Ich habe über eine Organisation ein Patenkind, das in Bolivien lebt. Für das Mädel zahle ich monatlich einen - für mich - geringen Betrag, dafür wird sie medizinisch versorgt und kann zur Schule gehen. 🙂 In einem Brief habe ich sie gefragt, was sie braucht und dachte dabei an Sachen, die ich in einem Briefumschlag versenden kann. Aber offenbar habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, denn auf der Wunschliste stehen nun neben "normalen" Dingen wie Puppe oder Tuschkasten auch ein eigenes Bett und ein Fahrrad.
Das alles stellt mich zwar vor keine finanzielle Herausforderung, aber ich habe doch grundsätzlich Bedenken bei so großen Geschenken wie einem Fahrrad. Diese wurden auch bestätigt durch eine Dokumentation über Kinderpatenschaften, die kürzlich in der Glotze zu sehen waren. 🙄
Das Geld, das ich bezahle, bekommt nicht die Famile meines Patenkindes, sondern es wandert in den großen Topf und es wird davon ein Projekt gefördert, in das alle Bewohner eines Gebiets eingebunden sind und von dem alle profitieren - soweit so gut. Einige Kinder aus dem Projektgebiet werden als Patenkinder ausgewählt und wenn sie Glück haben, erhalten sie einen Sponsor (sorry, ich mag das Wort "Pate" nicht), der zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Geschenk schickt und ab und mal einen Brief. Die Mehrzahl der Kinder hat Pech, weil sie entweder keinen Sponsor abbekommen hat oder nur einen, der sich nie meldet. 🙁
Natürlich werden die Kinder, die die Geschenke bekommen, von den anderen beneidet und genau da sehe ich eines der Probleme: Ein so großes Geschenk wie ein Fahrrad halte ich in so einem Umfeld für eher kontraproduktiv. Ich habe mich entschlossen, dass es weder das Fahrrad noch das Bett gibt, weil ich die Befürchtung habe, dass das eine zu große Bevorzugung gegenüber den anderen Kindern wäre. Abgesehen davon, dass so ein Geschenk vermutlich mehr kostet, als ihr Vater im Monat verdient, was der Achtung seiner Kinder ihm gegenüber keinesfalls förderlich sein kann. 😱
Weiterhin Frage ich mich schon länger, was eigentlich passiert, wenn das Projekt vorbei ist. Ist dann eine dauerhafte Einkommenserhöhung gewährleistet oder hält nach kurzer Zeit der alte Schlendrian wieder Einzug? Darüber scheint es so gut wie keine Untersuchungen zu geben. 🙁
Ich überlege inzwischen, ob es nicht sinnvoll ist, ein Projekt ohne Kinderpatenschaften zu fördern, wo niemand explizit bevorzugt wird. Zwar finde ich gerade den direkten Kontakt mit einem Menschen aus der "Dritten Welt" spannend und es ist durchaus so, dass ich dadurch neue Erkenntnisse gewonnen habe, aber ich Frage mich immer mehr, ob eine Kinderpatenshaft der richtige Weg ist.
Was meint Ihr?
Das alles stellt mich zwar vor keine finanzielle Herausforderung, aber ich habe doch grundsätzlich Bedenken bei so großen Geschenken wie einem Fahrrad. Diese wurden auch bestätigt durch eine Dokumentation über Kinderpatenschaften, die kürzlich in der Glotze zu sehen waren. 🙄
Das Geld, das ich bezahle, bekommt nicht die Famile meines Patenkindes, sondern es wandert in den großen Topf und es wird davon ein Projekt gefördert, in das alle Bewohner eines Gebiets eingebunden sind und von dem alle profitieren - soweit so gut. Einige Kinder aus dem Projektgebiet werden als Patenkinder ausgewählt und wenn sie Glück haben, erhalten sie einen Sponsor (sorry, ich mag das Wort "Pate" nicht), der zu Weihnachten und zum Geburtstag ein Geschenk schickt und ab und mal einen Brief. Die Mehrzahl der Kinder hat Pech, weil sie entweder keinen Sponsor abbekommen hat oder nur einen, der sich nie meldet. 🙁
Natürlich werden die Kinder, die die Geschenke bekommen, von den anderen beneidet und genau da sehe ich eines der Probleme: Ein so großes Geschenk wie ein Fahrrad halte ich in so einem Umfeld für eher kontraproduktiv. Ich habe mich entschlossen, dass es weder das Fahrrad noch das Bett gibt, weil ich die Befürchtung habe, dass das eine zu große Bevorzugung gegenüber den anderen Kindern wäre. Abgesehen davon, dass so ein Geschenk vermutlich mehr kostet, als ihr Vater im Monat verdient, was der Achtung seiner Kinder ihm gegenüber keinesfalls förderlich sein kann. 😱
Weiterhin Frage ich mich schon länger, was eigentlich passiert, wenn das Projekt vorbei ist. Ist dann eine dauerhafte Einkommenserhöhung gewährleistet oder hält nach kurzer Zeit der alte Schlendrian wieder Einzug? Darüber scheint es so gut wie keine Untersuchungen zu geben. 🙁
Ich überlege inzwischen, ob es nicht sinnvoll ist, ein Projekt ohne Kinderpatenschaften zu fördern, wo niemand explizit bevorzugt wird. Zwar finde ich gerade den direkten Kontakt mit einem Menschen aus der "Dritten Welt" spannend und es ist durchaus so, dass ich dadurch neue Erkenntnisse gewonnen habe, aber ich Frage mich immer mehr, ob eine Kinderpatenshaft der richtige Weg ist.
Was meint Ihr?