Hallo Beccy,
bei warmen Wetter fällt es mir leichter, abends noch etwas fürs Studium zu tun, denn dann setze ich mich mit den ganzen Sachen auf den Balkon, da sehe ich die ganze Hausarbeit nicht, die immer laut schreit "putz mich, bügel mich, räum mich weg...". Wenn ich im Zimmer am Schreibtisch hocke geht das nicht (ich habe nur eine kleine 2-Zimmer-Wohnung), da sehe ich andauernd die ganzen noch offenen Hausarbeitssachen. Ich komme auch oft erst so gegen 19 Uhr oder sogar später nach Hause, dann muss ich mir gleich erst mal noch was kochen da wir in der Arbeit keine Kantine haben und ich tagsüber oft zeitlich nicht dazu komme mehr als eine Kleinigkeit zu essen, dann ist es ruckzuck 21 Uhr oder später und ich bin so hundemüde dass ich nichts mehr vom Lernmaterial erfasse. Ich lasse mich zugegebenermaßen aber auch leicht ablenken 🙂. Da ich in der Arbeit immer mehrere Sachen gleichzeitig machen muss und dauernde Störungen kommen, bin ich in der Beziehung verdorben und kann mich nicht mehr soooo konzentrieren und abschalten, dass ich von der Umgebung nichts mitbekomme, irgendwie habe ich immer eine Alarmglocke im Hinterkopf "Umgebung im Auge behalten" ;-(.
Wenn Du im Moment noch in den Umzugskistenstapeln hockst, hast Du es natürlich noch schwerer als normal. Da wäre es wirklich am Besten - und wenn es nur für 1 Stunde oder ein halbe Stunde ist - irgendwo außer Haus hinzugehen, sei es bei schönem Wetter eine ruhige Parkbank oder Wiese, oder in die Bibliothek oder... und dort zu Lernen. Eventuell sogar direkt von der Arbeit dorthin gehen und nicht vorher nach Hause?
Hier noch ein paar Tipps, die sich bei mir im Laufe der Jahre als wirklich hilfreich erwiesen haben, vielleicht helfen Sie Dir ja auch:
- Mir hilft es, wenn ich abends zu k.o. zum richtig Lernen bin, dann wenigstens das Skript (oder Buchkapitel), das momentan ansteht, grob anzuschauen. Dazu schaue ich gründlicher die Inhaltsübersicht an, welche Oberthemen gibt es, welche Unterrubriken, so erfasse ich grob die Struktur des Themas, dann blättere ich das Skript durch ohne die Texte richtig zu lesen, sondern ich konzentriere mich auf die Ober-und Unter-Überschriften und schaue wie lange dazu jeweils die Texte sind, sehe wo Fettgedruckte Wörter stehen etc, so blättere ich mich Seite für Seite durchs Skript aber ohne es richtig zu Lesen. Wenn ich so z.B. von Mittwoch bis Freitag mit dem Skript jeweils einen Durchgang gemacht habe (30 Minuten), merke ich am Samstag oder Sonntag, wenn ich mir das Skript gründlicher zum Lernen vornehme, dass vom Gelernten sehr viel mehr hängenbleibt, weil einiges dem Gehirn schon bekannt vorkommt, die Grobstrukturen schon klar sind, und das obwohl ich am Freitag beim dritten Durchgang eigentlich immer noch das Gefühl hatte "da bleibt nichts hängen". Aktiv weiß ich trotz des dreimaligen Durchgangs aufgrund der Müdigkeit nichts, aber passiv bleibt doch immer etwas hängen was dann den eigentlichen Lernvorgang erleichtert.
- Ein anderer Trick beim Lernen von Definitionen ist, dass ich mir die auf Karteikarten schreibe oder am PC auf dünnen Karton ausdrucke und in kleine Teile zerschneide, so dass der Zettel in die Jackentasche passt. Von diesen Definitionen lerne ich dann am Wochenende einige (5-10). Ich habe z.B. auch so häufig auftretende Formulierungen für die EAs und Klausuren auswendig gelernt, z.B. in Bezug auf BGB I Angebot "Ein Angebot ist....Es kommt zustande durch....", so dass ich wenn diese Frage in der EA habe die auswendig gelernten Sätze hinschreibe, denn was ein Angebot ist und wie es zustandekommt kann immer gleich formuliert werden - wenn auf das Angebot genauer eingegangen werden muss - , erst der Teil wo subsumiert wird wird dann individuell und Sachverhaltsbezogen z.B. "in diesem Falle wurde das Angebot von A am ... B gegenüber....abgegeben etc. etc. etc."..... Die Formulierungen habe ich mir aus den Musterlösungen der EAs zusammengestellt. Auf dem Weg zur Arbeit (ich fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln) werfe ich dann bei Wartezeiten an der Ampel,an der Bushaltestelle, im Bus etc. einen kurzen Blick auf die Frage plus die Definition. Selbst wenn ich es so jeweils nur noch mal Lese, also mich gar nicht abfrage, habe ich damit das am Wochenende gelernte wieder ins Gedächtnis gerufen, wenn ich dann am nächsten Wochenende richtig wiederhole fällt mir bei den Kärtchen, die ich unterwegs kurz angeschaut habe, viel mehr ein als bei denen die unbeachtet seit dem letzten Wochenende auf dem Schreibtisch liegen.
Wenn das mit dem Lernen in der Bibliothek nichts ist: Du stapelst ein paar Umzugskisten so um und übereinander, dass dazwischen ein kleiner Raum entsteht in dem Du auf einem Stuhl oder einem dicken Kissen oder so gemütlich sitzen kannst und grade so die Beine ausstrecken kannst, aber von der Umgebung außer den Kistenwänden um Dich rum nichts siehts wen Du drinhockst. So habe ich es vor ein paar Jahren bei einer anderen Fortbildung mal geschafft, Umzug und eine anstehende Prüfung unter einen Hut zu bekommen, denn da ich so die ganzen noch unweggeräumten Kisten nicht gesehen habe sondern nur mein kleines Räumchen konnte ich mich viel besser auf das Lernen konzentrieren 🙂).
Viele Grüße
Rennschnecke