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Latente Steuern

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Ich habe ein riesiges Problem mit dem Verständnis von latenten Steuern. D.h., ich verstehe wie diese latenten Steuern entstehen, verstehe aber die Sache mit der Steuerrückstellung nicht. Klar ist mir, dass nach § 274 HGB passive latente Steuern auszuweisen sind, bei aktiven ein Wahlrecht der Aktivierung besteht.So, da hörts aber schon auf: Wozu das ganze?

Ich wär echt dankbar, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!
 
also wie sie entstehen, ist Dir also klar. Man versucht damit, eine Brücke zwischen der Handels- und der Steuerbilanz zu schaffen, da handelsrechtlich mehr Spielraum gewährt wird, dieser sich aber im Laufe der Zeit wieder verflüchtigt. Also sind Aktivierungswahlrechte in der Handelsbilanz gleichbedeutend mit Ansatzverbot in der Steuerbilanz und umgekehrt Passivierungswahlrechte gleichgesetzt Passivierungsgebote.
So entstehen ja die Differenzen, die zu einer gegenwärtigen höheren Steuerbelastung führen, die sich aber in weiteren Jahren wiederum ausgleicht. Die Handelsbilanz spiegelt eher eine realistische Bewertung des Unternehmens als es die Steuerbilanz tut. Wieso das Ganze? Sonst
wäre es viel zu einfach, wenn man gleichzeitig Steuerbilnz und sonst nichts hätte 😉
LG lisa
 
Lisa,

Dank dir für deine Antwort.

Genau da liegt mein Verständnisproblem:

So entstehen ja die Differenzen, die zu einer gegenwärtigen höheren Steuerbelastung führen, die sich aber in weiteren Jahren wiederum ausgleicht.

Genau da stehe irgendwie total auf dem Schlauch. Wieso gleichen die sich denn in den laufenden Jahren wieder aus?
Habe ich nach Handelsbilanz einen niedrigeren Gewinn, als nach der Steuerbilanz, trifft mich eine höhere Steuerlast. Soweit ist es klar, auch wieso dies geschieht.
So jetzt zum Eingemachten: Muss ich das so verstehen, dass ich in Höhe dieser Mehrbelastung im Ausgangsjahr eine Rückstellung eigener Art bilde, weil mich diese Steuerlast voraussichtlich im folgenden Jahr wieder treffen wird, da ja die Abweichungen zwischen Steuerrecht und Handelsrecht in der selben Weise im Vorjahr bestehen werden?

Hast du vielleicht mal ein Besipiel für so eine Rückstellung und Rückstellungsauflösung, oder weißt, wo ich so eins finden kann?
 
habe da kein allzu gutes Beispiel zur Hand, aber zum Verständnis: ich muß ein Gebäude steuerrechtlich über 20 Jahre abschreiben, das Gebäude verliert aber gar nicht soviel an Wert, so daß ich meinen Gewinn viel mehr reduziere als es tatsächlich notwendig wäre. Ich werde aber in 20 Jahren das Gebäude zum tatsächlichen Wert verkaufe und erziele einen Gewinn, den ich versteuern muß. Also ist die vorläufige Steuerentlastung irgenwann durch höhere Steuerbelastung wieder ausgeglichen. Hoffe, es war verständlich.
LG Lisa
 
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