Ablauf der Abschlußprüfung
Hier ein kurzer Überblick, wie die Abschlußprüfung im Weiterbildenden Studiengang abläuft:
- Es empfiehlt sich daher, die Seminare und Themen gut zusammenzuhalten, also z. B. bei Schwerpunkt Wirtschaftsmediation die Seminare entsprechend zu belegen, auch zu versuchen seine Fälle in diesem Bereich zu finden.
- Es ist eine mündliche Prüfung mit ca. 5 Prüflingen, dem Prüfer und einem Beisitzer der FernUni. In unserem Fall war der Prüfer mein ehemaliger Seminarleiter.
- Jeder der Prüflinge stellt max. 15 min lang seinen Fall vor. Welcher der beiden Fälle es sein wird, wurde direkt vor der Präsentation bekannt gegeben - also beide Fälle vorbereiten!
- Zeit einhalten! nach 15 min wird abgebrochen.
- Nicht zu viel über den Sachverhalt reden, sondern darüber, welche Methoden man in diesem Fall angewendet hat, warum dies geschah, und wie das Ergebnis war.
Also z. B. "Wir kamen an einen toten Punkt in der Medation. Deshalb haben wir Einzelgespräche geführt. Die liefen soundso ab. Enzelgespräche sind z. B. dann sinnvoll, wenn...., das war hier offensichtlich der Fall, deshalb habe ich mich ... dazu entschieden. Ich hätte vielleicht auch ... machen können, aber es schien mir besser ..... In den Einzelgesprächen hat sich Mediant A geöffnet und ..., Mediant B war schwieriger, also mußte ich erst Vertrauen aufbauen, etc etc."
Das ist viel interessanter für die Präsentation als eine minutenlange Ausführung zu "Mediantin B ist eine Firma, die 1970 vom Vater des jetzigen Inhabers gegründet wurde, ich bin mit der Nichte verheiratet und wir haben drei Kinder....", es sei denn, dies gehört wesentlich zum Thema.
- Die Präsentation macht sich gut mit vorbereiteten Karten. Es stehen Flipcharts und Stellwände zur Verfügung. Aus Zeitgründen lieber alles schon geschrieben haben, nicht anfangen zu malen und die Interessen der Mediaten am Flipchart aufzulisten, das dauert zu lange. Z. B. den Grundriss der Häuser im Nachbarschaftsstreit schon fertig auf DinA2 mitbringen, oder das Geflecht einer Firmenbeziehung grafisch dargestellt haben. Auch Fotos groß ausdrucken (DinA3 besser als DinA4). Keine Powerpoint Show. Auch Overhead folien empfehlen sich nicht, weil sie nicht an der Stellwand sichtbar bleiben.
- An die Präsentation schließt sich eine offene Fragerunde an. Die anderen Prüflinge sind jetzt dran, sinnvolle Fragen zur Vertiefung zu stellen. Z. B. "Du hast einen Rollentausch vorgeschlagen. Wie haben die beiden Geschäftsführer darauf reagiert, war es für sie sehr ungewöhnlich, die Sitzplätze zu tauschen?" oder "Wie hast Du Dich am Anfang mit den Medianten synchronisiert, wie haben sie sich synchronisiert" oder "du hast diese und jene Sitzordnung gewählt. War das ein entscheidender Faktor zum Erfolg oder glaubst Du, es hätte auch in einer anderen Sitzordnung funktioniert?" Also alles Fragen, die den Ablauf der Medation und die Beteiligung des Mediators betreffen.
Der Prüfer und Beisitzer stellen auch Fragen. Dies kann auch in die Theorie der Mediation (Skripte) gehen, aber es war in unserem Fall nie ein Abfragen von Details aus dem Skript, sondern Fragen zur sinnvollen Anwendung einiger Theorien. Ich halte es daher nicht für sinnvoll, die ganzen Skripten zu "lernen", sondern eher ihre Kernaussagen zu "verstehen".
- Für jeden Prüfling also 15 min Präsentation und 15 min Fragerunde.
- Am Ende wird die Bewertung für Präsentation und Teilnahme mitgeteilt, daraus ergibt sich die Abschlußnote.
- Die Atmosphäre war durchweg angenehm. Nicht umsonst sind ausschließlich ja Fachleute zum Thema Synchronisation und angenehmer Gesprächsführung dabei - oder?
Viel Erfolg an alle