• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Präferenztheorie

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In der Klausur Sep 05 wird bei Aufgabe 3e) gefragt, wie sich Unterentwicklung präfernztheoretisch erklären und bewerten lässt.
Mir fällt zu dem Stichwort spontan nichts ein, habe auch nochmal die KE überflogen aber nichts gefunden.
Könnt ihr mir mal bitte auf die Sprünge helfen?
 
Aber gerne.

Es geht grob um den Zusammenhang, ob die notwendige Bedingung für Entwicklungspolitik vorliegt. Notwendige Bedingung ist, dass eine

andauernde und
unfreiwillige

Unterentwicklung vorliegt. Bei der Diskussion der Unfreiwilligkeit wird dann auch untersucht, inwieweit die Unterentwicklung selbst ausgesucht, also "präferiert" wird, deshalb "Präferenztheorethisch" erklärt werden kann.

Unterentwicklung könnte sich daraus ableiten lassen, dass die Entwicklungsländer

a) eine hohe Zeitpräferenz haben (sprich nicht sparen wollen und deshalb auch keine Kapitalakkumulation stattfinden kann), oder
b) die Ungleichverteilung in ihrer ineffizienten Form selbst gewählt haben (sie könnten ja auch eine soziale Nicht-Diktatur einrichten, wo dann alle Menschen mehr Geld haben und deshalb auch mehr sparen können).

b) ist illusorisch. a) könnte man noch argumentieren, dass sie Unterentwicklung tatsächlich selbst verschulden, wobei es da auch etliche Gegenargumente gibt. Insbesondere müssen a) und b) in einem kausalen Zusammenhang gesehen werden, denn die hohe Zeitpräferenz ist Ursache und zugleich Resultat der Ungleichverteilung.

Fazit: es wäre zynisch zu unterstellen, es gäbe eine Präferenz für Unterentwicklung. Man sollte davon ausgehen, dass sich die Länder den Zustand nicht selbst ausgesucht haben.

Ich hoffe das trifft die Frage.

Lieben Gruß!
 
Danke dir! Die Antwort hätte ich eigentlich gewusst, habe nur die Frage falsch/nicht verstanden, konnte die Präferenztheorie nicht zu ordnen...

Habe auch über deine Frage nachgedacht, ich bin leider zu keiner logischen Erklärung gekommen. Wollte es mit Spekulanten begründen, aber das haut nicht hin...🙁

btw bin mal gespannt wie die erste Klausur aussieht, ob sie im Gegensatz zu früher monetäre Außenwirtschaft und Globalisierung 50 zu 50 gewichten???
 
Ich kann es mir vorstellen. Vermutlich eine dicke Aufgabe mit der Hälfte der Punktzahl und dann noch ein paar kleinere, eben analog zu den vier Stunden. Ich weiß nicht woher dieses Gefühl kommt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass beide Klausuren keine fiesen Überraschungen haben werden. Man muss bedenken, dass es Bachelor-Module sind und diese eben kein VWT-Wissen vorraussetzen. Von daher könnte echt so etwas wie RAWT oder sogar Solow dran kommen. Aber ich glaube es wird echt nicht so schwierig. (Jetzt muss ich schnell auf Holz klopfen😀!)
Von daher ist die Wahrscheinlichkeit sicher sehr gering, dass gefragt wird, weshalb bei der ant. Rez. die kutzfristigen zinsen temporär sinken. Ich wollte es aber wissen.
 
Die Frage war ja auch gut!
Nö fiese Überraschungen gibts beim Wagner Lehrstuhl ja eigentlich (fast) nie.
Am Wochenende war ja die Veranstaltung in Neuss, da war so eine Bachelor Dame". Die macht auch nur europäische Integration, sonst nix, keine AVWL Vorkenntnisse, schon komisch...also könntest du Recht haben
 
Unterentwicklung könnte sich daraus ableiten lassen, dass die Entwicklungsländer

a) eine hohe Zeitpräferenz haben (sprich nicht sparen wollen und deshalb auch keine Kapitalakkumulation stattfinden kann), oder
b) die Ungleichverteilung in ihrer ineffizienten Form selbst gewählt haben (sie könnten ja auch eine soziale Nicht-Diktatur einrichten, wo dann alle Menschen mehr Geld haben und deshalb auch mehr sparen können).

Ja, das ist gemeint. Die Unterentwicklung ist eine Folge der Präferenzen der Akteure.

Deine Schlussfolgerungen sind aber meiner Meinung nach nicht ganz richtig.

b) ist illusorisch. a) könnte man noch argumentieren, dass sie Unterentwicklung tatsächlich selbst verschulden, wobei es da auch etliche Gegenargumente gibt. Insbesondere müssen a) und b) in einem kausalen Zusammenhang gesehen werden, denn die hohe Zeitpräferenz ist Ursache und zugleich Resultat der Ungleichverteilung.

Fazit: es wäre zynisch zu unterstellen, es gäbe eine Präferenz für Unterentwicklung. Man sollte davon ausgehen, dass sich die Länder den Zustand nicht selbst ausgesucht haben.

Die ineffiziente Verteilung aus b) ist eine Folge von bestimmten Vorstellungen über soziale Gerechtigkeit. Kommt Euch das bekannt vor? Genau! 😀 Politiker, die von sozialer Gerechtigkeit reden, Reichen ihre Kohle wegbesteuern und es – naja vielleicht nicht den Armen – aber der eigenen Klientel zukommen lassen. Vom Standpunkt der Parteien kann das rational sein (Stichwort: ÖTP, Machterhalt). Doch die Wirtschaft kommt nicht aus dem Quark, weil sich Leistung nicht lohnt. Somit handeln alle rational und entsprechend ihrer Präferenzen, nehmen dabei aber Unterentwicklung in Kauf. Diese Modelle betreffen in aller Regel Lateinamerikanische Länder.

Die hohe Zeitpräferenzrate aus a) kann ebenfalls rational sein. Z.B., wenn Du Dir nicht sicher sein kannst, dass langfristige Investitionen wirklich sicher sind (also dass Du Dir die Erträge daraus auch aneignen kannst) . Oder dass Institutionen (wie Recht und Gesetz) Deine Besitztümer schützen.

Mit den Präferenzen ist also nicht gemeint, dass es eine Präferenz für Unterentwicklung gibt. Aber die Präferenzen verhindern, das die Entwicklung besser läuft...
 
Ich weiß nicht woher dieses Gefühl kommt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass beide Klausuren keine fiesen Überraschungen haben werden. Man muss bedenken, dass es Bachelor-Module sind und diese eben kein VWT-Wissen vorraussetzen

Wenn man sich aber die Skripte anschaut, wie oft hier auf das Buch Stabilitätspolitik verwiesen wird, bist Du ja fast gezwungen das mitzulesen. So ging es mir jedenfalls als ich mich anfangs frisch, fröhlich und frei der Geldpolitik gewidmet habe.

Ich denke da nur an das Thema Zeitinkonsistenz und Inflationsraten. Also rein aus dem Skript sind die Politikvarianten nur sehr schwer verständlich da die Herleitung im Buch stehen und die Umformungen mehr oder weniger hingeschmissen wurden...
 
Am Wochenende war ja die Veranstaltung in Neuss, da war so eine Bachelor Dame". Die macht auch nur europäische Integration, sonst nix, keine AVWL Vorkenntnisse, schon komisch...also könntest du Recht haben🙂

Natürlich haben die Kurseinheiten genügend Potenzial eine richtig schwierige Klausur zu stellen und die Kanditen rauszuprüfen. Das erwarte ich aber echt nicht. Es sei denn, man möchte neue Standards setzen. Aber das ist alles Spekulation.
 
ich schreibe am 14.03. die Klausur "Globalisierung und internat. Wirtschaftsbez.", falls die einer von euch ebenfalls schreiben sollte, kann mir jemand die drei Gleichungen a,b,c in der Aufgabe 4.2/9 in Kurseinheit 3 (mon.Außenwirt.) erklären.

Gruß anke
 
gucke mir gerade nochmal die Modellvarianten der mon. Außenwirtschaft an, am Ende der Modellvarianten wird immer auf die Multiplikatoren hingewiesen. Habe mir die jetzt schon 100 mal angeschaut, kann mir vielleicht jemand sagen, wie man darauf kommt???

Wäre über eine kurze Antwort total glücklich!

gruß anke
 
Anke,

janz ruhig, et läuft! Diese Komplett-Multis am Ende der Abschnitte kannst Du mal getrost ignorieren. 🙂

Bisher gab es entweder einen Aufsatz zum Thema, wo Du ein Modell referieren musstest und dann darstellen solltest, wie ein exogener Schock darin wirkt.

Oder es gab eine kleine Rechenaufgabe, wo man einen Multi für einen exogenen Schock ausrechnen musste (und am Ende vielleicht was malen). Dabei wurden aber immer Vereinfachungen vorgegeben, so dass das gut mit Cramer & Co. lösbar war.
 

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