• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Vollständige Induktion

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da in den alten Klausuren fast immer die VI vorkam will ich die gerne beherrschen (macht Sinn) aber ich blick bei der Vorgehensweise nicht durch, kann mir (und den anderen Deppen 😉 jemand Schritt für Schritt erklären wie das vorgehen an einem Beispiel wäre?

Klausur: 1142KWL11 Aufgabe 1

1 + SUMME (3k^2 + 3k +1) = (n + 1)^3

Induktionsanfang und Induktionsannahme bekomme ich hin aber beim Induktionsschluss (Beweiß für n+1 oder n-1) bekomme ich nichts auf die Kette.

Danke schon Mal.
 
Zum Beispiel so:
Induktionsannahme: [tex]1+\sum{k=1}^n (3k^2 + 3k + 1) = (n+1)^3[/tex]
Induktionsbehauptung: [tex]1+\sum{k=1}^{n+1} (3k^2 + 3k + 1) = (n+2)^3[/tex]

Du gehst von der Induktionsannahme aus und führst eine Operation aus, die die linke Seite der Induktionsbehauptung herstellt. Der Unterschied ist, dass in der Induktionsbehauptung die Summe bis [tex]n+1[/tex] läuft, also addierst du auf beiden Seiten den Term unter der Summe mit [tex]k=n+1[/tex], d.h. du addierst [tex]3(n+1)^2 + 3(n+1) + 1[/tex]

Ergibt
[tex]1+\sum{k=1}^{n+1} (3k^2 + 3k + 1) = (n+1)^3 + 3(n+1)^2 + 3(n+1) + 1[/tex]

Jetzt musst du den binomischen Satz für n=3 kennen: [tex](a+b)^3 = a^3 + 3a^2b + 3ab^2 + b^3[/tex], hier: [tex](n+1)^3 + 3(n+1)^2 + 3(n+1) + 1 = ((n+1)+1)^3 = (n+2)^3[/tex]

Fertig.
 
Oder so:


Induktionsschritt: n -> n+1

Zu zeigen ist:

((n+1) + 1)^3 = 1 + Summe_k_(1..n+1) (3 * k^2 + 3 * k + 1)

((n+1) + 1)^3
= ((n+1) + 1)^2 * ((n+1) + 1)
= ((n+1)^2 + 2 * (n+1) + 1) * ((n+1) + 1)
= (n+1)^3 + (n+1)^2 + 2 * (n+1) * (n+2) + (n+2)

Hier wende ich die Induktionsvoraussetzung auf (n+1)^3 an und beweise im folgenden dass was zu beweisen bleibt, nämlich dass die Restsumme, also

(n+1)^2 + 2 * (n+1) * (n+2) + (n+2)

das letzte Summenglied (also jenes für n+1) ist.

Ich beweise nun also, dass gilt:

(n+1)^2 + 2 * (n+1) * (n+2) + (n+2) = 3 * (n+1)^2 + 3 * (n+1) + 1

(n+1)^2 + 2 * (n+1) * (n+2) + (n+2)
= n^2 + 2 * n + 1 + 2 * n^2 + 4 * n + 2 * n + 4 + n + 2
= 3 * n^2 + 9 * n + 7
= 3 * n^2 + 6 * n + 3 + 3 * n + 3 + 1
= 3 * (n+1)^2 + 3 * (n+1) + 1

q.e.d.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
will ich die gerne beherrschen (macht Sinn) aber ich blick bei der Vorgehensweise nicht durch, kann mir (und den anderen Deppen 😉 jemand Schritt für Schritt erklären wie das vorgehen an einem Beispiel wäre?.
Formal ist wenig zu tun. Im Induktionsschritt musst Du das Problem so zerlegen, dass Du auf ein Teilproblem die Induktionsvoraussetzung anwenden kannst. Damit hast Du dann das große Problem auf ein bekanntes und schon gelöstes Problem (für 1 bis n) reduziert und mit dessen Lösung (Anwendung der Induktionsvoraussetzung) in ein Restproblem umgewandelt.


Der Rest (99%) ist eine Mischung aus Wissen, Erfahrung, Intuition und Knobelei. Und immer wieder anders. Da hilft kein Beispiel.

Um Missverständnisse zu vermeiden. So wie ich das oben hingeschrieben habe, ist mir der Beweis NICHT aus dem Hirn gepurzelt. Das ist nur die nachvollziehbare Reinschrift der Beweisarbeit.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hätte auch noch eine frage und dazu habe ich eine Aufgabe mit meinen Notizen versehen.
Kann mir jemand meine Fragen in Rot beantworten?

miwl9EX.png

Hoffe das gibt kein Problem von wegen Urheberrecht oder so.

Danke und Gruß,
Daniel
 
Dr Franke Ghostwriter
1/4 * 4 ergibt 1, es wurde also nichts verändert.
Das n steht zwischen den Klammern, weil es im ersten Summanden auch so steht, damit man besser erkennt, dass es sich um einen ähnlichen Term handelt.
Im vorletzten Schritt wird dann 1/4 (n+1)n(n-1) ausgeklammert und (n-2+4) ist das, was vom hinteren Summanden dann noch übrig bleibt
Gruß
Fini
 
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