• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

staatliche Budgetgleichung in realen Größen

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Seite 42 im 520er, die staatliche Budgetgleichung in realen Größen:

Inhaltlich ist mir die Herleitung klar. Aber was mir nicht kalr ist, warum wird das Outputwachstum bei dem Term für die Schuldenbealstung abgezogen?

i minus pi ist klar - das ergibt sozusagen den Realzins.

Aber warum noch das Outputwachstum (psi) runter? Das impliziert doch, dass das Outputwachstum die Zinshöhe beeinflusst, oder?

Wer weiß was?


P.S.: Vor einiger Zeit hat hier ein gewisser "seth" immer in Windeseile alle VWL-Fragen beantwortet. Ist der mittlerweile in Harvard oder warum schreibt er nicht mehr? Egal, wir kommen auch ohne ihn durch...!...
 
René,
Ich denke mir, dass das Realwachstum des Outputs wie in Box4-1 hergeleitet, um das Wir5tschaftswachstum anzuzeigen: pi+psi = Wirtschaftswachstum, also ist i-pi-psi das Verhältnis Kosten:Wirtschaftswachstum.
Mehr kann ich darin jetzt gar nicht rauslesen, deshalb bin ich wohl auch nicht in Harvard😉
Grüsse
Rolf
 
Ok, wo das Wirtschaftswachstum herkommt ist mir kalr. Aber:

Das Wachstum wird vom Zins abgezogen!?

Wieso mindert das Wachstum die Zinsrate für die Schuldverschreibungen? Ist das logisch?
 
Das mit dem psi

Hallo zusammen!

Dass das psi in dem Term steht, folgt aus der Herleitung der realen Budgetrestriktion. Die ist nicht so ganz ohne und ehrlich gesagt wäre ich da von selbst nie drauf gekommen. Erst in einer Mentorenveranstaltung habe ich den Durchblick bekommen... Mit Schrecken habe ich gesehen, dass das in der letzten Klausur verlangt wurde 🙁

Der ökonomische Hintergrund ist wohl der: der Term lautet ja

[i(t) - pi(t) - psi(t)] * b(t-1)

wobei b(t-1) die SchuldenQUOTE des Vorjahres ist, also B/(P*Y). Wenn nun also das Preisniveau oder das Wirtschaftswachstum (Y wird größer) steigen, dann wird diese Quote kleiner.

Ich stelle mir das etwa so vor: Ich muss auf meine Altschulden, also b(t-1), Zinsen zahlen. Die Zinsen sind nominal fixiert, weswegen die Zinslast durch die Inflation gemäßigt wird. Außerdem habe ich durch das Wirtschaftswachstum mehr Einkommen (der Staat hat mehr Steuereinnahmen) weswegen es mir nochmal leichter fällt, die Zinsen zu bezahlen.

Aber es kann eben auch andersrum laufen: das Wirtschaftswachstum ist zu klein (vielleicht sogar negativ) - für den Staat bedeutet das weniger Steuereinnahmen. Nun muss er einen größeren Teil des Budgets für den Schuldendienst aufwenden (denn der wird ja nicht kleiner) - was die Herren Eichel und Steinbrück sicher kennen, und auch so mancher Häuslebauer, der plötztlich arbeitslos wird: wenn meine Rate 500 Euro beträgt und ich 2000 verdiene sind das 25%. Fällt das Einkommen auf 1000 macht die Rate plötzlich 50% aus.

Leider ist die Mitschrift aus der Mentorenveranstaltung etwas unleserlich, sonst würde ich sie mal einscannen und anclipsen. Aber solange hier keine Ägyptologen unter Euch sind, lass ich das lieber 🙂

Liebe Grüße,
Dirk
 
Dirk, klingt so, als seist Du auf dem richtigen Weg, wenn ich's auch noch nicht so richtig nachvollziehen kann.

Das hier scheint mir aber in die falsche Richtung zu führen:

kridbonn schrieb:
Außerdem habe ich durch das Wirtschaftswachstum mehr Einkommen (der Staat hat mehr Steuereinnahmen) weswegen es mir nochmal leichter fällt, die Zinsen zu bezahlen.

Die Veränderung der Steuereinnahmen findetsich doch schon in dem ersten term, nämlich dem Primärdefizit: g-theta ... !?
 
Das schließt sich ja nicht aus. Alle diese Variable sind Quoten (!), d.h. da steckt überall das Y drin.

g = G/Y, tau = T/Y usw. (Vorsicht dicke Hose: das kleine griechische t heißt Tau, ein Theta ist eine null mit einem waagrechten Strich drin; dicke Hose zuende 😀)

Alle diese Werte werden kleiner, wenn der Output wächst.
 
Wie findet Ihr das eigentlich, dass der Lehrstuhl einfach nicht antwortet auf die Frage. Hab sie nämlich letzte Woche dort direkt gestellt.

Habt Ihr bei anderen Lehrstühlen andere Erfahrungen gemacht?

Eigentlich fragt man sich doch sowieso, was die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Lehrstühle so den ganzen Tag treiben,oder? Vorlesungen brauchen sie nicht zu halten. Die paar EAs aus dem Hauptsudium sind ja wohl nicht der Rede wert und ein Seminar im Semester dürfte auch zu schaffen sein.

Ich finds jedenfalls unverschämt, dass man keine Antwort gibt. Wenigstens: "...Die Frage ist zu einfach. Das müssen Sie selbst herauskriegen...", oder so, hätte ich erwartet.
 
Uiuiui! Da ist aber jemand böse! 😉

Ich glaube, da ist ein wenig Nachsicht angebracht. Die Assis an der FernUni haben glaube ich ganz schön zu tun. Die sind ja nicht nur in der Lehre tätig (Klausuren korrigieren, Fragen von Studis beantworten), sondern müssen auch noch für die Diss. oder die Habil. forschen, dem Prof. Vorträge schreiben, Klausuren und EAs erfinden - und das oft mit einer halben Stelle!

Und ansonsten kann es schonmal was dauern: Ich habe am Lehrstuhl Arnold auch schonmal zwei Wochen auf eine E-Mail-Antwort gewartet. Andererseits ging's bei Bitz, Grosser und Singer rubbeldiekatz. Da hat halt jeder andere Prioritäten.

Im Notfall: während der Sprechstunde anrufen - dann müssen Sie Dir ja sofort antworten.

Liebe Grüße,
Dirk
 
Dr Franke Ghostwriter
Herr Dr. Berger hat doch geantwortet, hier seine Antwort:

ich denke, Sie meinen Gleichung (4.3) auf Seite 44. Am besten machen Sie
sich klar, was die ökonomische Logik dieser Gleichung ist. Diese
Gleichung drückt die Entwicklung der Schuldenquote aus, also die
Entwicklung der Verschuldung relativ zum BIP. Ein starkes reales
Wachstum führt nun für sich betrachtet zu einem Rückgang der
Schuldenquote, d.h. psi ist negativ mit delta_b korreliert. Oder, anders
formuliert, bei einem starken Wachstum können Sie sich absolut stärker
verschulden, ohne einen Anstieg der Schuldenquote in Kauf nehmen zu müssen.

Geht doch, Besten Dank an den Lehrstuhl.
 
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