bekommst zu diesem Modul die Einsendearbeiten zugeschickt. Die schickst Du bearbeitet bis zum Abgabetermin an die Fernuni zurück. Die EAs werden dann korrigiert. Für jedes Modul muss eine bestimmte Anzahl der EAs bestanden sein, damit Du die Klausurzulassung erhältst, z.B. 2 von 3 der EAs des Semesters. Wenn Du die erforderliche Anzahl der EAs bestanden hast, hast Du für dieses Modul die Klausurzulassung. Ob Du die Klausur gleich in den nächsten Semesterferien mitschreibst oder erst später bleibt Dir überlassen.
Wieviele Module Du gleichzeitig belegst ist alleine Deine Entscheidung. Es ist viel Stoff pro Modul und die EAs sind oft gleichzeitig bzw. haben nahe zusammenliegende Abgabetermine.

Viele Grüße

Marianne
 
Die AKAD ist eine Fachhochschule, man bekommt einen akkreditierten Bachelor Abschluss (allerdings eben den weichen "of Arts" und nicht den harten "of Science" der FU Hagen). In der Wirtschaft sind die nicht unbekannt. Sie sind der größte private Weiterbildungsanbieter auf Hochschulniveau (ILS, der größte Konkurrent, spezialisiert sich auf Weiterbildungen auf niedrigerem Niveau). Scheinbar verwenden deren Absolventen den Abschluss auch im Ausland, was wohl auch damit zusammenhängt, dass AKAD schon jetzt 50% der Lehre auf Englisch abhält und weitere Wirtschaftssprachen anbietet (Prof. Bügner, der Leiter des Fachbereichs für internationale Kommunikation bei AKAD, ehemals Prof. der Uni Stuttgart, hat es nach eigenen Angaben häufig mit Studenten zu tun, deren deutschen Abschluss er fürs Ausland in einem Schreiben erklärt). Der Kritikpunkt, dass es nicht ganz so umfangreich ist, trifft nach Rennschneckes Angaben auch auf VWH und andere Anbieter zu. Zielgruppe solche Anbieter sind immer Leute mit Berufserfahrung, die neben der Arbeit einen Hochschulabschluss erreichen wollen, dabei aber nicht nach den Sternen greifen, sondern lieber in überschaubarer Zeit einen Abschluss erreichen wollen, auch wenn der dann "weich" ist. AKAD ist in diesem Sinne nicht besser oder schlechter als anderer Anbieter. Ob die das mit dem eigenen Betrieb gelten lassen, weiß ich nicht. Allerdings bedeutet ein neuer Student immer mehr Umsatz. Einfach mal fragen!

In den USA gibt es über 2000 Hochschulen, davon sind nur wenige "Elite-Hochschulen". Ich denke nicht, dass die Unternehmen dort alle heimischen Hochschulen kennen. Wer mit einem deutschen Bachelor von AKAD, FU Hagen oder sonstwo kommt, wird wohl als das eingeordnet, was es ist: Ein ausländischer Abschluss einer unbekannten Hochschule. Die großen und bekannten Unternehmen suchen oft ganz gezielt nur nach Absolventen international bekannter Hochschulen. Da ist man sicherlich mit AKAD genauso raus wie mit FU Hagen oder Uni Stuttgart. Du könntest aber vielleicht bei einem mittelgroßen Betrieb im Ausland als Trainee einsteigen. Da kommt es bei der Auswahl mehr auf persönliche Eignung an und weniger auf das genaue Studienfach.
 
Noch was zur Organisation bei AKAD: Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass man hier aufgrund der fehlenden Semesterstruktur nicht mehrere Module gleichzeitig belegt, sondern ein Modul nach dem anderen. Wenn man den Stoff von Modul 1 drauf hat, meldet man sich per Internet für das Seminar an, an das auch immer gleich die Klausur anschließt. Da sich die Termine für das Seminar nicht mit dem eigenen Abschluss der Kurseinheiten deckt, entstehen mit der Zeit einige Überschneidungen. Es kann also sein, dass du mal 5 Monate gar kein Seminar + Klausur machst und dann mehrere hintereinander mit ein paar Wochen Abstand. Wenn man reisebereit ist, kann man auch das Seminar in einem weiter entfernten Studienzentrum mit ganz anderen Terminen machen und kann den Stoff so schneller "abhaken". Wenn man schneller studiert als der Studienplan vorsieht, bekommt man die nächsten Kursunterlagen natürlich nur gegen Geld, was die Studiengebühren zeitweise auch mal steigen lassen kann (dafür wird die Rate in den folgenden Monaten ausgesetzt).
 
Schau dir das doch mal an. Hat Auslandsbezug und wenn du da genommen werden solltest, brauchst du dir um deine Job-Möglichkeiten keine großen Sorgen zu machen.
ZIB Jura Uni Kln
Damit hättest du auf jeden Fall einen großen Fuß in der Tür zu anglo-amerikanischen Unis oder Unternehmen. Eine solide juristische Ausbildung mit Auslandsbezügen ist sehr sehr viel wert, und da du ohnehin eine gewisse juristische Grundvernalagung inne zu scheinen hast, würde ich diese nicht leichtfertig durch Wiwi-Abenteuer aufs Spiel setzen. Viel wichtiger ist, dass du dich perfekt in Wort und Schrift Englisch ausdrücken kannst.
Darüber hinaus besteht, meiner Einschätzung nach, ein erkennbarer Trend hin dazu, dass Juristen, seien es Bachelor oder StEx-Absolventen, einen MBA, also einen Wirtschaftsmaster, machen können. Die Angebote hierzu scheinen äußerst qualifiziert, etwa der neue MBA zu Unternehmensumstrukturierungen an der Uni Heidelberg.
 
"AKAD/Uni/.... Du springst sehr stark zwichen Angeboten von Anbietern hin- und her, die vom Abschluss her gesehen absolut nicht vergleichbar sind. Das ist so, als ob Du den Hauptschul-, den Realschulabschluss und das Abitur in einen Topf wirfst. Die Fernuni Hagen bietet als einzige der bisher genannten ein vollwertiges echtes Hochschulstudium an. Alle anderen sind (weit) darunter im Niveau. Gerade wenn Du im Ausland arbeiten willst musst Du unbedingt darauf achten, dass der Abschluss dort bekannt und anerkannt ist. Ob das bei AKAD oder VWA der Fall ist ? Uni ja, aber die anderen? Überleg Dir ERST, was Du willst, ein echtes vollwertiges Unistudium oder "nur" zusätzliche BWL-Kenntnisse mit Zertifikat erwerben. Wenn letzteres schau Dir die Anbieter an und vergleiche die Inhalte (Zeit, Umfang,...)." Der Abschluss an der AKAD ist als Hochschulabschluss anerkannt. Man bekommt dort genauso einen Bachelor bzw. ein FH-Diplom. Es ist also mehr, als lediglich ein Zertifikat. Ich denke, dass es im Ausland nur relevant ist, ob ein Bachelor-/Diplomabschluss vorhanden ist. Eventuell sehen das die "Elite-Unis" etwas anders, aber denen würde z.B. auch Hagen, Düsseldorf oder Dortmund, nicht unbedingt viel sagen. "AKAD ist keine FH, AKAD ist meiner Meinung nach unterhalb des FH-Niveaus anzuziedeln. Schau doch mal auf die AKAD-Homepages." Dann wären deren Bachelor- und Diplomabschlüsse vom deutschen Staat nicht anerkannt, sind sie aber. "Wenn die sich nicht auskennen und den Anbieter (z.B. AKAD) nicht kennen, werden sie den Abschluss im Zweifelsfall gar nicht anerkennen. AKAD wird denen total unbekannt sein, das ist eher negativ. Uni ist immerhin Uni." Dann dürften die fast garkeinen deutschen Hochschulabschluss anerkennen 😉 "Ja, dafür hat der Abschluss dort dann aber absolut nicht das Niveau eines Uniabschlusses, und das ist die zentrale Entscheidung, die Du treffen musst. Echter Uniabschluss oder darunter." Man sollte das Niveau nicht unbedingt an der Mathematik messen. Letztendlich geht es ja nur darum, dass man einen anerkannten Abschluss (z.B. Bachelor) hat. FHs an sich sind auch nicht "minderwertiger", als Unis, es ist eben etwas anderes. Nicht ohne Grund kann man rechtlich mit einem FH-Bachelor einen Uni-Master machen. "Aber sobald Du echte BWL studierst wird das an JEDER Uni spätestens in höheren Semestern Mathelastig, nur die Fernuni fängt damit halt schon in der Einführungsvorlesung an." Muss nicht unbedingt so sein. Sicherlich wird man um Mathe nicht herumkommen, dennoch soll es mehrere Unis und FHs geben, an denen nicht ganz so viel Wert auf Mathe gelegt wird (natürlich alles in Relation). Das muss jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass es dort generell einfacher sei. "In den großen Münchner Unternehmen ist die VWA als Abschluss anerkannt und bekannt, allerdings natürlich nicht als gleichwertig mit einem Studium an einer Uni." Mir geht es vorallem darum, gehaltlich nicht gegenüber "regulären Uniabsolventen" benachteiligt zu werden. Da müsste man seinen Abschluss dann wirklich etwas "pushen" und als gleichwertig ausgeben. Sofern staatlich anerkannt (z.B. ein Bachelor-Abschluss), wäre es rechtlich ok. Man könnte dann ja z.B. auch einige Prof. von den Münchener Unis nennen, von denen man unterrichtet wurde. Dürfte dann aber wohl nur bei kleinen-mittleren Unternehmen funktionieren und man sollte sich eben nicht im Münchener Raum bewerben. Ich denke aber schon, dass es für mich am vernünftigsten wäre, an einer "normalen" FH oder Uni (Präsenzuni/fh) zu studieren. Wäre jedoch nur möglich, wenn ich kein Jura mehr studieren würde. Ansonsten ginge aus logistischen Gründen nur die Fernuni Hagen oder eben an der AKAD, VWA etc. Ein Bekannter von mir hat sich mit einer kaufmännischen Ausbildung und einigen VHS-Kursen ganz dreist auf Stellenanzeigen beworben, indenen explizt BWL-Hochschulabsolventen gesucht wurden. Tatsächlich wurde er dann in einem handwerklichen Betrieb (ca. 40 Mitarbeiter) als Controller genommen. Fachlich macht er seine Arbeit dort wohl ganz passabel. Gehört eben immer etwas Glück dazu. "Wieviele Module Du gleichzeitig belegst ist alleine Deine Entscheidung. Es ist viel Stoff pro Modul und die EAs sind oft gleichzeitig bzw. haben nahe zusammenliegende Abgabetermine." Welches Modul käme ganz ohne Mathe aus? So dass man am Anfang wenigstens ein "schönes Modul" hätte und nicht direkt depri werden würde.
 
"Die AKAD ist eine Fachhochschule, man bekommt einen akkreditierten Bachelor Abschluss (allerdings eben den weichen "of Arts" und nicht den harten "of Science" der FU Hagen). In der Wirtschaft sind die nicht unbekannt."

Unterscheiden sich die Gehälter zwischen den beiden "Bachelor-Arten"?

"Zielgruppe solche Anbieter sind immer Leute mit Berufserfahrung, die neben der Arbeit einen Hochschulabschluss erreichen wollen, dabei aber nicht nach den Sternen greifen, sondern lieber in überschaubarer Zeit einen Abschluss erreichen wollen, auch wenn der dann weicher ist"

Wäre es mit dem "weichen Abschluss" (gute Noten vorausgesetzt) nahezu unmöglich an einer "Elite-Uni" angenommen zu werden? Ich bin ehrlich gesagt schon jemand, der "nach den Sternen greifen" will. Berufserfahrung habe ich keine.

"Ob die das mit dem eigenen Betrieb gelten lassen, weiß ich nicht. Allerdings bedeutet ein neuer Student immer mehr Umsatz. Einfach mal fragen!"

Deswegen ja eine "treuhändische Ltd./Corp", damit es so aussieht, als ob man ganz normale Praxiserfahrung in einem fremden Betrieb erlangt hätte 😉 Es sollte eben nicht ersichtlich sein, dass es die eigene Firma ist. Solange nicht explizit danach gefragt wird, wäre es ja auch nicht "gelogen". Eine eingetragene Firma wäre es schließlich auch.

"In den USA gibt es über 2000 Hochschulen, davon sind nur wenige "Elite-Hochschulen". Ich denke nicht, dass die Unternehmen dort alle heimischen Hochschulen kennen. Wer mit einem deutschen Bachelor von AKAD, FU Hagen oder sonstwo kommt, wird wohl als das eingeordnet, was es ist: Ein ausländischer Abschluss einer unbekannten Hochschule. Die großen und bekannten Unternehmen suchen oft ganz gezielt nur nach Absolventen international bekannter Hochschulen. Da ist man sicherlich mit AKAD genauso raus wie mit FU Hagen oder Uni Stuttgart. Du könntest aber vielleicht bei einem mittelgroßen Betrieb im Ausland als Trainee einsteigen. Da kommt es bei der Auswahl mehr auf persönliche Eignung an und weniger auf das genaue Studienfach."

Ich denke auch, dass es nur relevant ist, ob es sich dabei um einen anerkannten Bachelor-/Diplomabschluss handelt. Für ausländische Arbeitgeber/Hochschulen werden eventuell z.B. die Unis in Düsseldorf, Hagen, Dortmund oder Münster genauso unbekannt sein. Dann könnte es sogar ein strategischer Vorteil sein, einen möglichst "weichen Studiengang" (mit besseren Noten) zu wählen, da man im Ausland sowieso nur den Bachelor und den zugehörigen Notendurchschnitt (da Hochschulen unbekannt) sehen würde. Die wirklichen "Top-Unternehmen" werden vermutlich eh nur Leute aus St. Gallen, Oxford etc. einstellen.

"Schau dir das doch mal an. Hat Auslandsbezug und wenn du da genommen werden solltest, brauchst du dir um deine Job-Möglichkeiten keine großen Sorgen zu machen."

Ich möchte aber nicht schon wieder irgendwelche Einstellungs-Tests absolvieren. Mein Abischnitt ist - denke ich - ganz zufriedenstellend und das sollte auch ausreichen. Sonst hätte ich mir das Abi ja gleich schenken können. Ich möchte mich einfach einschreiben und dann für die Klausuren lernen. Für irgendwelche Tests (nur um angenommen zu werden), fehlt mir leider die Zeit. Ich kann schließlich nicht für zig Tests (weil jede Uni ihren für besonders toll hält) gleichzeitig lernen. Wenn ich so "heiß" auf einen Test wäre, könnte ich den direkt in St. Gallen machen. Trotzdem danke für den Link.

"Eine solide juristische Ausbildung mit Auslandsbezügen ist sehr sehr viel wert, und da du ohnehin eine gewisse juristische Grundvernalagung inne zu scheinen hast, würde ich diese nicht leichtfertig durch Wiwi-Abenteuer aufs Spiel setzen. Viel wichtiger ist, dass du dich perfekt in Wort und Schrift Englisch ausdrücken kannst."

Trotzallem denke ich, dass BWL fürs Ausland immer besser ist, als Jura. Es liegt nunmal in der Natur der Sache. Eine Anerkennung im Ausland bedeutet längst nicht, dass es ein Jurastudium in dem Land ersetzt. Jura ist immer national sehr gebunden (auch wenn man sich durch einen Doppelabschluss an mehrere Länder bindet), mit BWL (je nach Schwerpunkt) kann man ähnlich wie mit Medizin, auf der ganzen Welt arbeiten. Was man nicht kann, kann man lernen. Jedoch im Laufe des Studiums und nicht für irgendwelche Einstellungstests. Ich möchte ja garkeinen Job im juristischen Bereich haben. Obwohl ich notenmäßig im Jurastudium gut dabei bin, ist es eher als eine Gefälligkeit gegenüber meinen Eltern anzusehen. Mir macht Jura 0,0% Spass. Die Tatsache, dass ich für meine beruflichen Ziele vielleicht 5% des Studienstoffes brauchen könnte, trägt nicht gerade zur Motivation bei. Wenn ich ehrlich bin, habe ich während meines Jurastudiums nicht einmal gedacht: "Das Thema interessiert mich aber". Lernen war dort immer mit einem innerlichen Zwang verbunden und ich war wirklich erleichtet, wenn ich damit fertig wurde. Als ich mich mit einem Bekannten unterhalten habe (er studiert Medienwissenschaften), war ich wirklich darüber verwundert, dass er gern zur Uni fährt und es ihm sogar noch dazu Spass macht. Sowas kenne ich nicht. Ich empfinde die Studentenzeit als schlimmste Zeit meines Lebens und irgendwie denke ich, dass es das nicht sein kann. Ich bin generell nicht so der Mensch mit der Ansicht, dass jedes Gesetz auch wirklich eingehalten werden müsse. Was aber auch nicht bedeutet, dass ich kriminell sei, sondern, dass ich es meistens nicht so "kleinkariert" (im Gegensatz zu vielen Kommilitonen) sehe. Wenn ich mir vorstelle Anwalt zu sein, mir irgendwelche Leute damit die Ohren vollheulen, dass ihr ach so böser Nachbar wiedermal irgendwelche "Übeltaten" plane, würde ich vermutlich durchdrehen und ihnen zeigen, wo die Tür ist 😉

"Darüber hinaus besteht, meiner Einschätzung nach, ein erkennbarer Trend hin dazu, dass Juristen, seien es Bachelor oder StEx-Absolventen, einen MBA, also einen Wirtschaftsmaster, machen können. Die Angebote hierzu scheinen äußerst qualifiziert, etwa der neue MBA zu Unternehmensumstrukturierungen an der Uni Heidelberg."

Ein MBA ersetzt aber nunmal kein BWL-Studium. Auch dieser qualifiziert nicht wirklich zu "reinen BWL-Jobs". Er ist als Ergänzung zu einem anderen Studiengang anzusehen. Darum können z.B. auch Ingenieure oder Mediziner einen MBA machen.
 
Momentan kommt für mich nur noch in Frage, BWL statt Jura oder Jura und BWL zu studieren. Sollte ich mich für BWL statt Jura entscheiden, wäre es mit Sicherheit auch reizvoll Philosophie (aus Interesse) hinzuzunehmen.

Kennt Ihr denn Unis/FHs (in NRW) die relativ wenig Mathe haben?

Ich habe gehört, dass die Uni Essen angeblich nicht ganz so viel Mathe, wie Köln, Düsseldorf oder Hagen haben soll. Letztendlich schreibt es schließlich keine Uni von sich selbst, sondern man bekommt es nur durch Meinungen von Studenten heraus.

Wäre in meinem Fall eine Uni oder FH sinnvoller?

Bei den Fernunis tendiere ich momentan zur Fernuni Hagen. Ein Grund dafür ist die relativ freie Zeiteinteilung, so dass man den "mathematischen Kram" auch im Schneckentempo angehen könnte. Würde man es zusätzlich zu Jura studieren, wäre dies auch nicht verwerflich, da es eben eine zusätzliche Qualifikation wäre. Für die Studiengebühren z.B. an der AKAD, bekäme man sicherlich auch schon eine Menge Mathenachhilfe. Welches Modul käme ganz ohne Mathe aus, so dass man am Anfang wenigstens ein "schönes Modul" hätte und nicht direkt depri werden würde?

Könnte man z.B Marketing als eigenen Studiengang studieren? Ohne gehaltliche Benachteiligung gegenüber denen, die reine BWL mit Schwerpunkt Marketing studiert haben?
 
Ich kann bezüglich des Unterschieds zwischen "of Arts" und "of Science" nur vermuten, dass damit eine Schwerpunktbildung des Studiengangs signalisiert wird. Normalerweise gibt die studierte Fachrichtung selbst schon vor, welcher Abschluss es logischerweise sein muss. Chemie oder Informatik kann man eben nur mathematisch-naturwissenschaftlich studieren, Jura nur geisteswissenschaftlich. Bei BWL gibt es an den Unis sowohl Wahlfächer, bei denen man keine oder wenig Mathematik braucht und man eher argumentiert und zu verstehen versucht, als auch Wahlfächer, wo man quantitativ arbeitet. Wenn ein BWL-Studiengang fast nur erstere inhaltiche Schwerpunkte beihnaltet, kann er eben nur "of Arts" sein. Die Konsequenz ist daraus, dass man eben beruflich in nur dazu kompatible Funtionen tätig sein kann und auch das Masterstudium "of Arts" sein muss, weil man für einen "of Science" Studiengang nicht die richtigen Grundlagen kennengelernt hat und vice versa. Ob man weniger verdient, kann man so pauschal nicht sagen. Aber bei den weichen Schwerpunkten hat man auf dem Arbeitsmarkt in der Regel mehr Konkurrenz.

Ob es Marketing als einzelnen Studiengang gibt, weiß ich nicht. Es gibt aber FHs, deren BWL-Studiengang von Anfang an auf ein bestimmtes Wahlfach ausgereichtet ist (Steuern in Ludwigshafen, Projektmangament in Dornbirn (A) usw.). Bei den Fernstudienanbietern hat man leider nicht so viel Auswahl.

Es gibt bei uns hier kaum Module im Grundstudium, bei denen man keine Mathe braucht. Externes Rechnungswesen und Privat- und Wirtschaftsrecht sind die einzigen. Bei Finanzierung und Wirtschaftsinfo braucht man wenigstens keine Oberstufenmathe, dafür steht auch hier ein Denken im Fordergrund, das eher mathe-orientierten Menschen liegt (Pseudocode, Dominanz von Zahlungsreihen usw.). Überhaupt habe ich den Eindruck, dass den Studierenden hier eher Mathe leicht fällt als Sprachen. Das Studium ohne Mathe anzufangen, ist auch nicht sinnvoll, weil man dann schnell an einen Punkt kommt, an dem man keine weiteren Module abschließen kann, weil die Mathekenntnisse fehlen. Dadurch kann man viel Zeit verlieren.

Für mich hört es sich so an, als ob AKAD besser für dich wäre. Dort sind viele Studenten sprachorientiert. Man kann dort ein normales BWL-Wahlfach im Hauptstudium auch durch eine Wirtschaftssprache ersetzen. Da kann man dann z.B. ein Modul "Verhandlungsdolmtschen" wählen und statt einer Klausur eine mündliche Prüfung ablegen. Bei der FU Hagen wäre das undenkbar
 
Dr Franke Ghostwriter
"Wenn du wirklich so ein Problem mit Mathe hast, wie du hier überall vorgibst zu haben, dann schmeiß den Gedanken an ein BWL-Studium am besten weg!"

Nö. Man muss halt geschickt selektieren 😉

"Bei Finanzierung und Wirtschaftsinfo braucht man wenigstens keine Oberstufenmathe, dafür steht auch hier ein Denken im Fordergrund, das eher mathe-orientierten Menschen liegt (Pseudocode, Dominanz von Zahlungsreihen usw.)."

Ich habe schon öfters Websites mit PHP gecodet, wäre das ein Vorteil?

"Überhaupt habe ich den Eindruck, dass den Studierenden hier eher Mathe leicht fällt als Sprachen."

Mir liegen leider Sprachen deutlich mehr 🙁 Aber, wenn ich mir die Verdienste bei den Geisteswissenschaftlern so anschaue, sehe ich darin - für mich - auch keinen Sinn. Für z.B. 1300-1800€ netto im Monat (und das nach etlichen Praktika) müsste ich nicht studieren.

"Das Studium ohne Mathe anzufangen, ist auch nicht sinnvoll, weil man dann schnell an einen Punkt kommt, an dem man keine weiteren Module abschließen kann, weil die Mathekenntnisse fehlen."

Ich finde es wäre schon sinnvoll, wenn man wenigstens am Anfang ein Modul möchte, was nicht so mathematisch aufgebaut ist. Natürlich sollte man es nicht endlos aufschieben.

"Für mich hört es sich so an, als ob AKAD besser für dich wäre. Dort sind viele Studenten sprachorientiert. Man kann dort ein normales BWL-Wahlfach im Hauptstudium auch durch eine Wirtschaftssprache ersetzen. Da kann man dann z.B. ein Modul "Verhandlungsdolmtschen" wählen und statt einer Klausur eine mündliche Prüfung ablegen. Bei der FU Hagen wäre das undenkbar."

Klingt doch gut 😀

Ich werde wohl mit Jura (Staatsexamen) aufhören und BWL an einer normalen (nicht ganz so mathelastigen) Präsenzuni/fh studieren. Nebenbei werde ich mich für "Rechtswissenschaft" (Bachelor) an der Fernuni Hagen einschreiben und immer mal, wenn ich Zeit habe eine Klausur mitschreiben. Dann waren wenigstens die Jura-Semester nicht umsonst und vermutlich bekomme ich sogar Scheine anerkannt. Ich habe mir ein ziemlich dickes BWL-Buch angeschafft und muss sagen, dass mir die Themen schon deutlich besser gefallen, als die juristische Literatur. Sowas mit "Markteinführung", "Wachstumsphase", "Reifephase" usw. hat mir z.B. gefallen. Erinnert mich irgendwie an Bio 😉 Die Seiten über Bedürfnisse (eher philosophisch aufgebaut) fand ich auch nicht schlecht.

Leider gibt es kein Fach, welches wie der Deutsch-LK aufgebaut ist und man damit auch noch über die 2500€ netto kommen könnte
 
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