JuttaB schrieb:
Hochwasser steigt langsam - ja. Aber wenn ein Damm bricht, geht es schnell. Da kommen dann die 1000 hilflosen Wichtel - ähm das THW - und Feuerwehr, ggf. Bundeswehr.
Bei der Menschenrettung entscheiden wie gesagt die ersten 2 - 3 Tage. Und dass das deutsche DRK das leisten kann zeigen diverse Auslandseinsätze. Da ist unsere Hilfe innerhalb von 2 Tagen spätestens dort aufgebaut: Klinikzelte, Wasseraufbereitungsstationen oder Spürhunde suchen Opfer in Schuttbergen. Nach dieser Frist musst du nicht mehr suchen, denn da lebt dann keiner mehr.
Der Hurrikan kam noch langsamer wie ein Hochwasser - es war ja Tage zuvor bekannt, was ungefähr passieren wird. Die meisten waren ja evakuiert. Und alle Hilfs-, Aufräum- und sonstige Aktionen hätten da bereits anlaufen können / müssen.
Es darf einfach keine derartigen Anlaufphasen geben. Diese Zuständigkeiten müssen im Vorfeld geregelt und geübt werden. Wozu mach ich Übungen im Katastrophenschutz - damit es im Ernstfall eben klappt. Und das kann und muss man den Amis ankreiden.
Ich bin nicht beim DRK und nicht beim THW, also keinesfalls ein Spezialist! Aber ich kann Jutta hier nur zustimmen!
Die Katastrophe war tagelang bekannt (gut, man hat mit dem Hurrikane gerechnet mit vollster Wucht, der ist in diesem Maße ausgeblieben - nun läuft - wie seit Ewigkeiten bekannt ist- New Orleans voll - wie auch immer, es war klar, dass eine Katastrophe kommt) - was macht man? Da werden die, die kein Geld haben (vornehmlich Schwarze - wobei N.O. zu 2/3 aus Schwarzen besteht), in den Superdome geschickt, anstatt sie adäquat aus dem Katastrophengebiet zu holen...das wäre ein bisschen logistischer Aufwand gewesen, da in den USA fast alles auf das "Autofahren" ausgelegt ist (wobei N.O. als einige der wenigen Städte jedoch ein "Bahnknotenpunkt" ist...natürlich nicht zu vergleichen mit dem Streckennetz in Europa)...! Machbar wäre es gewesen.
Dass sich dann trotzdem einige weigern, ihre Stadt zu verlassen, ist etwas anderes. Mir geht es hier um die, die einfach keine Möglichkeit hatten, die Stadt zu verlassen. Aber das ist ja auch kein Wunder - wenn diskutiert wird, ob Schulbusse zur Evakuierung (als schon alles zu spät war, 3 Tage später!!!) eingesetzt werden oder nicht, muss sich doch jeder fragen, was hier für ein (tödliches) Spiel gespielt wird - Antiamerikanismus hin oder her - in Deutschland wäre sowas nicht passiert!
Ich bin nicht antiamerikanisch eingestellt, mir hat es dort sehr gut gefallen (auch wenn man in 3 Wochen Urlaub natürlich nur einen punktuellen Ausschnitt gesehen hat), aber was hier abläuft ist, gehört zu den Kritikpunkten, die ich bzgl. den USA habe: Leben oder Tod hängen in starkem Maße vom Einkommen und der Hautfarbe ab.
Es ist mir klar, dass man das mit keiner Katastrophen-Situation in Deutschland vergleichen kann, aber man muss trotzdem die eingespielte Situation von THW/DRK/Bundeswehr ansehen, die egal wo sofort zur Stelle steht! An "Arbeitskraft" dürfte es in den USA nicht mangeln, ebenso an Ressourcen - woran also dann? Am Willen? An der mangelnden Lukrativität? I don´t know...
Fakt ist, dass in Gebieten, die massiv gefährdet sind (dazu gehört N.O. mit seiner geographischen Lage sowie der regionalen Einflussfaktoren), eine Katastrophe mehr oder weniger "vorhersehbar" ist und entsprechende Übungen einfach VORAB laufen müssen - um im Ernstfall die Frage der Abläufe nicht erst klären zu müssen, um nicht erst entscheiden zu müssen, ob die Schulbusse nun zweckentfremdet werden oder nicht.
Außerdem finde ich es nahezu lächerlich, dass die Bundeswehr Essenspakete tausende Kilometer über das Meer nach Amerika fliegt, nur weil es die Amis nicht auf die Reihe kriegen!
Ich habe nichts dagegen, wenn z.B. in Noteinsätzen Fachleute ins Ausland geschickt werden, um zu helfen. Hier ist der Fall jedoch anders gelagert, hier wird Hilfe geleistet, die von Seiten der USA selbstverständlich hätte kommen müssen! Aber die hat es vorgezogen die Parole "shoot to kill" rauszugeben...
Naja, letztendlich finde ich es gut, dass die armen Menschen nun doch Hilfe kriegen - auch wenn sie von den Deutschen kommt...