Das würde mir im Traum nicht einfallen, seine "Pflichtlektüre" zu kaufen.
Schon aus Prinzip nicht, damit dieses "Geschäftsmodell" nicht aufgeht.
Zusätzliches Lehrmaterial für Leute, die an weiterem Hintergrundwissen interessiert sind oder zusätzliche Übungsaufgaben suchen - geschenkt, da sagt ja keiner was. Im Gegenteil : Wenn's gut gemacht wär', und nicht nur eine dahingeklatschte Umformulierung bekannter Sachen, dann wäre das ja ein 1a Service, und das Nebengehalt des Prof. wäre absolut gerechtfertigt : Immerhin würde er dann eine Zusatzleistung erbringen, weil das Wissen seiner Studenten über das notwendige Lehrmaterial hinausginge.
Aber weitere, überteuerte Bücher als zwingend notwendig angeben, obwohl laut Auskunft der Universität die offiziellen Skripte zum Bestehen reichen ? Das empfinde ich subjektiv als Nötigung.
Man ist bereits dazu gezwungen, die überteuerten Skripte zu kaufen, um die Klausur schreiben zu dürfen - da kanns nicht sein, dass diese dann nur noch reiner Papiermüll sein sollen, weil die Klausur auf den privaten Büchern des Herrn Prof. aufbaut.
Das Kaufen der stinknormalen Skripte war bei mir bereits mit Zähneknirschen verbunden ( jeweils 60€ bis 120€ für ein paarhundert Seiten, die man sonst überall von Präsenzunis in ähnlicher Form für 0,00€ im Netz findet ? ), weil ich - wenn ich die Wahl gehabt hätte - lieber mit frei erhältlichen Skripten/Büchern aus der Bibliothek gelernt hätte. Da empfinde ich es als dreiste Frechheit, jetzt gleich noch ein zweites Mal über die Schiene Skript zur Kasse gebeten zu werden.
Eine Fernuni hat ohnehin schon massiv geringere Kosten als eine Präsenzuni ( trotzdem kosten qualitativ gleichwertige Skripte woanders meist nur um die 20-30€ in gedruckter Form ), da kanns nicht sein, dass meine Semesterkosten trotz fehlender Studienbeiträge von ~220-260€ deutlich höher sind als bei einer Präsenzuni, weil ich von jedem Herrn Prof., dem sein Gehalt zu gering erscheint, noch weitere, willkürlich teure Bücher erstehen muss.
Das ist auch eine ganz grundsätzliche Problematik, weswegen ich Hering's Bücher nichtmal für 1€ bestellen würde: Was, wenn er sich einfach dazu entschliesst, 500€ für sein Buch zu verlangen? Bezahlt ihr dann 500€ für's Bestehen? Bei welchem (Abzock-)betrag zieht ihr die Grenze?
Beim Thema Skript sehe ich zwei grundsätzliche Szenarios:
a) Die Skripte sind für die Klausuren notwendig UND HINREICHEND. ==> Uni-Skripte verpflichtend, Zusatzmaterial rein optional
b) Die Skripte haben keinen strengen Zusammenhang zu den Klausuren ==> Uni-Skripte optional, Zusatzmaterial verpflichtend
Mit einer von beiden Möglichkeiten bin ich einverstanden, aber nicht mit beiden. Wenn das Material des Herrn Prof. also tatsächlich "Pflichtlektüre" sein soll, wie es auf seiner Lehrstuhlseite steht, dann haben die im Schnitt 120€ teuren Uniskripte, die dann also Papiermüll sind, gefälligst umsonst oder rein optional zu sein. Alles andere ist Abzocke.
Falls ich die Hering-Klausur nicht bestanden haben sollte, werde ich beim nächsten Mal ganz einfach folgendermaßen vorgehen :
1.) Den jeweils anderen, 50 % der Punkte bringenden Klausurteil bis zum Umfallen lernen
2.) Die obskursten, lächerlich unwichtigsten Themen des Hering-Teils pauken. Scheint sinniger zu sein, als die Formeln zu lernen, von denen 85% des Skripts handeln.
3.) Die Seite "Pflichtlektüre" des Hering-Lehrstuhls konsequent ignorieren, weil ich bereits 120€ + ca. 30€ Anfahrt für die Klausur bezahlt habe - das ist so schon etwas viel.
Coolum, du hast bereits das Skript für ehrliches Geld gekauft und für die überzogen schwere Klausur Anfahrtskosten gehabt, lass dich nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.