es wird langsam heiß in der Bildungslandschaft Deutschland. Die einen freut es, die anderen haben keine Meinung und einige wenige werden sich vielleicht darüber ärgern: In den nächsten Jahren wird es wohl möglich werden mit einem "Meister" an der Universität zu studieren.
Dies wird durch einen Beschluß ermöglicht, dem sich wohl die meisten Länder anschließen werden(siehe Spiegel-online, Unispiegel).
Welche Konsequenzen hat das und vorallem welchen Hintergrund?
Die Antworten auf beide Fragen sind einfach:
Sehr kurzfristig wird es mehr Studenten geben, kurzfristig wird es auch mehr Absolventen geben, die den Bachelor inne haben, aber langfristig bedeutet es den Untergang des universitären Niveaus und der Grundlagen- Forschung an deutschen Universitäten(eigentlich wurde dieser schon durch die Einführung des Bachelors eingeläutet).
Warum nun dieser Beschluß? Deutschland hat im Vergleich zu anderen europäischen Staaten(und sogar global betrachtet) eine niedrige Akademikerquote. Dies ist auf eine relativ hohe Abbruchquote in diversen Studiengängen und überhaupt auf eine relativ niedrige Studienanfängerzahl zurückzuführen. Die Lösung der Abbruchquoten wurde(angeblich) durch Bologna gelöst, indem man die (zu einfache) Gleichung: Kürzere Studiendauer = niedrigere Abbruchquote aufgestellt hat und geboren war der Bachelor.
Jetzt stand man vor dem Problem der niedrigen Studienanfängerzahl. Man sah sogar, dass der Bachelor eine abschreckende Wirkung auf Abiturienten hatte. Die Abiturienten können sich zeitlich nicht leisten neben dem Studium zu jobben(straffer Studienplan des Bachelors) und so würde auch die soziale Ungleichheit weiter steigen, denn studieren kann wer von Haus aus Geld hat(BaföG gibts nach dem Bacchi nicht mehr, also Master sind nur noch reiche Jungs und Mädels). Man stand also VOR EINEM HAUFEN selbstgemachter Probleme. Die Lösung:
Ein zweiter "Bildungsweg", über den "Meister" etc. Denn damit haben sie alles gelöst: Mehr Studienanfänger = eventuell mehr Akademiker.
Ein "Meister" war schon im Berufsleben, hat sich also finanziell eventuell schon abgesichert und kann sich das Studium leisten. Auch steigen dann viele Menschen aus sozial schwächeren Familien auf, die soziale Ungleichheit wird also auch bekämpft. Hurra!Endlich haben wir die Ur- Lösung gefunden!
Falsch! Man hat das ursprüngliche Problem nicht gelöst, man hat sich dem Problem nur angepasst.
Anstatt für mehr Abiturienten an den Schulen zu sorgen und das Studium an den Unis finanziell durchführbar zu machen, hat man sich einfach überlegt, wie man Menschen an die Unis kriegt, die finanziell bereits abgesichert sind ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Die da wären:
1) Verlust des Universitäten Niveaus, Anpassung an das FH-Niveau
2) Verdrängung der Grundlagenforschung, Forschung findest nur noch profitorientiert und anwendungsorientiert statt
Zu 1)
Niemand kann mir sagen, dass Menschen, die sich niemals mit komplexeren Themen beschäftigt haben bis sie 25 sind und dann plötzlich von 0 auf 100 binnen weniger Wochen durchstarten sollen fähig sein werden, die Kreativität und Abstraktion einer wissenschaftlichen Denkweise auch nur im geringsten nachzuvollziehen. Sicher, die machen ihren Bachelor und das wars. Vielleicht machen welche den Master und das wars. Die Dissertation?Naja, auch die wird sogar drin sein. Aber niemand wird merken, wie das Niveau langsam aber stetig den Bach runtergehen wird.
Diese Absolventen sind das Kanonenfutter des Ministeriums für Bildung und "Forschung". Sie werden dann auf einem Tablett präsentiert werden und man wird sagen: "Seht her, wir können es doch!" Die Konsequenzen?
Tja, zu 2) Für Grundlagen- Forschung braucht man Zeit, Geld und eine Portion Idealismus. All das wird verschwinden oder einfach nur noch beschränkt vorhanden sein. Die Studenten werden nur noch in die Wirtschaft abgehen, einige wenige werden promovieren, aber das Niveau wird nicht mehr dem derzeitigen entsprechen, man wird sich nur noch auf Forschungsfelder stürzen, die kürzer und versprechender sind als heute.
Die Universität wird nicht mehr eine Institution zur Entfaltung, Entwicklung und Austausch von Gedanken sein, sondern nur eine Gebärmaschine für "Akademiker", die ja so dringend benötigt werden.
Was meint ihr?
Dies wird durch einen Beschluß ermöglicht, dem sich wohl die meisten Länder anschließen werden(siehe Spiegel-online, Unispiegel).
Welche Konsequenzen hat das und vorallem welchen Hintergrund?
Die Antworten auf beide Fragen sind einfach:
Sehr kurzfristig wird es mehr Studenten geben, kurzfristig wird es auch mehr Absolventen geben, die den Bachelor inne haben, aber langfristig bedeutet es den Untergang des universitären Niveaus und der Grundlagen- Forschung an deutschen Universitäten(eigentlich wurde dieser schon durch die Einführung des Bachelors eingeläutet).
Warum nun dieser Beschluß? Deutschland hat im Vergleich zu anderen europäischen Staaten(und sogar global betrachtet) eine niedrige Akademikerquote. Dies ist auf eine relativ hohe Abbruchquote in diversen Studiengängen und überhaupt auf eine relativ niedrige Studienanfängerzahl zurückzuführen. Die Lösung der Abbruchquoten wurde(angeblich) durch Bologna gelöst, indem man die (zu einfache) Gleichung: Kürzere Studiendauer = niedrigere Abbruchquote aufgestellt hat und geboren war der Bachelor.
Jetzt stand man vor dem Problem der niedrigen Studienanfängerzahl. Man sah sogar, dass der Bachelor eine abschreckende Wirkung auf Abiturienten hatte. Die Abiturienten können sich zeitlich nicht leisten neben dem Studium zu jobben(straffer Studienplan des Bachelors) und so würde auch die soziale Ungleichheit weiter steigen, denn studieren kann wer von Haus aus Geld hat(BaföG gibts nach dem Bacchi nicht mehr, also Master sind nur noch reiche Jungs und Mädels). Man stand also VOR EINEM HAUFEN selbstgemachter Probleme. Die Lösung:
Ein zweiter "Bildungsweg", über den "Meister" etc. Denn damit haben sie alles gelöst: Mehr Studienanfänger = eventuell mehr Akademiker.
Ein "Meister" war schon im Berufsleben, hat sich also finanziell eventuell schon abgesichert und kann sich das Studium leisten. Auch steigen dann viele Menschen aus sozial schwächeren Familien auf, die soziale Ungleichheit wird also auch bekämpft. Hurra!Endlich haben wir die Ur- Lösung gefunden!
Falsch! Man hat das ursprüngliche Problem nicht gelöst, man hat sich dem Problem nur angepasst.
Anstatt für mehr Abiturienten an den Schulen zu sorgen und das Studium an den Unis finanziell durchführbar zu machen, hat man sich einfach überlegt, wie man Menschen an die Unis kriegt, die finanziell bereits abgesichert sind ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Die da wären:
1) Verlust des Universitäten Niveaus, Anpassung an das FH-Niveau
2) Verdrängung der Grundlagenforschung, Forschung findest nur noch profitorientiert und anwendungsorientiert statt
Zu 1)
Niemand kann mir sagen, dass Menschen, die sich niemals mit komplexeren Themen beschäftigt haben bis sie 25 sind und dann plötzlich von 0 auf 100 binnen weniger Wochen durchstarten sollen fähig sein werden, die Kreativität und Abstraktion einer wissenschaftlichen Denkweise auch nur im geringsten nachzuvollziehen. Sicher, die machen ihren Bachelor und das wars. Vielleicht machen welche den Master und das wars. Die Dissertation?Naja, auch die wird sogar drin sein. Aber niemand wird merken, wie das Niveau langsam aber stetig den Bach runtergehen wird.
Diese Absolventen sind das Kanonenfutter des Ministeriums für Bildung und "Forschung". Sie werden dann auf einem Tablett präsentiert werden und man wird sagen: "Seht her, wir können es doch!" Die Konsequenzen?
Tja, zu 2) Für Grundlagen- Forschung braucht man Zeit, Geld und eine Portion Idealismus. All das wird verschwinden oder einfach nur noch beschränkt vorhanden sein. Die Studenten werden nur noch in die Wirtschaft abgehen, einige wenige werden promovieren, aber das Niveau wird nicht mehr dem derzeitigen entsprechen, man wird sich nur noch auf Forschungsfelder stürzen, die kürzer und versprechender sind als heute.
Die Universität wird nicht mehr eine Institution zur Entfaltung, Entwicklung und Austausch von Gedanken sein, sondern nur eine Gebärmaschine für "Akademiker", die ja so dringend benötigt werden.
Was meint ihr?