• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Liebe Studenten

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Ich bin verzweifelt und brauche ein Rat von Seite.

Seit 2000 lebe ich in Deutschland und seit 2003 habe 4 Jahre bis zum Herbst diesen Jahres an der LMU Jura studiert. Ich hatte schon alle Scheine beisammen und vorbereitete mich im vollen Thempo fürs Staatsexamen. Unerwartet wurde ich schwer erkrankt an einer Verdünnungshyponatriamie und erwachte nach einer Woche Bewusstlosigkeit in einer Intensivstation. Mein Erinnerungsvermögen war vollständig weg, konnte sogar eigenen Ehemann nicht mehr erkennen. Heute kann ich wieder an unwichtige Lapalien erinnern, allerdings die Studieninhalte kamen nicht mehr zurück. Blöd gelaufen, könnte heulen, hilft aber nichts...

Da ich hier leben bleiben möchte muss einen Beruf erlangen. Es würde sich anbieten Jura von Anfang an an dieser Fernuni zu studieren oder eine Lehre beispielsweise als Bürokauffrau oder Arzthelferin gegebenfalls Kosmetikerin. Natürlich ist mir bewusst, dass mit den abgeschlossenen Lehren keine rosige Zukunft mit 1000 E monatlich in der Tasche erwartet.

Was soll ich nun tun? Soll ich mich für Jura-Studium einschreiben? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun?

Bin sehr dankbar für jeden Rat, denn wiegesagt, bin echt verzweifelt !!!
 
Hallöchen,

versuchs doch einfach nochmal mit Jura! Auch wenn Deine Erinnerungen weg sind, das Faible für das juristische verliert man nicht. Wenn Du schon fürs Staatsexamen zugelassen worden bist, würde Dir im Rahmen des Bachelor/Master of Law viele Module anerkannt. Du müsstest wohl zum größten Teil "nur" noch die wirtschaftswissenschafltichen Module (BWL I - III, Einführung in die Wirtschaftswissenschaft und ein Wahlmodul) absolvieren. Du kannst Dich ja zum nächsten Semester einschreiben und gucken, wie es so läuft. Du kannst entweder in Vollzeit das Studium machen oder ja auch Teilzeit - neben einem Beruf. Dann kannste immer noch sehen, ob einige Erinnerungen an Recht wiederkommen und Du immer noch Spaß daran hast. Wenn nicht, dann machste halt was anderes, aber versuchen würd ichs auf jeden Fall.

Schöne Weihnachten
Franzi
 
Dr Franke Ghostwriter
Du kannst es versuchen. Aufgrund der Vorkenntnisse würden Dir voraussichtlich das Propädeutikum, BGB I & II, StR, Verf & VwR anerkannt, die restlichen Module müsstest Du noch belegen, wobei Du Dir jedoch leider den Stoff der anerkannten Fächer im Nachhinein reinziehen müsstest, um eine realistische Chance bei den Klausuren zu haben. Hagen ist im Vergleich zum normalen Jurastudium keine Softversion, sondern eben eine andersartige neue Ausbildung, die wohl etwas näher an der Praxis ist. Allerdings könnten Dir die anerkannten Module etwas Zeit sparen, zumal Du Dich hier eben nicht speziell auf die Klausuren vorbereiten musst. Dies könnte durchaus in zwei bis drei Jahren Vollzeit zu schaffen sein (verkürzte Studienzeit wegen der Anerkennung).

Ob Du mittlerweile wieder soweit hergestellt bist, dass Deine Kraft ausreicht, ein Studium durchzuziehen, musst Du selbst entscheiden.

Alternativ könntest Du auch über eine Lehre als Reno oder Steuerfachgehilfin mit zusätzlichem Studium zum LL.B. in Hagen als nebenberuflicher Teilzeitstudent nachdenken.

Wenn Du merkst, dass Hagen Dir zu stressig ist, könntest Du ja zunächst einmal Deine Lehre beenden, sodass Du nach zwei Jahren Ausbildung zumindest mal einen "normalen" Job (wenn auch nur ca. 1000 .- €, wobei man bedenken muss, dass viele Anwälte, Architekten etc. auch nicht unbedingt viel mehr haben) hast.

Gerade wenn man gesundheitlich angeschlagen ist, denke ich, dass Sicherheit wichtig ist. Zumindest ein berufliches Standbein, eine Perspektive, von der man sich ausgehend weitere Berufsfelder eröffnen kann.

Sandra
 
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