• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Unterscheidung Produktionsfunktionen

J

Jaseki

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Hallo
ich komme mit den Produktionsfunktionen nicht klar und hoffe, dass mir jemand helfen kann.
In den alten Aufgaben wurde häufig eine Produktionsfunktion vorgegeben und dann gefragt, ob es sich um eine neoklasssische nach Cobb Douglas, um eine klasssische Ertragsgesetz, um eine nach Leontief oder um eine nach Gutenberg handelt. Ich schaffe es nicht, diese Art Aufgabe zu lösen. Immer wenn ich glaube, den Unterschied verstanden zu haben, liege ich wieder mit meiner Antwort daneben. Kann mir das vielleicht jemand in einfachen Worten erklären. An welchen mathematischen Formeln erkenne ich welche Funktion?
Das wär super
Jaseki
PS: ich hab das Forum durchsucht und die gleiche Frage nicht schonmal gefunden. Wenn ich aber nur nich gründlich gesucht habe, würd mir natürlich auch der Link reichen
 
Jaseki,

Grundsätzlich werden Produktionsfunktionen in limitationale und substitutionale PF unterschieden.

Zu den limitationalen PF zählen Leontief und Gutenberg.

Gutenberg:
erkennst du, wenn nach Intensitäten gefragt ist:

Bsp.: r(1) = 4d2 - 20d+ 60



Leontief:
hier wird die Outputmenge durch den knappsten Faktor limitiert
x min = (r1/ a2 ; r2/a2)


Zu den substitutionalen PF zählen Cobb-Douglas und Ertragsgesetz:

Cobb-Douglas:
Eine Erhöhung der Faktoreinsatzmenge führt immer zu einem größeren Output.
x= r1 * r2

Wobei sich die Exponenten zwischen 0 und 1 bewegen und sich immer zu 1 addieren lassen. zB: 1/3 * 2*3 = 1
Ebenfalls als besonderes Merkmal, die CD-Funktion besitzt kein Maximum.




Ertragsgesetz:
x= r1²* r2²+ 5r1³ * r2³

Diese Funktion hat erst einen steigenden Verlauf, dann einen Sättigungspunkt und anschließend fällt sie wieder.
Schau dir in der KE mal die Abbildung an.


Hoffe, es hat geholfen.

LG
 
Danke Stephi für die schnelle Antwort. Bin allerdings zugegebenermaßen nicht schlauer, was nicht an Deiner Erklärung liegt sondern daran, dass mein letzter Mathe-Kurs ne Weile her ist. Ich hatte gehofft, dass es ein oder zwei Eselsbrücken gäb, so nach dem Motto: substituive sind immer reine Produkte, in limitationalen muss mindestens eine Summe drin sein. Irgendwas in der Richtung, was man sich als nicht Mathe-Crack einfach merken kann
 
Viel einfacher als Stephie kannst Du es nicht erklären, außer, dass die Leontief-Funktion eine Kuchenback-Funktion ist:

x = min = (r1/ a2 ; r2/a2)

heißt so viel wie nehme a2 Eier (Produktionsfaktor r1) und a2 Gramm Mehl (
Produktionsfaktor r2). Z.b:
x = min (Eier/3; Mehl/200)

Dann lautet die Minimalkostenkombination (Achtung: Grundschulniveau, nur mit neuem tollen Wort "Minimalkostenkombination") für 5 Kuchen:
15 Eier und 1000 Gramm Mehl. Wer hätte es gedacht 😉

Denn:
x = min (15/3; 1000/200) = min (5; 5) = 5

Was ist nun, wenn jemand für die Kuchenbackaktion 1199 Gramm Mehl mitbringt?

x = min (15/3; 1199/200) = min (5; 5,995) = 5

Man kann streng genommen nur 5 Kuchen backen. Annahme: Alle Kuchen sind EXAKT gleich. In der Praxis wird irgendjemand sicher ein sechzehntes Ei auftreiben und auf 1 gramm Mehl kann man auch verzichten, sodass dann 6 Kuchen gebacken werden. Aber darum ging's dem alten Russen ja nicht.

Grüße,
Mario

 
Dr Franke Ghostwriter
Jo!

Es wird auch manchmal gefragt, wo Unterschiede zwischen Gutenberg und Lenotief bestehen.
Eigentlich ist es ganz simpel: Bei Leontief sind die Produktionskoeffizienten konstant.
Bei Gutenberg hängen die Produktionskoeffizienten von der Intensität ab.

Beispiel Maschine:
Für eine Charge Draht wird bei Leontief ein Energiebedarf von sagen wir 1.000 kWh fällig.
Und zwar immer! x = min {r1/1.000} = r1/1.000

Gutenberg aber hat den Regler an der Maschine gefunden, der erlaubt, sie "hochzutakten.", sodass
der Produktionskoeffizient nicht mehr konstant gleich 1.000 kWh beträgt.
Dies wird durch die Intensitätsfunktion r1 = f(lambda) deutlich, wobei lambda den Intensitätsparamenter
darstellt und f(lambda) wird aller Klausur-Voraussicht nach eine quadratische Funktion sein oder eine kubische,
sodass sich die Nullstellen der ersten Ableitung schnell berechnen lassen. Schließlich suchen wir das Minimum von r1 😉

Grüße,
Mario
 

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