• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Praktikum vor Festanstellung

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ich habe nun ein Angebot einer Beratungsgesellschaft vorliegen - es sieht so aus, dass generell bevor Festeinstellungen zum Junior Consultant gemacht werden, ein Praktikum von 2-3 Monaten dort absolviert werden und dann in die Festanstellung übergegangen wird (die Probezeit entfällt dann). Bei einer anderen Beratungsgesellschaft werden vorher 6 Monate Praktikum gemacht und dann wird die Festanstellung auch nur mit anschließender Promotion gemacht (d.h. man arbeitet vollzeit und macht noch seine Diss nebenbei).

Jetzt wollte ich mal Eure Meinung hören, was Ihr davon haltet - im Freundes und Familienkreis gehen die Meinungen weitgehend auseinander.

Begründung der BGs ist, dass man von 1-2 Gesprächen, Brain Teasern, Präsentationen nicht auf die gesamte Arbeitskraft schließen kann und man sich erst im Praktikum mit Projekt bewähren soll.

Vielleicht habt Ihr ein wenig Input!

LG
Sandra
 
Leonie!

Praktika machen sind immer gut. Auch wenn's nicht geklappt hat mit dem Job, ein Praktikum kannst du immer vorweisen. Wenn dabei noch die Probezeit entfällt, umso besser.
Bei einer sofortigen Festanstellung bekommt man zwar mehr Lohn für einige Monate, aber wenn man die Probezeit nicht besteht, kann man dem nächsten potenziellen Arbeitgeber nur eine Kündigung zeigen. 😉 🙂

Bei den Vorpraktika muss man allerdings unterscheiden zwischen "trainee-on-the-job" und einem Volontariat. Ein Volontär wird oft von Firmen mit Jobangeboten gelockt, schlecht bezahlt und selten übernommen. :rolleyes
 
Sandra,

einerseits muss ich zwar Benedikt rechtgeben, dass Praktika machen gut ist, andererseits dem "immer" vehement widersprechen. Praktika, die NACH dem Studium absolviert werden können mitunter der absolute Karriere-Killer sein und mit einem Praktikum, bei dem du dannach nicht übernommen wurdest stehst du sicher nicht besser da. Die Dauer von 2-3 Monaten finde ich dagegen generell für ein Praktikum ok, gerade bei längeren Praktika ist die Gefahr leider sehr groß, ausgenutzt zu werden. D.h. für die Firma ganze Projekte zum Hungerlohn bearbeiten zu müssen, nur um dannach durch den nächsten "Praktikanten" ersetzt zu werden, dem wieder die "große Karriere" versprochen wird.

Natürlich kann ich auch die Seite des Arbeitgebers nachvollziehen. Gerade in Beratungsgesellschaften ist der Arbeitsalltag lang, hart und für viele über kurz oder lang zermürbend. Will heißen, ein Gros wirft früher oder später das Handtuch.

Gerade wenn die Firma dich aber schon mit richtigen Projekten (zum Testen deiner Arbeitskraft) betrauen möchte, sollte sie dich entsprechend honorieren. Firmen, die ihre Praktikanten (insbesondere wenn es bereits Absolventen sind!) nur schlecht oder überhaupt nicht entlöhnen, sollten dir ein Warnzeichen sein! Ein guter Tipp ist auch dich im Internet mal nach Erfahrungsberichten anderer "Praktikanten" umzusehen oder nachzufragen, wieviele Praktikanten denn im Schnitt etwa übernommen werden.

Leider sind wiegesagt gerade Beratungsfirmen berühmt berüchtigt dafür, dass man zwar viel Geld verdienen kann (sofern man es mal geschafft hat reinzukommen), 60 (und mehr)- Stundenwochen aber die harte Realität sind und nicht wenige verheizt werden. Die Forderung neben so einem Job noch eine Diss. durchzuziehen zeigt da nur den absoluten Realitätsverlust. Sicher mögen es einige schaffen, aber viele leider auch nicht.

Das soll dich aber nicht von deinem Weg abbringen, sondern lediglich ein Denkanstoß sein.

Ich wünsch dir viel Glück bei deiner Entscheidung.
 
Sandra,

ich bin seit vielen Jahren Beraterin, zunächst angestellt, inzwischen freiberuflich, und ich kann nicht behaupten, dass ich jemals übermässig viel gearbeitet habe. 🙂 Als ich angestellt war, hatte ich einen 40-Stunden-Vertrag und mehr wurde von mir auch nicht erwartet. Jetzt mache ich eher weniger, allerdings kommt noch der ganze Bürokram, Umsatzstuervoranmeldung und so weiter dazu. 😡

Ich glaube, man muss unterscheiden, um was für ein Beratungsunternehmen es sich handelt. Ich mache IT- und versicherungsmathematische Beratung, was da beschrieben wurde, hört sich eher nach MCKinsey, Accenture und Konsorten an, wo die Mitarbeiter immer in dunkelblauen Anzügen oder Kostümen rumlaufen und bei den Mitarbeitern der Kunden eher unbeliebt sind. 😀

Es gibt einige große - in der Regel US-amerikanische - Unternehmen, die erwarten 50-60 Stunden, zahlen allerdings auch entsprechend. Die Leute werden ziemlich verheizt und sind dann vielleicht zwei, drei Jahre dabei. Das machen Menschen eigentlich nur direkt nach dem Studium, wenn sie viel lernen wollen und noch hoch-motiviert sind. Wer sich das zutraut, warum nicht. Nach zwei Jahren hat man dann viel Erfarhrung, einige Kontakte und kann sich nach einem ruhigerne Job umsehen und ggf. schon die erst Führungsposition übernehmen. 🙂

Da passt für mich auch das Angebot mit dem Praktikum hinein, da werden die potentiellen Mitarbeiter noch etwas mehr verheizt. Sandra, hast Du in Erfahrung bringen können, wie hoch die Übernahmequote nach solchen Praktika ist? Grundsätzlich kann ein Praktikum nach dem Studium nicht schaden, zu viele sollten es aber nicht sein, das macht sich nicht gut im Lebenslauf. Ich vermute, dass während des Praktikums von Dir erwartet wird, dass Du 12-Stunden-Schichten schiebst, wenn Du Dir das zutraust, und die Alternativen Dir nicht gefallen, kannst Du es ja versuchen... Aber ein bischen Kohle sollte schon rüberkommen. 😎

Grüße
Klara
 
Dr Franke Ghostwriter
Es ist in der Tat so, dass fast alle Praktikanten übernommen werden - so die Aussage der Sen. Consultants mit denen ich gesprochen habe. Aber eine Garantie gibt es nicht - es geht vielmehr darum, ob man dem Knochenjob gewachsen ist und sie die Leute "testen" möchten, ob sie der Belastung stand halten (aber woher die sagen, dass man fähig ist und wenn nicht, keine Ahnung).

Leider muss ich mich komplett neu ankleiden - habe keinen Anzug/Kostüm im Schrank hängen, ausser den ich beim Vorstellungsgespräch anhatte. Und die Kleiderordnung habe ich gesehen als ich in der Lobby gewartet hatte (alle in gedeckten ANzügen/Kostümen).Finde ich aber nicht so schlimm, weil ich das sehr gerne anziehe (fühle mich da auch "sicherer" wenn ich so etwas anhabe - klingt vielleicht komisch).

Ich darf mir aussuchen, welches Projekt ich mitbearbeiten darf - das finde ich eigentlich ganz toll.


Aber ja, ich mache mir Sorgen ob 1) ich übernommen werde 2) meinen Lebenslauf nicht "verhuntzen" möchte.

Euch noch schöne PFingsten!!!
 
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