Zitat Johannes
Unter anderem dieses:
"a) Erklären Sie die Begriffe „nominale Konvergenz“ und „reale Konvergenz“.
Nominale Konvergenz:
Angleichung nominaler gesamtwirtschaftlicher Größen der beteiligten Länder im Zeitablauf, z.B. die Inflationsraten, der Quote der Bruttoverschuldung und der Zinssätze.
Reale Konvergenz:
Angleichung des Lebensstandards der beteiligten Länder im Zeitablauf, gemessen durch das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Kaufkraftstandards.
b) Erklären Sie die Aussage, dass strukturschwache Länder zu einem strengen Sparkurs gezwungen sind, um nominale Konvergenz zu erreichen. Welchen Gefahren resultieren daraus?
Strukturschwache Länder sind u.a. dadurch gekennzeichnet, dass ihre Inflationsraten und ihr Schuldenstand über dem Durchschnittsniveau der EU liegen.
Um die Inflationsraten zu senken, müsste es gelingen, die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure zu senken, was nur möglich ist, wenn eine Teilnahme an der EWWU erwartet wird. Diese Aussicht ist aber nur gegeben, wenn der geldpolitische Desinflationskurs nicht durch expansive Fiskalpolitik unglaubhaft gemacht wird.
Um den Schuldenstand abzubauen, wird ein Primärüberschuss (G-T) nötig sein, der sich nur über strikte Ausgabenkürzungen erreichen lässt.
Beide Ziele erfordern also einen Sparkurs der Regierung, der aber mit folgenden Gefahren verknüpft ist:
- Arbeitslosigkeit infolge ausfallender staatlicher Nachfrage
- Verschlechterung der Standortqualität durch ausfallende Infrastrukturinvestitionen
- Politische Instabilität wegen Arbeitslosigkeit und gekürzten Sozialtransfers
Falls keine strukturellen Änderungen in Form von überproportionalen Produktivitätsfortschritten, institutionellen Verbesserungen der Standortqualität und/oder internationale Transfers diese negative Folgen der Sparpolitik mildern, kann es zu langandauernden Krisen kommen."