• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

keine Seminarvorbesprechungen mehr ?

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(innen),

mir ist eben etwas aufgefallen, das ich zur Diskussion stellen möchte. Obgleich ich für gewöhnlich ziemlich entspannt bin, war ich doch irritiert, als ich folgendes Dokument auf den Seiten der Fernuni gefunden habe:
https://www.fernuni-hagen.de/ls_hering/pdf/Leitfaden_ LS _Hering.pdf

Ich habe es nicht vollständig gelesen, aber die Schlußbemerkung und dort trat oben genannte Irritation durch die Wortwahl auf:

"Ähnliche explizite Leitfäden oder ungeschriebene Richtlinien gibt es mit gewissen
Variationen an fast jedem Lehrstuhl. Der vorliegende faßt den schriftlich vermittelbaren
Inhalt der Seminarvorbesprechung zusammen, die wegen des zunehmenden Mißverhältnisses
zwischen Lehr- und Bürokratiebelastung einerseits und Stellenausstattung
des Lehrstuhls andererseits seit dem WS 2007/08 nicht mehr angeboten werden
kann. Wir reagieren mit der Verschriftlichung der bisherigen Pflicht-Präsenzveranstaltung
auch auf diejenigen Fernstudenten, die sehr ungern wegen einer nur dreistündigen
Einweisung nach Hagen gekommen sind und sich dieser Verpflichtung mit
immer neuen, kreativen und oft grenzwertigen Argumenten (z.B. Motorpanne auf
dem Weg oder kranker bzw. unbetreuter Säugling zu Hause) zu entziehen versucht
haben."

Wie findet Ihr die Wortwahl ? Dass die Vorbesprechung entfällt mag jeder für sich werten wie er mag, aber die Art und Weise der Formulierung hat mich ehrlich gesagt ein wenig geschockt.
 
Ja, danke ... ich hätte erst zu Ende lesen sollen.
Dieses Thema wird auf S.12 behandelt und war mir völlig neu.

Es ist ein exakter Text, der auf den Seiten des Prüfungsamtes bzw. der Prüfungsordnung zu entnehmen ist.
 
Wie findet Ihr die Wortwahl ? Dass die Vorbesprechung entfällt mag jeder für sich werten wie er mag, aber die Art und Weise der Formulierung hat mich ehrlich gesagt ein wenig geschockt.


Nee, also ich kann da nix dran finden. Im Gegenteil finde ich es durchaus verständlich formuliert und ausreichend begründet.
 
Nee, also ich kann da nix dran finden. Im Gegenteil finde ich es durchaus verständlich formuliert und ausreichend begründet.

Vielleicht bin ich zu sensibel, aber Formulierungen wie

...zunehmenden Mißverhältnisses
zwischen Lehr- und Bürokratiebelastung einerseits und Stellenausstattung

des Lehrstuhls andererseits ...

überraschen mich doch sehr, insb. da Herr Prof. Hering bis vor Kurzem Vorsitzender des Prüfungsausschusses war, wenn ich mich nicht täusche.

Den Abschnitt

...sehr ungern wegen einer nur dreistündigen
Einweisung nach Hagen gekommen sind und sich dieser Verpflichtung mit

immer neuen, kreativen und oft grenzwertigen Argumenten (z.B. Motorpanne auf
dem Weg oder kranker bzw. unbetreuter Säugling zu Hause) zu entziehen versucht
haben...

empfinde ich ebenfalls als zynisch bis sarkastisch formuliert.

Ich sehe die Universität als Dienstleister mit einem Angebot. Studenten sind für mich Kunden. Eine solche Darstellung der Wahrnehmung des Dienstleisters für sich selbst und seine Kunden empfinde ich als mind. ungeschickt.
 
Ich stimme Dir zu, die Formulierung ist tatsächlich etwas krass. Offenbar hat sich da eine Menge Frust angesammelt.

...zunehmenden Mißverhältnisses
zwischen Lehr- und Bürokratiebelastung einerseits und Stellenausstattung

des Lehrstuhls andererseits ...

überraschen mich doch sehr, insb. da Herr Prof. Hering bis vor Kurzem Vorsitzender des Prüfungsausschusses war, wenn ich mich nicht täusche.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses entscheidet ja aber nicht über die Anzahl der wissenschaftlichen Mitarbeiter oder die Höhe des Lehrdeputats, das machen irgendwelche Bürokraten in den Ministerien. 😀 Wenn an einem Lehrstuhl Stellen wegfallen, müssen die verbleibenden Mitarbeiter mehr machen. Also wird überlegt,was künftig nicht mehr gemacht werden kann.

...sehr ungern wegen einer nur dreistündigen
Einweisung nach Hagen gekommen sind und sich dieser Verpflichtung mit

immer neuen, kreativen und oft grenzwertigen Argumenten (z.B. Motorpanne auf
dem Weg oder kranker bzw. unbetreuter Säugling zu Hause) zu entziehen versucht
haben...

empfinde ich ebenfalls als zynisch bis sarkastisch formuliert.

Ich sehe die Universität als Dienstleister mit einem Angebot. Studenten sind für mich Kunden. Eine solche Darstellung der Wahrnehmung des Dienstleisters für sich selbst und seine Kunden empfinde ich als mind. ungeschickt.

Ich war bei einer verpflichtenden Seminar-Vorbesprechung und konnte daraus leider keinen Nutzen ziehen. Insoweit kann ich die Studierenden, die sich dieser Verpflichtung zu entziehen versuchen, verstehen. 😛

Der Sinn dieser Vorbesprechung ist es, den Studierenden Hinweise zu geben, wie eine Seminararbeit erstellt wird. Für diejenigen, die noch nie an einem Seminar teilgenommen haben, mag das sinnvoll sein. Aber ich habe bereits ein Seminar an der Fernuni und ein Hochschulstudium hinter mich gebracht, daher war mein Erkenntnisgewinn gleich Null. Und da ich für die An- und Abreise ca. 10 Stunden gebraucht habe, war ich letztendlich den ganzen Tag unterwegs. Hinzu kam, dass der Termin mitten in der Klausurvorbereitungsphase lag. Es waren aber alle Seminarteilnehmer da. 🙂

Nichtsdestoweniger gebe ich Dir recht, dass die Formulierung unglücklich gewählt ist. Ein Satz der Art "Aufgrund der geringen Akzeptanz der Studierenden und der aufgrund blah blah gestiegenen Belastungen sehen wir uns gezwungen..." wäre angemessener gewesenn. Ich befürchte nicht, dass die Qualität der Seminararbeiten darunter leiden wird.

Vielleicht sollten die Fernuni-Wiwis darüber nachdenken, die verpflichtende Vorbesprechung abzuschaffen und durch eine freiwillige zu ersetzen, die dann Lehrstuhlübergreifend für diejenigen angeboten wird, die an irgendeinem Lehrstuhl einen Seminarplatz erhalten haben und tatsächlich an diesem Angebot interessiert sind.

Bei der Dienstleistung bin ich ebenfalls Deiner Meinung, aber wie soll eine Dienstleistung angeboten werden, wenn die Anzahl derjenigen, die dieses könnten immer geringer wird?
 
Klara,

ich bin der Meinung, dass die Maßnahme der Uni zu begrüßen ist. Ich bin seinerzeit an einem Sonntag angereist um nach einer Übernachtung effektiv wenige Stunden neues und notwendige Informationen zu erhalten. Ich fand die Veranstaltung gut und sinnvoll aufgebaut, aber Aufwand - Nutzen hat nicht gepasst. Ich könnte mir hier auch einen Stream vorstellen, da sich die grundlegenden Hinweise nicht ändern werden und sich somit auch jeder die für sich wichtigen Passagen wiederholt ansehen kann.
Als Dienstleister ist man dadurch im Vorteil, den Nutzen zu kontrollieren, Änderungen zu bündeln und den Aufwand für Kunden und Dienstleister zu minimieren.
 
Vielleicht bin ich zu sensibel, aber Formulierungen wie

...zunehmenden Mißverhältnisses
zwischen Lehr- und Bürokratiebelastung einerseits und Stellenausstattung

des Lehrstuhls andererseits ...

überraschen mich doch sehr, insb. da Herr Prof. Hering bis vor Kurzem Vorsitzender des Prüfungsausschusses war, wenn ich mich nicht täusche.

Ich halte mich eigentlich nicht für unsensibel, finde diese Formulierung jedoch sehr direkt und verständlich. Sie nennt doch nur in knapper Form die Entwicklungen, die nicht mehr zum Ist-Zustand passen.

Den Abschnitt

...sehr ungern wegen einer nur dreistündigen
Einweisung nach Hagen gekommen sind und sich dieser Verpflichtung mit

immer neuen, kreativen und oft grenzwertigen Argumenten (z.B. Motorpanne auf
dem Weg oder kranker bzw. unbetreuter Säugling zu Hause) zu entziehen versucht
haben...

empfinde ich ebenfalls als zynisch bis sarkastisch formuliert.

Warum soll das zynisch sein? Meinst du den Begriff "grenzwertige Argumente"?
Empfinde ich eher als sehr bildhaft und anschaulich, da man sich dabei den Lehrstuhl recht gut vorstellen kann, wie er "mit einem über dem Kopf schwebenden Fragezeichen" die Wertigkeit dieser Argumente versucht einzuschätzen ... und sich eben zweifelnd fragt, ob es sich um ein echtes Argument des Nicht-Erscheinen-Könnens oder um eine fadenscheinige Ausrede handelt.

Ich persönlich kann mit ausdrucksstarken, bildhaften Texten mehr anfangen als mit seichten, dahin schwabbernden Texten, die wenig ausdrücken. Vielleicht empfinde ich das Obige deshalb als sehr direkt, plausibel und anschaulich ... und deswegen kein bisschen daneben.
 
Hm, beim Lehrstuhl Wagner gibt es schon länger keine Vorbesprechungen. Der Lehrstuhl Endres bietet diese Veranstaltung freiwillig an und empfiehlt insbesondere für Studenten, die noch kein Seminar besucht haben. Damit ist dann auch allen klar, dass der Erkenntnisgewinn gegen Null geht, wenn man bereits ein Seminar absolviert hat.
So finde ich das fair und eine angemessene Dienstleistung. Im Übrigen kann man eine solche Veranstaltung auch dadurch ersetzen, dass die Betreuung gut ist - so wie beispielsweise bei Wagner.
 
Dr Franke Ghostwriter
Prinzipiell finde ich es auch schlecht, wenn es verpflichtend ist. Trau mich aber schon nicht mehr zu beschweren, dass ich einfach 550 km zu ner Vorbesprechung gefahren bin, da neben mir eine gesessen ist, die aus Shanghai gekommen ist.

Allerdings war das ganze wesentlich interessanter als ich mir vorstellt habe. Außerdem ist es natürlich auch gut wenn man mal Kontakt zu nem Lehrstuhl persönlich aufnehmen kann ... auf die Weise bin ich jetzt an meine DA gekommen ...
 
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