Vorher muss aber noch die Frage von Silvio Gesell gklärt werden....
Ich kenne nur Tatjana Gsell... :dunce:
Irgendwie hängt halt alles mit allem zusammen und ich komme mehr und mehr zu dem Schluss, dass es völlig lächerlich klingt, wenn wir uns darüber unterhalten, ob wir ein paar Moleküle nach rechts oder doch besser nach links verschieben sollten - und das auch noch unter vermeintlicher Berücksichtigung der tatsache, ob sich diese Moleküle gerade mal zu einem Geldschein, einem Mehrkornbrötchen, einer Gehirnzelle oder einer Atombombe zusammen gefunden haben.
Aus dem Weltraum betrachtet, machen wir uns höchst lächerlich mit sowas oder?
Kennst Du "Per Anhalter durch die Galaxis"? Da gibt es eine schwere Strafe für Verbrecher: sie werden in einen Raum gesteckt und da zeigt man ihnen, wie klein sie sind im Verhältnis zum Weltraum. Alle die darin waren, werden verrückt.
Aber ganz so stark wird in der Makroökonomie nicht aggregiert
😀
Erstens hat Rolf ganz recht: ökonomisches Handeln ist kein Selbstzweck, sondern dient der Bedürfnisbefriedigung. Wenn ich jetzt gerade eine Tasse Kaffee trinke befriedige ich meine Bedürfnisse: 1. Ich mag Kaffee und hatte Lust drauf. 2. Ich habe ein gutes Gewissen, weil der Kaffee aus fairem Handel ist. Von der Beteigeuze aus betrachtet ist das ziemlich wurscht, was ich gerade mache (und schon für Bonn-Poppelsdorf gilt dasselbe). Aber meine Bedürfnisbefriedigung hat dem Edeka in Poppelsdorf, der Firma Darboven und einer Kaffeeplantage in Südamerika Umsatz gebracht. Ich hätte für die fünf Euro auch Rubbellose oder zwei Lustige Taschenbücher kaufen können. Dann hätte ich die Umsätze von Westlotto oder des Ehapa-Verlags verändert. Natürlich macht es einen Unterschied, was ich mit meinen Geld anstelle: für die deutsche Wirtschaft ist der Unterschied marginal – aber es gibt einen. Und für mich und meinen Nutzen ist der Unterschied groß, weil ich Lottospielen bescheuert (mieser Erwartungswert) und Lustige Taschenbücher nicht lustig finde. Der Unterschied ist entscheidend, weil es mir nicht darum geht, den Kaffeebauern glücklich zu machen, sondern mich selbst (lies nach bei Adam Smith).
Zweitens ist Deine dynamische Betrachtung falsch. Hättest Du recht, dann säßen wir alle noch in Höhlen oder würden mit Eselskarren übers Land ziehen. Warum ist das nicht mehr so? Weil im 18. Jahrhundert einmal Geld in die Entwicklung der Dampfmaschine geflossen ist. Man hätte dafür dem Papst auch eine Kirche bauen können. Hat man aber nicht. Statt dessen wurde die industrielle Revolution angeschoben. Das hat den Lebensstandard ziemlich vieler Leute ziemlich verbessert – also zumindest langfristig gesehen. Aber auch James Watt wollte nicht, dass wir heute im Internet diskutieren können – er wollte reich und berühmt werden, also seinen Nutzen maximieren.
Es macht also doch einen Unterschied,
wofür man Geld ausgibt. Wenn man den Blickwinkel richtig wählt. Die industrielle Revolution war für Nordamerika und Europa wichtig. Für die Subsahara schon nicht mehr so sehr. Und Vulkanier und Klingonen werden das mit einem müden Lächeln quittieren. Aber wenn Du diese Position einnimmt, dann geht es Dir wie den Leuten aus der Kammer im "Anhalter"...