• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Motivationsloch überwinden?

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Motivationsloch überwinden??

Hallo liebe Kommilitonen,
ich hab mal eine Frage: Wie überwindet ihr hartnäckige Motivationslosigkeit?? Ich studiere seit WS 05 Dipl. WiWi (habe nach dem Abitur IK gelernt und im Jan 05 abgeschlossen) und kämpfe quasi seit der Ersten Stunde mit meinem Inneren Schweinehund. Neben dem Studium gehe ich 42+ h Arbeiten (in der Woche) und habe gerade in den stressigeren Arbeitsphasen (wie z.B. jetzt gerade - da Jahresabschlusszeit) enorme Probleme mich nach der Arbeit aufzuraffen auch nur eine Stunde zu lernen. Hat jemand ein paar Tipps wie man den inneren Willen stärken kann? Ich weiß es gibt keine Patentrezepte - aber vielleicht ist ja jemand ähnlich wie ich von der "Letzter - Drücker - Aufschieber"-Fraktion und hat da ein paar Tipps...
Ich will das endlich ein bißchen effizienter gestalten - auch im Hinblick auf das nahende Hauptstudium ...
Dank und Gruß
Susanne
 
Susanne,

ein Patentrezept kann ich nicht anbieten. Was bei mir klappt sind folgende Maßahmen gegen den inneren Schweinehund wenn es ums Lernen unter der Woche nach einem langen Arbeitstag geht an dem ich so gar keine Lust mehr habe zum Lernen:

- Kurze Zeiträume setzten, die werden von alleine länger. Abends 1 Stunde vornehmen ist zu lang, da tendiere ich dazu gar nicht anzufangen. 15 Minuten, maximal 30 Minuten einplanen. Erfahrungsgemäß werden dann fast immer von selbst 60 Minuten draus.
- Abends nach der Arbeit ist mein Hirn teilweise zu sehr kaputt um richtig was zu lernen bzw. aufzunehmen. Ich nutze diese Abende dann zum rauschreiben von Definitionen aus dem Skript auf Karteikarten oder zum Ablegen und sortieren von Zusatzinformationen oder zum Durchsehen der alten Klausuren/EAs/Übungsbüchern ob da eine Aufgabe zu einem bestimmten Problem drin ist. Was ebenfalls am Abend ganz gut geht, wenn der Zeitdruck vor dem EA-Abgabetermin steigt: EA-Aufgaben lesen, dann suchen wo in den Skripten und in den Lehrbüchern und in alten EAs dazu etwas steht und die Fundstellen vermerken. Am Wochenende kann ich dann diese ganzen Fundstellen mit wachem Hirn durchlesen und durcharbeiten und die EA-Aufgabe beantworten. Ich vertue dann nicht am Wochenende meine kostbare Lernzeit mit Suchen, denn das alles frisst auch sehr viel Zeit.

- Nicht zu Hause lernen, sondern von der Arbeit aus erst mal in die nächste Unibibliothek fahren und dort 1 Stunde lernen, erst dann nach Hause fahren. Geht bei mir super, da ich hier in München im Bibliotheks-Schlaraffenland wohne, von daher nicht auf jeden übertragbar. Oder statt in eine Bibliothek bei dem schönen Wetter auf dem Nachhauseweg in einem Park oder sonstwo im Freien Pause machen, ein schönes Plätzchen suchen und lernen. Erst dann nach Hause fahren.

- Am Wochenende versuche ich richtig zu Lernen, d.h. auswendig lernen, verstehen, hinterfragen, etc., also alles wozu ich ein ausgeruhtes ausgeschlafenes Hirn benötige. Definitionen etc. markiere ich mir am Wochenende nur farbig im Skript, übertrage sie aber nicht gleich auf Karteikarten.

Was natürlich immer gilt: Lerngruppen bilden, notfalls per Email und übers Internet, aber am Besten sind persönliche Treffen. Mentoren-Veranstaltungen besuchen.

Ich bin mal gespannt was die anderen noch so empfehlen.

Viele Grüße

Marianne
 
Susanne,

wie Marianne schon sagte: Ein Patentrezept gegen Motivationslöcher und zur richtigen Lernstrategie gibt es nicht.
Ich selber studiere zwar Vollzeit, aber trotzdem ist das mit dem Aufraffen zum Lernen so eine Sache. Ich glaube, den größten Fehler, den viele begehen, ist das zu viel vornehmen. Diesen Fehler habe ich am Anfang auch gemacht. Mittlerweile weiß ich, dass eine halbe Stunde lernen auch schon sehr effektiv sein kann und wenn man dann erstmal dabei ist, wird auch schnell mehr draus. Ich freue mich auch immer wenn ich wieder was neues kapiert habe. Falsch ist es mit Sicherheit auch, zu erwarten, dass man beim ersten Durchlesen der Skripte alles kapiert und behält. Ich habe mir angewöhnt, die Skripte beim ersten Mal nur mehr oder weniger zu überfliegen und immer mal wieder ins Inhaltsverzeichnis zu schauen, einfach um einen Überblick zu bekommen und sich somit ein Grundgerüst aufzubauen.
Auch ich nutze die Abende, wenn mein Hirn schon nicht mehr ganz leistungsfähig ist, für Recherche und Vorbereitung: Was gibt es für Übungsaufgaben und alte Klausuren (teilweise ja mit Musterlösungen) von den Lehrstühlen, was steht dazu hier im Studienservice. Das alles zu suchen und auch auszudrucken kostet einfach auch Zeit...

Viel Erfolg weiterhin beim Studium, lass den Kopf nicht hängen!

Viele Grüße, Xenia
 
Eine etwas riskante Strategie, die einige Selbstdisziplin erfordert: power napping. Wenn Du kaputt von der Arbeit nach Hause kommst, hilft erstmal eh nur abschalten. Du wirst Dich nicht sofort wieder auf schwieriges konzentrieren können. In der Zeit kannst Du also den Abwasch machen, die Stromrechnung bezahlen und die Gummipalme gießen.

Und dann: 20 Minuten schlafen. Aber nicht länger.

Diese Art Kurzschlaf ist tatsächlich sehr entspannend und macht den Kopf frei für Neues. Es darf halt nur nicht länger als 20 Minuten dauern, weil man dann in den Tiefschlaf gerät. Das ist schlecht, weil Du dann ziemlich lange braucht, um wieder wach zu werden. Außerdem kann Dein Schlafrhythmus durcheinander kommen.

Wie man das mit den 20 Minuten hinbekommt, muss man ausprobieren – Wecker stellen hilft, setzt einen aber unter Druck, wenn man nicht sofort einschläft. Ein Schlüsselbund in der Hand kann funktionieren. Wenn Du in den Tiefschlaf abgleitest, fällt der Schlüsselbund runter und weckt Dich auf (hoffentlich).

Und nun noch zur Selbstdisziplin – die ist halt nötig, weil man nicht einfach weiter liegenbleiben darf. Die Schlaffläche sollte deshalb nicht zu bequem sein – also nicht das Bett, aber ein Sofa z.B.

Alternativ ist es vielleicht auch nicht schlecht, nach der Arbeit ein bisschen Sport zu treiben.
 
Vielen Dank erstmal für die Ratschläge 🙂
Ich Arbeite in Jena - hier gibts also auch eine Unibibliothek. Hatte mir das dieses Semester auch vorgenohmen immer mal von der Arbeit in die Uni zu fahren und dann erst heim. (Bis jetzt ist der Wunsch aber leider noch Vater des Gedanken) Im Frühjahr haben wir das vor der Klausur in Potsdam so gemacht - hat super geklappt - weil einfach die Atmosphäre dazu zwingt in die Skripte zu schauen.
Im Moment versuche ich im Zug Skript zu lesen - klappt aber leider nicht immer.
Vielleicht sollte ich aber wirklich mal versuchen einfach in kleineren Häppchen zu lernen. Die Aussicht auf eine oder zwei Stunden Statistik oder Makro lähmt mich in der Tat im Moment ein bißchen. Sollte mir einfach die Picknickdecke schnappen und mich auf unsere Wiese setzen zum lernen, denn zum Glück sind wir vor kurzem umgezogen und haben nun Gott sei dank endlich einen kleinen Garten und ganz viel Platz. Leider lenkt so ein Umzug natürlich ganz schön vom Studium ab. An den Wochenenden war bis jetzt also leider meistens Renovieren, Kisten auspacken, Möbel schleppen, etc. angesagt. Deshalb suche ich Wege die Abende unter der Woche effektiver zu nutzen. Ich weiß mittlerweile, dass ich am Wochenende maximal einen Tag so halbwegs nutze fürs Studium (im Moment eher weniger). Und das ist einfach zu wenig.
Werde mal ein bißchen eure Tipps testen (außer Power napping - das ist nichts für mich - wenn ich einmal schlafe komm ich so schnell nicht wieder hoch 😀) und dann berichten ob was klappt...

LG
Susanne
 
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