Aber gerne.
Es geht grob um den Zusammenhang, ob die notwendige Bedingung für Entwicklungspolitik vorliegt. Notwendige Bedingung ist, dass eine
andauernde und
unfreiwillige
Unterentwicklung vorliegt. Bei der Diskussion der Unfreiwilligkeit wird dann auch untersucht, inwieweit die Unterentwicklung selbst ausgesucht, also "präferiert" wird, deshalb "Präferenztheorethisch" erklärt werden kann.
Unterentwicklung könnte sich daraus ableiten lassen, dass die Entwicklungsländer
a) eine hohe Zeitpräferenz haben (sprich nicht sparen wollen und deshalb auch keine Kapitalakkumulation stattfinden kann), oder
b) die Ungleichverteilung in ihrer ineffizienten Form selbst gewählt haben (sie könnten ja auch eine soziale Nicht-Diktatur einrichten, wo dann alle Menschen mehr Geld haben und deshalb auch mehr sparen können).
b) ist illusorisch. a) könnte man noch argumentieren, dass sie Unterentwicklung tatsächlich selbst verschulden, wobei es da auch etliche Gegenargumente gibt. Insbesondere müssen a) und b) in einem kausalen Zusammenhang gesehen werden, denn die hohe Zeitpräferenz ist Ursache und zugleich Resultat der Ungleichverteilung.
Fazit: es wäre zynisch zu unterstellen, es gäbe eine Präferenz für Unterentwicklung. Man sollte davon ausgehen, dass sich die Länder den Zustand nicht selbst ausgesucht haben.
Ich hoffe das trifft die Frage.
Lieben Gruß!