• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Nächste Regierung der BRD ?

winnie1178 schrieb:
Kann man nur hoffen 😉

Ähem......als langjähriges CDU-Mitglied sag ich jetzt mal nix dazu...😀

Ich denke, dass sich die aktuellen Probleme nicht durch den Staat lösen lassen, egal welche Regierung demnächst an der Reihe ist.
Letztendlich können nur Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Problem lösen, Vater Staat könnte allenfalls unterstützend auf beide einwirken. Aktionen, wie der einseitige Jobgipfel ohne Beteiligung der beiden Wirtschaftskräfte sind für eine Lösung kraum hilfreich, siehe Telekom mit jährlichen AN-Abbau trotz Rekordgewinnen...
 
Benedikt schrieb:
... siehe Telekom mit jährlichen AN-Abbau trotz Rekordgewinnen...

Macht ja leider nicht nur die Telekom so! Ging auch grad ganz groß durch die Presse, daß die Deutsche Bank auch trotz Gewinnen massig Arbeitsplätze abbauen will...
 
Was hat denn der Gewinn mit dem AN-Abbau zu tun 😕

Die Unternehmen wollen Gewinn machen, wenn sie mehr Leute entlassen und dann geringere Kosten = höhere Gewinne haben, dann sollen sie eben Leute feuern.

Wenn die Unternehmen mehr Gewinn machen, indem sie mehr Leute einstellen, na dann sollen sie eben Leute einstellen ...

Ich sehe dan keinen Zusammenhang zwischen Gewinn und AN-Abbau ... :confused
 
@ Stephan: Ja und nein, Stephan. Das aktuelle Problem ist doch, das wir von einer sozialen Marktwirtschaft inzwischen weit entfernt sind. Früher war es doch so, dass wenn es dem Unternehmen gut geht, dann geht es auch den Mitarbeitern gut und andersrum. Inzwischen ist es so: Geht es dem Unternehmen gut, dann geht es auch den Shareholder Values gut, aber nicht unbedingt mehr den Arbeitnehmern. Weil die Arbeit wird ja trotzdem noch gemacht, nur eben ausgelagert in Billiglohnländern. Dadurch läßt sich der Gewinn steigern, die Ware kommt als Import zurück und wird hier immernoch zu sehr hohen Preisen verkauft. Ich Frage mich aber nur, wer sich das bald noch zu den Preisen leisten kann, wenn die Ware immer teurer wird, aber das Einkommen der Arbeitnehmerschaft sinkt.
Ich bin sehr wohl für Wettbewerb, bitte nicht falsch verstehen, studiere ja auch BWL 😉. Aber mir fehlt einfach die Fairness im Wettbewerb der EU und die soziale Komponente der (meisten) Großunternehmer. Bei uns läuft inzwischen soviel falsch, beispielsweise ist die Frage nach Gewinn oder Verlust an das Einkommen oder dem Arbeitsplatz der einfachen Arbeitnehmer gekoppelt, aber nicht an das Gehalt oder den Arbeitsplatz der Unternehmensführern - und das finde icheinfach komplett asozial. So kommt es eben, dass die Reichen immer reicher werden, während inzwischen die Mittelschicht immer mehr abrutscht.
Vielleicht gehört das jetzt so ausführlich nicht hierher, aber gesagt werden mußte es 😉

Gruß
Sven
 
Also, irgendwie kann ich nicht jedem Argument folgen. Zum einen heißt ein Arbeitsplatzabbau in einem Betrieb nicht unbedingt, daß er der Volkswirtschaft wegfällt, so entstehen beim Outsourcing meist Arbeitsplätze in einem anderen Betrieb (natürlich oft nicht zu 100% kompensiert).
Und wenn ein Betrieb AP in das Ausland verlagert, entstehen doch dort Arbeitsplätze, was der dortigen Volkswirtschaft gut tut und eigentlich die beste Form der Entwicklungshilfe ist (freier Waren- und Dienstleistungsverkehr, nutzen komparativer Kostenvorteile), somit eine sozialere Weltordnung stützt, deren größte Bedrohung von Armut ausgeht. Und besonders eine exportlastige Volkswirtschaft wie Deutschland kann doch nicht erwarten, daß alle anderen Nationen unsere Waren kaufen, aber die dazugehörigen Arbeitsplätze hier bleiben,d.h., wenn Siemens 70 % des Umsatzes im Ausland tätigt, wären 70% der AP im Ausland nicht unverhältnismäßig.
Und daß die günstiger im Ausland produzierten Waren manchmal zu Preisen in Deutschland verkauft werden, als wären sie hier hergestellt worden, gilt nur für ein sehr kleines Spektrum (z.B. Autos), ist aber nicht die Regel.
Daß so AP in Deutschland verloren gehen, ist für uns natürlich nicht angenehm, keine Frage, aber es gibt Dinge, die man zu hiesigen Preisen nicht wettbewerbsfähig produzieren kann, und der ist oft global.da kann man keine Unternehmen zwingen, Leute einzustellen, die man nicht braucht, oder deren AP zu erhalten aus reiner Solidarität. Oder stellt sich jemand privat eine Haushaltshilfe ein, obwohl er seinen Haushalt selbst erledigen kann? Einfach auf Urlaub verzichten, dann geht es! Und von Unternehmen verlangt man genau das, auf Kosten des Gewinns, der nicht nur einen Lohn, sondern auch Investitionen für die Zukunft darstellt, und die sind notwendig für den dauerhaften Bestand eines Betriebs.
Und man muß jetzt auch nicht mit den prominenten Beispielen kommen, die es sich leisten könnten: Ausnahmen bleiben Ausnahmen, und der allergrößte Teil einer Volkswirtschaft besteht nicht aus global agierenden DAX- Werten, sondern aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, die effizient wirtschaften müssen.
 
Stimmt, wollte nicht die DAX-Unternehmen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen gleichsetzen, das sind natürlich zweierlei Stiefel. Aber die gibt es eben auch, und ich finde da eben vieles unsozial. Und zudem: Natürlich ist es schön für andere Länder, wenn diese Arbeit von uns bekommen. Wobei ich bezweifel, das es Unternehmen aus Gerechtigkeitsgründen oder Armutebekämpfungsgründen machen, dass ist sicher etwas naiv. Sonst könnte man doch auch in afrikanischen Ländern produzieren lassen. Tun wir aber nicht, da dort keine Infrastruktur und keine Subventionen vorhanden sind 😉.
Ich weiß aus eigener Erfahrung sehr wohl die Probleme vieler kleiner Unternehmen, aber genau deshalb, und rein wirtschaftsorientiert gedacht, bin ich besorgt um den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Und das Wort Globalisierung kann ich eh schon lange nicht mehr hören... Das heißt doch nur: Entweder mach Abitur, studiere, geh ins Ausland und sei was, oder aber Du bist nicht so schlau, bleibst hier, arbeitest (wenn überhaupt noch) für 5 Euro die Stunde, und dann schau mal wo Du bleibst. Ein wenig Egoistischer denken würde uns sicher nicht schaden, auch patriotischer. Deshalb müssen wir noch lange nicht unsere Grenzen wieder dicht machen, wir müssen uns einfach nur klar machen, dass es Europa nur gut gehen kann wenn es der Wirtschaftslokomotive Deutschland auch wieder besser geht.

Gruß
 
Also... das erinnert mich jetzt doch sehr an den wirtschaftsethischen Jugendwettbewerb des Ehrbaren Kaufmanns hier in Hamburg... Die haben gerade folgende Aufgabenstellung bekommen:



Aufgabenstellung: Kaufleute im Spannungsfeld von Patriotismus und Globalisierung

  • Welche Bedeutung messen Sie dem Begriff Patriotismus heute zu?
  • Gibt es patriotische Pflichten für Kaufleute?
  • Sind Patriotismus und Globalisierung für einen Kaufmann ein Widerspruch?
 
Was Dein gutes Recht ist, Antje 😉
Und vor allem bist Du wieder auf den Kern des Threads zurückgekommen 😉

Aber das was Daria angestoßen hat, ist topaktuell. Und ich denke, wir werden hier als angehende "Wirtschaftsführer" noch lebhaft darüber streiten müssen.
 
Daria schrieb:
Also... das erinnert mich jetzt doch sehr an den wirtschaftsethischen Jugendwettbewerb des Ehrbaren Kaufmanns hier in Hamburg... Die haben gerade folgende Aufgabenstellung bekommen:



Aufgabenstellung: Kaufleute im Spannungsfeld von Patriotismus und Globalisierung
  • Welche Bedeutung messen Sie dem Begriff Patriotismus heute zu?
  • Gibt es patriotische Pflichten für Kaufleute?
  • Sind Patriotismus und Globalisierung für einen Kaufmann ein Widerspruch?
Vielleicht sollte man hier noch Vorab-Fragestellungen beifügen:

° wie deutsch ist ein Unternehmen, daß sowohl Entwicklung, Produktion als auch Vertrieb in der ganzen Welt unterhält
° kann sich ein patriotisches Unternehmen beschweren, wenn es keine Auslandsnachfrage widerfährt
° wie patriotisch wird sich der Verbraucher verhalten, wenn er für ein Produkt aus deutschen Landen den vierfachen Preis bezahlen muß?


Zudem finde ich es abscheulich, daß ausgerechnet eine exportlastige Nation wie Deutschland, deren Wohlstand, wie der vieler Staaten, im freien Handel gründet,
jetzt eine aufoktroyierte Pseudopatriotismusdebatte führt, um von selbstverschuldeten Fehlentwicklungen abzulenken.
Bin mal gespannt, was wir machen, wenn ausländische Staaten den selben Kurs fahren, und zwar rigide!


(Warum muß ich bei dieser mißbräuchlichen Verwendung des Begriffes Patriotismus immmer an den "Patriots Act" denken?)
 
gerry schrieb:
Also, irgendwie kann ich nicht jedem Argument folgen. Zum einen heißt ein Arbeitsplatzabbau in einem Betrieb nicht unbedingt, daß er der Volkswirtschaft wegfällt, so entstehen beim Outsourcing meist Arbeitsplätze in einem anderen Betrieb (natürlich oft nicht zu 100% kompensiert).
Und wenn ein Betrieb AP in das Ausland verlagert, entstehen doch dort Arbeitsplätze, was der dortigen Volkswirtschaft gut tut und eigentlich die beste Form der Entwicklungshilfe ist ...

Kein Kommentar!

😡 Erzähl das mal einem Ostdeutschen, z.B. in der Oberlausitz ....
 
@ Gerry: Aber findest Du nicht auch, das man nur gleiches mit gleichem vergleichen kann? Klar sind wir Exportabhängig, aber doch nicht etwa nach Osteuropa, da sind wir Importabhängig. Wir exportieren doch nur in westliche Länder oder nach China, aber importieren tun wir den ganzen billigen Mist, um ihn hier zu veredeln.
Und das Argument, Patriotismus sei eine Scheindebatte um die eigenen Fehler zu verbergen, ist doch Knülle! Sag das mal einem Franzosen oder einem Amerikaner... Du bist nur leider wohl auch so einer, der sich allen anpaßt, die in diesem Land was zu sagen haben, weil Sie es sagen, da es ihnen am meisten persönlich bringt, aber nicht der Allgemeinheit.
Und der vierfache Preis ist doch auch so eine Legende.. Ich mein, wir als Verbraucher würden gut daran tun, wieder etwas mehr auf Qualität zu achten, als nur dem nächsten geilen Schnäppchen nachzulaufen. Ich bin mir sicher, wenn dass wieder mehr im Fokus wäre, dann würde sich die Lage hier wieder entspannen, aber leider denken die meisten eben nur noch an Geiz und Schnäppchen. Das sie dabei oft mehr noch ausgeben, weil sie ja so viele Schnäppchen kaufen müssen, aber unsere Produkte immer mehr vom Markt gedrängt werden, sehen die wenigsten.
Also, vergleich mal bitte nicht Ost- mit Westeuropa. Ich hab mal gehört, dass man gut daran erkennt, wie gut es einem Land geht, wenn man sich anschaut, wieviele Discounter es gibt. Was expandiert denn nur noch in der BRD? Discounter... Unsere öffentlichen Kassen? Pleite. Das Einkommen der Mehrheit? Wird immer weniger. Arbeitslosigkeit? > 7 Millionen.
Wach auf, und sieh die Realität.
@ Wintermärz78: Ganz genau! Entwicklungshilfe aus humanitären Gründen? Blödsinn. Hier wird aus Profitgier billige Arbeitskraft aus Osteuropa ausgenutzt. Nichts anderes, es geht nur um den Profit, nicht um eine bessere Welt.
 
Irgendwie sehe ich in deinem Argumentationsstrang keine Linie: Du verallgemeinerst nach belieben und setzt einer recht eindeutigen Datenlage die Ausnahmen entgegen, die es immer gibt( you can`t have an omlette without breaking an egg). Vielleicht solltest du mal die Wirtschaftsgeschichte Revue passieren lassen bzgl. Freihandel und Wohlstand. Billige Importe zur Bedarfsdeckung und Weiterverarbeitung sowie Exporte zur weiteren Vermehrung von Wohlstand. Natürlich handelt man zum Eigennutz und nicht aus Menschenliebe und natürlich gibt es überall auch Verlierer einer Entwicklung, besonders nach 40 Jahren real existierenden Sozialismus. Aber es nützt beiden Seiten, es ist niemand zum handel gezwungen.Was denkst du eigentlich, wie es bei uns aussähe, wenn das Ausland keine Produkte von uns importiert (regt dich ja bzgl. des Ostens so sehr auf), weil sie diese auch selbst herstellen könnten, mit eigenen Arbeitsplätzen? Soll dann der Weihnachtsmann z.B. die Autos kaufen? Was glaubst du, wieviele AP dann wegfallen würden?

Letzten Endes schafft der freie Handel (aber glaube jetzt nicht wieder, daß ich absolut alles liberalisieren würde und alles gutheiße, was ich da sehe, denn- und auch da versuchst du zu polemisieren- indem du eine andere Meinung in ein Extrem stellst, führst du sie ad absurdum, Menschen und deren Ansichten sind nicht so extrem, wie du sie als deine eigene Argumentationsgrundlage mißbrauchst) den größtmöglichen Nutzen für eine größtmögliche Anzahl an Menschen,d.h. nicht für alle Menschen, denn wir leben nicht im Paradies. In gewisser Hinsicht aber schon: Über 6 Milliarde Menschen auf diesem Planeten würden gerne in unserem Elend wohnen.
 
Hey Gerry, natürlich polemisiere ich hier und da, das ist doch völlig klar. Und wenn man das, was ich geschrieben hab, nur aus rein wirtschaftspolitischer Sicht sieht, ist es natürlich nicht haltbar.
Aber mir kommt einfach in vielen Bereich das Soziale zu kurz, und das sage ich, obwohl ich garantiert kein Linker bin 😉
Aber wenn Du die letzten 40 Jahre der BRD als realer Sozialismus abtust, dann kann ich nur sagen: Es hat wunderbar funktioniert, aber es waren natürlich auch andere Zeiten wie diese seit 1990. Das ist hart, aber auch wahr.

Schönes WE Dir und dem Rest
 
winnie1178 schrieb:
Aber wenn Du die letzten 40 Jahre der BRD als realer Sozialismus abtust, dann kann ich nur sagen: Es hat wunderbar funktioniert, aber es waren natürlich auch andere Zeiten wie diese seit 1990. Das ist hart, aber auch wahr.

Schönes WE Dir und dem Rest 😉
Das hast du leider völlig falsch verstanden. Diese 40 Jahre sog. real existierender Sozialismus beziehen sich doch nicht auf die BRD, sondern auf den Teil Deutschlands, der von 1949-1989 hinter einem eisernen Vorhang in einem sogenannten gelebt haben soll(DDR,SBZ) und die sich als die größten Verlierer der Globalisierung sehen. In der BRD besteht der Sozialismus mit marktwirtschaftlichem Antlitz erst 30 Jahre.

Was heißt eigentlich WE? Das ist doch hoffentlich was Nettes?
 
Adrian21 schrieb:
😕 Wer stellt bei der nächsten Wahl die Regierung (kleine Forsa Umfrage)

Ich bin überzeugt die SPD wird machen.

Ist doch zwischenzeitlich egal, wer für die nächsten 4 Jahre den schwarzen Peter übenimmt. Die Union war doch froh, dass sie die letzten beide Male nicht zum Zuge kam - oder habt ihr vernünftige alternative Rezepte von denen gelesen?

Wo kein Geld da ist, gibt es keine Geschenke zu machen, sind die Politiker ratlos!

Politik wird doch schon längstens von den global player bestimmt, Besserung wird es erst geben, wenn zumindest im EU-Raum einigermaßen einheitliche Steuersätze, soziales Niveau, Sicherheitsbestimmungen ... geben wird. Vorher werden die Staaten von den Industrie gegeneinander ausgespielt.

Runde Tische zur Erhaltung/Schaffung neuer Arbeitsplätze gab es schon unter dem dicken Kanzler, dem das Ehrenwort gegenüber ominösen Geldspendern wichtiger ist, als die Einhaltung der Gesetze, die er selber mit zu verantworten hat. Die Arbeitnehmer gingen mehrfach in Form von Lohnverzichten u.ä. in Vorlage, genutzt hat es nicht.

Vollbeschäftigung wird es doch niemals mehr geben, nur gibt es keinen Verantwortlichen, der dies öffentlich zugeben wird.

Bin vom Thema etwas abgekommen:
Also, es ist doch grundsätzlich egal, wer nächstes Mal dran kommt, es wird sich leider nichts ändern.

heri
 
In Deutschland gibt es seit gut 10 Jahren kein Wirtschaftswachstum mehr, das grösser als 2% war. Selbst bei einer Wachstumssteigerung um 2 Prozentpunkte könnte dies ohne weiteres ohne Schaffung von neuen Arbeitsplätzen aus bestehenden Kapazitäten erreicht werden.

Zwischen der satten Gesellschaft, in der jeder auf Eigennutz aus ist und "Patriotismus", der ein gemeinschaftliches Handeln erfordert, gibt es einen scharfen Zielkonflikt.

Ich glaube nicht, dass Deutschland je wieder von der hohen Sockelarbeitslosigkeit kommen wird, Polen, Rumänien, Bulgarien werden in den nächsten 20 Jahren die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt verschärfen.
 
winnie1178 schrieb:
So kommt es eben, dass die Reichen immer reicher werden, während inzwischen die Mittelschicht immer mehr abrutscht.
Das ist schlicht falsch. Auch wenn das im Moment für einzelne zutrifft, objektiv und in der Gesamtheit betrachtet stimmt es einfach nicht. Das Brutto-pro-Kopf-Einkommen wächst von allen, sowohl von den "Reichen" als auch von den "Armen". Und das überall in der Welt. Zwar in unterschiedlichem Ausmaß, aber es wächst. Es ist wahr, dass die Reichen immer reicher werden, aber ebenso wächst auch das Einkommen der Armen.

winnie1178 schrieb:
Entwicklungshilfe aus humanitären Gründen? Blödsinn. Hier wird aus Profitgier billige Arbeitskraft aus Osteuropa ausgenutzt. Nichts anderes, es geht nur um den Profit, nicht um eine bessere Welt.
Nur, dass ganz zufälligerweise beim Streben nach Profit die Welt besser wird. Gerry hat absolut recht.
Hier ein Zitat des schwedischen Historikers Johan Norberg:
"Während der vergangenen zehn Jahre sind weltweit eine Billion Dollar, also 1000 Milliarden Dollar, als Privatinvestitionen aus den reichen in die armen Länder geflossen. Das ist ungefähr zehnmal soviel wie in früheren Jahrzehnten und entspricht zufälligerweise in etwa der Gesamtsumme an Entwicklungshilfe, die in den letzten 50 Jahren von den von den reichen Ländern an die Entwicklungsländer gezahlt wurde. Natürlich sind diese Investitionen nicht so direkt auf die Bekämpfung der Armut konzentriert wie die Entwicklungshilfe, andererseits haben sie vermutlich eine größere positive Langzeitwirkung, weil sie die Produktivkräfte des Landes entwickeln und nicht, wie die traditionelle Entwicklungshilfe, zur Stärkung der zentralisierten Machtstrukturen beitragen."

Natürlich gehen Unternehmen ins Ausland weil sie Gewinne machen wollen. Aber Unternehmen werden doch überhaupt nur aus "egoistischen" Motiven gegründet. Irgendeiner hat ne Super Idee, wie er ganz viel Geld verdienen kann. Ganz nebenbei werden Arbeitsplätze geschaffen. Studiert von euch jemand aus lauter Menschenliebe an der FU? Ich jedenfalls nicht. Ich habe furchtbar egoistische Gründe. Mir macht es erstens Spaß und zweitens hoffe ich einen gutbezahlten Job zu finden. Oder umgekehrt.
Warum malt ein Künstler Bilder? Weil er es machen will. Und er will Geld dafür haben. Am Ende gehen die Leute ins Museum und erfreuen sich an seiner Kunst. Daran denkt ein Künstler aber nicht. Er malt, weil ER malen will und nicht aus Altruismus. Egoismus ist nicht so schlecht wie er scheint.

Beste Grüße
 
ich bin überzeugt, dass die spd abgesägt wird. bin zwar schon immer rot-grün eingestellt, inzwischen muss man aber doch wirklich feststellen, dass es keine großen unterschiede mehr gibt. ich fände es toll, wenn endlich eine Frau eine chance als bundeskanzlerin bekäme... allerdings sollte diese natürlich nicht nur durch ihre weiblichkeit, sondern auch durch ihre fachliche, menschliche, etc. Kompetenz überzeugen, angela merkel fällt also aus *g*

stoiber fände ich einen guten grund um auszuwandern. Jedoch habe ich die befürchtung mit dieser Meinung relativ allein zu stehen????

naja, die gedanken sind frei...

gabi
 
um zur ursprünglichen Frage zurückzukehren, betone ich hiermit meine uneingeschränkte loyalität unserer jetzigen Regierung gegenüber. ich hoffe inständig, dass wir zumindest vorübergehend von merkel, stoiber etc. verschont bleiben. dennoch sieht es, befürchte ich, nicht so gut aus für rot-grün.

im grunde nähern sich die parteien sowieso derart an, dass es keine großen unterschiede mehr gibt. trotzdem stoiber wäre für mich persönlich ein guter grund auszuwandern...

an alle andersdenkenden: die gedanken sind frei!!!

gabi
 
sho schrieb:
Natürlich gehen Unternehmen ins Ausland weil sie Gewinne machen wollen. Aber Unternehmen werden doch überhaupt nur aus "egoistischen" Motiven gegründet. Irgendeiner hat ne Super Idee, wie er ganz viel Geld verdienen kann. Ganz nebenbei werden Arbeitsplätze geschaffen. Studiert von euch jemand aus lauter Menschenliebe an der FU? Ich jedenfalls nicht. Ich habe furchtbar egoistische Gründe. Mir macht es erstens Spaß und zweitens hoffe ich einen gutbezahlten Job zu finden. Oder umgekehrt.
Warum malt ein Künstler Bilder? Weil er es machen will. Und er will Geld dafür haben. Am Ende gehen die Leute ins Museum und erfreuen sich an seiner Kunst. Daran denkt ein Künstler aber nicht. Er malt, weil ER malen will und nicht aus Altruismus. Egoismus ist nicht so schlecht wie er scheint.

Menschen handeln nicht immer nach reiner Nutzenmaximierung, gerade unter Künstlern wird dein Akteursparadigma unheimlich oft Scheitern, warum gibt es die funktionale Unterscheidung von Produzenten und Regisseuren?

Ausserdem müssen Unternehmen sehr wohl darauf achten, für stabile gesellschaftliche Verhältnisse zu sorgen, dazu gehört die Schaffung von Arbeitsplätzen, sonst entwickelt sich das politische System gegen die Interessen der Unternehmen und sie müssen entweder Söldner anheuern um ihren Besitzstand zu wahren oder Unternehmer werden bei der nächsten marxistischen Revolution am Galgen aufgeknüpft.
 
Millman schrieb:
Menschen handeln nicht immer nach reiner Nutzenmaximierung, gerade unter Künstlern wird dein Akteursparadigma unheimlich oft Scheitern, warum gibt es die funktionale Unterscheidung von Produzenten und Regisseuren?
Hast ja prinzipiell recht, aber ich habe auch nicht gesagt, dass ein Mensch, der egoistisch handelt immer nach reiner Nutzenmaximierung handelt. In reiner Form wird das nur ein homo oeconomicus tun und dieser existiert nicht in der Realität. Ungefähr so wie ein Modell. Egoismus und Nutzenmaximierung sind meiner Meinung nach zwei Begriffe, die zusammengehören können, aber nicht müssen.
Was ich meinte ist, dass egoistische Motive überhaupt vielen Entscheidungen zugrunde liegen, und dass Egoismus nicht unmoralisch per se ist. Es ist mir auch nicht egal, wie eigene Handlungen die Mitmenschen berühren. (So abgebrüht bin ich nicht🙂 ). Aber die Motive, uns für bestimmte Handlungen zu entscheiden beruhen nun einmal primär auf Egoismus. Warum esse ich? Warum entscheide ich mich für dieses Studium? Warum möchte ich mit diesem Menschen mein Leben gemeinsam verbringen? Die Liste läßt sich unendlich fortführen, und auch die Tatsache, dass man mit vielem anderen Menschen zu Vorteilen verhilft ändert nichts daran, dass sich der Mensch primär von egoistischen Motiven leiten läßt. Deshalb sind Werte und Moralvorstellungen so wichtig.
Um nochmal auf die Künstler zurückzukommen - ich weiß wovon ich rede, habe selbst jahrelang als solcher gearbeitet. Ich kenne durch intensivste gemeinsame Arbeit mit Solisten, Orchestermitgliedern, Dirigenten, Regisseuren, Assistenten etc. sehr wohl ihren Egoismus. Auch in weniger moralischer Hinsicht. Ein Beispiel ist das selbstverständliche Fordern von Suventionen für die künstlerischen Projekte. Dagegen könnte man natürlich halten, dass Kunst als Kulturgut der Allgemeinheit dient und deshalb förderungswürdig ist. Andererseits ist es bei vielerlei Kunst aber tatsächlich so, dass ihre Subventionierung mittels Steuergeldern aller nur einem winzigen Teil zugute kommt. Der große Rest interessiert sich schlicht und einfach nicht dafür. Es wird entschieden, dass einem Teil der Gesellschaft was genommen wird um es einer anderen, in der Regel viel kleineren Gruppe zukommen zu lassen. Die meisten Künstler scheren sich einen Dreck darum, wer sie bezahlt. Sie sehen es als selbstverständlich. Sagt man ihnen, wenn zu wenig zahlendes Publikum in die Vorstellungen kommt, müßten sie jobben gehen um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sind sie zutiefst empört. Die Allgemeinheit muß bezahlen, um ihren Traum zu verwirklichen. Das ist in meinen Augen Egoismus der unmoralischen Art.
Du sprichst die Unterscheidung in Produzenten und Regisseure an. Meintest Du damit, dass die Regisseure/Künstler um die Kunst kümmern und die Produzenten ums Geldverdienen?
Millman schrieb:
Ausserdem müssen Unternehmen sehr wohl darauf achten, für stabile gesellschaftliche Verhältnisse zu sorgen, dazu gehört die Schaffung von Arbeitsplätzen, sonst entwickelt sich das politische System gegen die Interessen der Unternehmen und sie müssen entweder Söldner anheuern um ihren Besitzstand zu wahren oder Unternehmer werden bei der nächsten marxistischen Revolution am Galgen aufgeknüpft.
Ohne Arbeitsplätze zu schaffen, könnten sie sowieso kein Unternehmen gründen. Es sei denn sie wursteln als Ein Mann- Unternehmen vor sich, aber ich glaub, wir reden hier sowieso nur von größeren Unternehmen. Ich hab auch nicht gesagt, dass Unternehmen keine gesellschaftliche Verantwortung tragen. Ein kluger Manager weiß auch, dass er top Leistung von seinen Angestellten nur bekommt, wenn sie gut motiviert sind. Und das setzt Fairness voraus. Interessanterweise sind es auch immer die großen Unternehmen, die Globalplayer, die ihre Angestellten am fairsten behandeln und am besten bezahlen.
 
Aleksey schrieb:
Es gibt nur einen wirklich guten Kanzler:: Stoiber
🙁
Da bin ich ganz anderer Meinung:
Angela und Stoiber find ich nicht so toll, vor allem nicht als Repräsentant unseres Landes. Finde beide sehr unsympathisch, da passt Herr Schröder mit seinem strikten Kurs super gut zu Deutschland!!!
 
Nächste Regierung der BRD?

Also nachdem ich die Antworten hier so überflogen hab,

sag ich lieber nicht meine (genaue) Meinung dazu.🙁

Nur soviel, ..., ich bin davon überzeugt, dass Rot-Grün wiedergewählt wird,
und danach wird (wie immer) groß gejammert, und keiner hat se gewählt.
(ist übrigens egal, denn die Regierungspartei verspricht vor der Wahl
immer viel und gehalten wird Null
-> ist parteienübergreifend, war schon immer so).

Und ob man einen Herrn Stoiber oder einen Herrn Schröder mag,
das ist ja wie (allgemein bekannt) Geschmackssache.
Und über Geschmack lässt sich bekanntlich ja (immer 😀 ) streiten.

Nur noch eines :

Ich finde es einen Grund zum Auswandern, wenn alles so weitergeht,
wer das gut findet....okay, ich sage auch nicht, dass es gesagt ist,
dass sich sofort (z.B. nach der Wahl 2006) was gravierendes ändern wird,
denn die Arbeitslosigkeit ist ein globales Problem (nicht nur für uns),
und im Zuge der EU Osterweiterung und der allgemeinen
Weltmarktsituation (Firmen wandern immer mehr ab aus D.)
wird es so nicht besser werden.

Statt ständig über die eine oder andere Partei rumzulästern, sollten
sich ALLE mal Gedanken machen wie man z.B. die Lohnnebenkosten
senken kann oder auch wie man (allgemein) das Land vor dem
Ruin retten könnte (z.B. Eigeninitative -> Parteimitglied ... )
(ich erinnere nur mal an die jährliche Neuverschuldung).

In diesem Sinne...😡 (2005)--> 🙂 (2006?)--->:confused
 
Dr Franke Ghostwriter
Entscheidend für die Wahl in NRW und auch die BTW 2006 werden wohl die kleinen Parteien wie Grüne & Liberale sein. Wenn die großen Parteien kaum noch Unterschiede aufzuweisen haben, gehen die Menschen entweder nicht mehr wählen, weil viele zu "ihrer" großen Volkspartei keine Alternative sehen, schon gar nicht die "andere" große Volkspartei, oder sie suchen sich, entweder als kurzfristiger Wechselwähler, eine Alternative, die nur in kleinen Parteien zu finden ist!
Grüne & Liberale werden "Zünglein an der Waage" :genau
 
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