Gleich zu Beginn des Bachelor Studiums Wirtschaftswissenschaft an der Fernuni Hagen wird an mathematischen Kenntnissen Folgendes vorausgesetzt:
Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren, mit Variablen Rechnen, Klammern, Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, eulersche Zahl, Winkel und Strahlen. Und eben vor allem auch diese ganzen Umformungssätze (und davon gibt es eine Menge) muss man im Kopf haben, sonst merkt man im Studium schnell, dass man erst noch den Schulstoff wiederholen muss, bevor man mit dem gerade erst begonnenen Studium weitermachen kann. So richtig gute Bücher dazu kenne ich leider nicht. Bei Mathe ist es nämlich wichtig, viele Aufgaben tatsächlich gerechnet zu haben. Nur so bekommt man Routine. Außerdem werden im Studium bestimmte Terme häufiger vorkommen als andere. Mit irgendeinem Buch könnte man eventuell das Falsche umsonst lernen.
Das Modul Wirtschaftsmathematik behandelt dann im ersten Semester die “höhere Mathematik“ von Null an. Allerdings ist der Stoff im Gegensatz zur Oberstufe, in der er auf zwei Jahre verteilt ist, nur noch auf 3,5 Monate verteilt: Funktionen, Grenzwerte, Ableitungen, Aufleitungen, Berechnung von Nullstellen und Extremwerten, Vektoren und Matrizen. Dabei sind die Funktionen in den Aufgaben (zumindest im Vergleich zu meiner Schulzeit) schon ein ganzes Stück „haariger“, damit ist gemeint, dass viele Exponenten vorkommen, die selbst eine Variable oder ein Term sind und auch viele Multiplikationszeichen oder Brüche vorkommen. Außerdem hat man es in dem Modul und auch in späteren Pflichtmodulen häufig mit ganzen Gleichungssystemen zu tun (Problem beinhaltet mehrere Variable, es ist eine Lösung gesucht, die alle Gleichungen gleichzeitig erfüllt). Das und die Berechnung von, Ableitungen, Extremwerten und Nullstellen braucht man im Studium am häufigsten. Das Modul beinhaltet dann noch eine Reihe weiterer Themen wie lineare Programmierung oder Differenzengleichungen , die man aber in keinem anderen Bachelor Pflichtmodul benötigt (nur in manchen Wahlmodulen).
Beim Stoff des Moduls „Statistische Methodenlehre“, der statistische Grundlagen, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Testverfahren zum Inhalt hat, ist es so, dass man ihn zu 95% nicht in anderen Pflichtmodulen benötigt (sondern nur in Wahlmodulen). Bei den in den Pflichtmodulen benötigten 5% handelt es sich um Erwartungswert und Varianz sowie um ein wenig Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Der Mathestoff im Studium lässt sich also gedanklich in zwei Bereiche einteilen: Jenen Stoff, der einem im Studium in irgendeiner Form immer und immer wieder begegnet und den ich hier ausführlich aufgezählt habe, und jenen Stoff, der nur in der Mathe- bzw. Statistikklausur ein Mal im Pflichtbereich abgefragt wird und bei dem man im Notfall auch einfach den Mut zur Lücke haben kann, auch wenn dann die Note in diesen beiden Modulen eher bescheiden ausfallen dürfte. Wer bestimmte Wahlmodule meidet, der kommt auch im zweiten Studienabschnitt mit dem (gar nicht so kleinen) „Pflichtprogramm“ in Mathe aus.