• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Tod durch Kunst- u. Behandlungsfehler

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Tod durch Kunst- u. Behandlungsfehler

Wer geht (als Patient) schon gerne ins Krankenhaus ?!

Aber als ich den Artikel über Kunst- u. Behandlunsfehler in der SZ v. 05.04.05 gelesen habe, ist mir erst recht mulmig geworden.
Lt. Zahlen d. Deutschen Chirurgischen Gesellschaft sterben in Deutschland mehr Menschen an o.g. Fehlern als im Straßenverkehr.
Damit gehört der so verursachte Tod zu den zehn häufigsten Todesarten.
In anderen Ländern scheint es Ähnlich zu sein.
Studien in England u. Australien ergaben, daß zwischen 12 u. 16 % aller Klinikpatienten bei ihrer Behandlung "ein unerwünschtes Ereignis widerfährt".
Ursache seien meistens Verwechselungen von Namen, Medikamenten oder Fehler bei der Dosierung von Medikamenten.

Ist ja unheimlich beruhigend, was?
 
Na wohl doch keine Halbgötter in Weis oder, und echt auch bloss Menschen, unglaublich aber wahr.

Wo die Ärzteschaft doch immer meint alles zu wissen... aber dem ist wohl nicht so.... Ich weiss, dass viele wirklich kranke Menschen zunächst erst einmal als Simulanten hingestellt werden, immer erst mal mit der Symptombehandlung anfangen.... und bei wievielen Menschen wurden wirklich schwere Erkrankungen erst so spät erkannt, dass es dann zu spät war. Sorry, aber das musste mal gesagt werden....
 
Hinzu kommen 40.000 bis 60.000 Tote durch Infektionen z.T. mit schon medikamentenresistenten Viren & Bakterien.

Wenn Ärzte verpflichtet werden bis zu 24h Dauerdienst zu machen, teilweise getanrt als Rufbereitschaft, dann sind Kunstfehler nicht wirklich unerklärlich.

Ein Arzt der 24h wach ist operiert so wie ein Arzt mit 1,1 Promille Blutalkohol....

Gruss
Holger
 
Ich denke auch, dass in Bereichen, in denen der Mensch noch die Hauptrolle der "Leistungserfüllung" spielt, Fehler durchaus verständlich sind. Durch lange Arbeitszeiten (Rufbereitschaft) häufen sich diese Fehler allerdings auch immens. So gesehen sind Ärzte nicht automatisch die schuldigen in personam, sondern lediglich ein Baustein im kranken System.

Wenn ich mir allerdings den teilweise laxen Umgang mancher "Halbgötter" ansehe, wie ich ihn selber schon erlebt habe, dann muss ich meine obige Aussage schon fast revidieren. Aber auch hier ist es so wie in allen Bereichen: es gibt solche und solche!

Traurig und tragisch ist es natürlich, dass durch ärztliche Fehler Tragödien ausgelöst werden und es sogar zu Todesfällen kommt.

An anderer Stelle (Feinstaubdiskussion?) hat jedoch Gerry ein wahres Wort gesagt, das sich quasi in mein Hirn gehämmert hat: wenn man allen Statistiken glauben würde, wären wir schon längst tot (xxx Tausend Grippetote, xxx Tausende Feinstaubtote...usw.) (sinngemäss zitiert). Statistiken haben es in sich!
 
Genau das meine ich!!
Die Fehler fangen mit der Erfassung an (Stichwort: was ist ein Tod nach einem Kunstfehler? Wer zählt dazu?) und enden in der Interpretation! :genau
 
Also, ich befürchte auch, daß die Deutsche Chirurgische Gesellschaft sich bei dieser Statistik eines Interpretationsspielraumes bedient, der ihrer Sache, auf die Arbeitsbedingungen der ihr angeschlossenen Ärzte hinzuweisen, sehr förderlich ist. Und um Gehör zu finden, muß man heutzutage eben laut rufen.
Es ist also durchaus sinnvoll, auf Mißstände hinzuweisen, aber dadurch sollte man sich nicht panisch erschrecken lassen. Noch trägt die Medizin eher zur Heilung als zur Verkürzung des Lebens bei.😱
 
Gerry,


grundsätzlich gebe ich dir da auch recht, was mich aber bei jedem Arztbesuch immer wieder stört ist, dass immer erst mal nur Symptome behandelt werden, da machen es sich die Ärzte oftmals zu einfach, na dann verschreiben wir mal schnell ein Antibiotikum.... Mit der Ursachenforschung wird doch erst dann angefangen, wenn die Ärzte bemerken, oh da hilft ja gar kein Antibiotikum mehr, und es gibt eben Fälle, wo die Hilfe dann zu spät kommt, klar ist das keine Regel, aber ich finde auch daran sollten die Ärzte mal arbeiten
 
batida, ich kann dir da eigentlich nicht widersprechen, aber da kann man Ärzten doch oftmals gar keinen Vorwurf machen. Ich versuche es mal an einem Beispiel aufzuzeigen: Frau kommt zum Arzt, grippalen Infekt. wenn es darum ginge, die Krankheit zu heilen, dann langt es, sich ins Bett zu legen und sich mit Hausmittelchen (Tee...) auszukurieren. Das Fieber, der Schnupfen, erweiterte Lymphe mit Hals- und Ohrenschmerzen etc. sind die eigentliche Abwehr- und Heilungsreaktion des Körpers gegen die Krankheit. Es würde reichen, die Symptome, also die Heilungsreaktion des Körpers, 3-7 Tage zu ertragen und gut.

Aber was möchte die Patientin: Keine der Symptome, denn die tun weh, der Infekterreger, ob Viren oder Bakterien, tun nicht weh, erzeugen nur die Symptome. Also möchte die Kranke ein Mittel gegen die schmerzhaften Symptome, z:B. fiebersenkende Schmerzmittel (die sogar der natürlichen Heilung entgegenwirken) und gut.
Konsequenz: Symptome werden gelindert, aber Krankheitsverlauf verlängert sich mitunter sogar! Bewiesenermaßen heilen z.B. Erkältungskrankheiten ohne Behandlung mindestens so schnell wie mit Behandlung!
Der Großteil der Krankheiten sind sowieso psychosomatisch. Man kann diese eigentlich nur heilen, wenn man die Ursache abstellt. Aber der Arzt kann den Stress in Beruf und Familie, Probleme, Sorgen etc. nicht für jemanden abstellen, das kann nur der Patient selbst. Der aber denkt gar nicht daran, sagt "Arzt, repariere mich, ich bin ein Auto" und verlangt somit nur ein Mittel gegen-na gegen was wohl?- gegen die Symptome!

Die meisten hören nicht auf ihren Körper und lassen ihm keine Zeit zur Heilung, aber der Arzt soll es richten. Unabhängig von vielen Fehldiagnosen und -behandlungen ist das in meinen Augen der Regelfall.
 
aktuell Febr.2006: Tod von Bodo Hauser durch Arztfehler

Wir haben ähnliches erlebt wie die Witwe des ZDF-Journalisten Bodo Hauser.

Über den als inhuman empfundenen Umgang mit der Behandlungsfehler-Problematik in unserem Land, habe ich deshalb das Buch "Du hättest leben können", Stefanie Bachstein, Verlagsgruppe Lübbe, geschrieben.

Meine siebenjährigge Tochter starb durch den tragischen Fehler einer Notärztin. Eine unerkannte Fehlintubation im Rettungswagen.
Der Beatmungsschlauch für die künstliche Beatmung wurde fälschlicher Weise in den Magen statt in die Lunge gesteckt. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet.

Aufgrund des eindeutigen gerichtsmedizinischen Gutachtens wurde die Notärztin strafrechtlich rechtskräftig wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Als der Kunstfehler auch nach der rechtskräftigen Verurteilung weiterhin auf allen Ebenen geleugnet wurde, entschloss ich mich, mein Erleben aufzuschreiben, damit aus Jules Tod Gutes wachsen möge.

Ich erlitt zusätzlich durch das Leugnen des Behandlungsfehlers eine Mehrfachtraumatisierung, bei der auch die Arzthaftpflichtversicherung der Ärztin eine wesentliche Rolle spielte. Die Medizinerin hatte auf das als inhuman empfundene Verhalten ihrer eigenen Versicherung keinen Einfluß.

In meinem Buch gehe ich auch auf die schwierige Situation der jungen Notärztin ein, denn wenn ein solcher tödlicher Fehler geschieht, bedeutet das m.E. immer eine Traumatisierung für beide Seiten.

Die Stiftung Gesundheit Hamburg hat u.a. deshalb mein Buch im Rahmen des Publizistik-Preises 2004 mit einer besonderen Erwähnung gewürdigt.


Das Vorwort von Herrn Prof. Dr. med. Thomas H. Loew, Uniklinik Regensburg, eine Leseprobe und weitere Informationen befinden sich auf meiner Homepage: www.stefanie-bachstein.de
 
Hierzu könnte ich auch eine leidige nahezu endlose Geschichte erzählen. Die scheiß Ärzte hätten mich in diesem Jahr beinahe umgebracht und sind derzeit ganz gut dabei meinen Organen den letzten Tritt in den Arsch zu geben. Manchmal ist das Leben echt kein Zuckerschlecken.
 
Leider habe ich auch sehr viele negative Erfahrungen mit Ärzten gemacht,
die Behandlungszeit ist teilweise sehr lange, und ich habe das Gefühl Erst dann Enst genommen zu werden wenn die Krankheit nach längerer Zeit immer noch vorhanden ist. Auch finde ich es interessant, daß zwei verschiedene Ärzte zur gleichen Kranheit eine andere Diagnose abgeben.
Über Erklärungen wie "Es ist ein Wunder" habe ich schon lange aufgehört nachzudenken. Verstößt es gegen ein gesetz wenn man ein Ärzteranking(Qualität und Erfolg der Behandlung auch bei Kassenpatienten) herausgeben würde?
 
Auch finde ich es interessant, daß zwei verschiedene Ärzte zur gleichen Kranheit eine andere Diagnose abgeben.
Was ist daran überraschend? Woher weiß denn überhaupt der Patient, daß es die gleiche Krankheit ist? Sehr weit hergeholt und objektiv sicherlich nicht fundiert. Ich weiß, etwas extremer Vergleich, aber wenn man sein Auto mit einem komplizierteren Problem in die Werkstatt bringst, bekommst Du auch nicht selten von drei Werkstätten drei Ursachen genannt. Ebenso das Rechtssystem: ein Fall, drei Anwälte, drei Lösungen.
Nur mal zum Nachdenken!

Verstößt es gegen ein gesetz wenn man ein Ärzteranking(Qualität und Erfolg der Behandlung auch bei Kassenpatienten) herausgeben würde?
Was soll das für einen Nutzen haben und wo bleibt dabei die Objektivität?
Es ist doch nachgewiesen, daß selbst Placebo-Therapien schon bei kranken Menschen angeschlagen haben.
Und Fakt ist auch, daß sich in einem solchen Ranking doch hauptsächlich diejenigen beschweren/äußern würden, die unzufrieden sind. Sorry, bei allem Bedauern für die Betroffenen, aber das geht aus meiner Sicht schon sehr ins Unseriöse. Vor allem: bedauerlich wenn Arzt A beim Patienten P keine Behandlungserfolge erzielen konnte. Ihn deshalb aber im Ranking nach unten zu setzen, ist schon deswegen falsch, weil die Patienten A, B, C, D, E,... ja erfolgreich behandelt worden sein können (und diese sich zur Studie nicht melden).
Ich möchte sogar sagen, daß so ein Ranking in den Bereich der üblen Nachrede und Verleumdung gehen kann, wenn die Zahlen der Behandelten in Relation zu Erfolg und Mißerfolg nicht exakt stimmen (=> woher sollen diese Zahlen kommen und wer will das objektiv beurteilen?). Nein, so kann (und darf) das nicht funktionieren!
 
Flieger,
vielen Dank für deine Meinung.
Zu deinem ersten Punkt, finde ich sollte erst dann eine diagnose getroffen werden wenn es auch sicher ist, dass die meisten anderen Sachen ausgeschlossen werden können. Ich bin doch beim Arzt und nicht beim Hellseher.

Zum zweiten Punkt, grundsätzlich können alle Sachen die bewertet werden auch als Rufmord bezeichnet werden. Es kommt meines Erachtens nicht selten vor, dass sich Patienten von den Ärzten nicht ernst genommen fühlen. Vor allem dann, wenn es sich bei diesen Patienten nicht um "Dauerbesucher" handelt. Klar wenn eine Therapie nicht fruchtet sollte man nicht den Arzt deswegen nicht abstufen. Aber wenn sich am Ende rausstellt, ein halbes umsonst Jahr an einem herumgedoktort wird finde ich das schlampige Arbeit. Und dies sind leider keine Einzelfälle.
 
Florüü,

aus meiner Sicht widersprichst Du Dir insofern, als daß Du zunächst "erwartest", daß
erst dann eine diagnose getroffen werden wenn es auch sicher ist, dass die meisten anderen Sachen ausgeschlossen werden können
, andererseits schreibst Du aber
Klar wenn eine Therapie nicht fruchtet sollte man nicht den Arzt deswegen nicht abstufen. Aber wenn sich am Ende rausstellt, ein halbes umsonst Jahr an einem herumgedoktort wird finde ich das schlampige Arbeit. Und dies sind leider keine Einzelfälle.
Wer bewertet das Herumdoktern als erfolgreich? Der Patient? Ein anderer Arzt? Logisch, klar, der sicht- oder spürbare Behandlungserfolg ist ein Kriterium. Das Dumme ist nur, daß es in der Medizin nicht immer richtig oder falsch, nicht schwarz oder weiß gibt. Und das ist gut so. Ich dramatisiere nämlich keineswegs, wenn ich als Alternative in den Raum stelle, daß dann wegen jedem Sch*** ein Röntgenbild angefertigt, jeder Furz mit Operation statt mit einfachem Ruhigstellen und jeder Schnupfen mit literweise Antibiotika samt übelsten Nebenwirkungen bekämpft wird. Kann es das sein? Und nebenbei, sozusagen als Zusatzkriterium, soll das dann auch noch für den (Kassen-)Patienten möglichst kostenneutral stattfinden, das obendrauf als zugegebenermaßen zynische Anmerkung, durch die sich kein Betroffener angegriffen fühlen soll!
Und wie kann ein Nicht-Mediziner den nicht eintretenden Behandlungserfolg als schlampige Arbeit bewerten bzw. wer will diese Fälle gezählt haben? Du persönlich? Fälle im Bekanntenkreis, die "hochgerechnet werden"? Die Medien? Das ist zu vage und kann so keinesfalls klappen.

Das alles passt in dieser Form nicht zusammen, weil das angesprochene Ranking niemals wird objektiv werden können.
Ich bestreite keineswegs, daß Ärzte fehlerfrei arbeiten und nur die wenigsten Ärzte werden sich freisprechen davon, noch nie wenigstens eine kritische Situation in ihrem Berufsleben gehabt zu haben. Das ist äußerst bedauerlich für den Betroffenen (übrigens sind Ärzte auch Menschen, an denen ein solcher Fehler im Regelfall auch nicht spurlos vorbeigeht, außerdem gibt es den hippokratischen Eid), auf der anderen Seite wird es - tragischerweise - wohl niemals den Punkt geben, ab dem solche Unglücksfälle nicht mehr passieren.

Wenn sich Patienten von Ärzten nicht ernstgenommen fühlen, dann ist das bedauerlich. Allerdings würde ich dann gerne wissen, warum man nicht den Arzt wechselt? Das ist doch eine etwas dünne Argumentation, außerdem ein weiteres subjektives Kriterium. Und wieder: wer will das mit Hilfe welcher Kriterien beurteilen?

Was ein solches Ranking allerdings tatsächlich erreicht, ist eine Schwarz-Weiß-Malerei, die buchstäblich existenzbedrohend werden kann, weil sie auf subjektiven Kriterien beruht und extrem verzerrend darstellen würde (das ist eine Tatsache, da es für die Meßbarkeit von Behandlungserfolgen keine objektiven Kriterien geben kann!). Persönlich weiß ich von Fällen, in denen Ärzten mit dem Tode gedroht wurde (in Deutschland, wohlgemerkt!) und in denen man nach langen Gerichtsverhandlungen und Hinzuziehung erfahrender Gutachter zum Ergebnis kam, daß der Arzt/die Ärzte doch richtig gehandelt haben und/oder daß die Ursache(n) der nicht erfolgreichen Behandlung beispielsweise beim Krankenhaus oder in nicht bekannten Vorerkrankungen lagen. Siehe auch:
Ich bin doch beim Arzt und nicht beim Hellseher.
Möchtest Du also wirklich riskieren, daher über eine Liste zu ruinieren, ohne daß es dafür beweisbare Fakten gibt? Ich muß daher sagen, daß ich sogar darauf hoffen würde, daß gegen eine solche Liste notfalls mit juristischen Mitteln vorgegangen wird.

Nur mal zum Nachdenken...
 
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