Es ist mehr als bedauerlich, dass Ökonometrie als Wahlfach wegfällt. Liest man nicht immer wieder die Aussage "Ökonomie ist (vor allem) eine empirische Wissenschaft"? Für einen angehenden Ökonomen hätte hier die Möglichkeit bestanden, erste Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich empirischer Wirtschaftsforschung zu sammeln.
Dies gilt vor allem für diejenigen, die sich nach dem BA für einen Beruf entscheiden. Wenn man bedenkt, dass die PCs immer schneller werden, einen immer grösseren Speicherplatz haben und ausserdem immer mehr Daten produziert werden. Was wäre, wenn jetzt die BAs auch noch wissen würden, was man alles damit anfangen kann?
Statistik ist leider kein Ersatz. Die traditionellen
(deutschsprachigen) Texte/LVs sind doch mehr was für Trockenschwimmer. Statt zwei und zwei zu addieren, hat man jetzt einfach die Wurzel gezogen, deren Ergebnis bekanntlich irrational ist.
Literatur:
Michael Burda und John Komlos (2001) "Die deutsche Volkswirtschaftslehre krankt an der
Angst vor Zahlen. Die Symbiose zwischen Theorie und Empirie wird verkannt, zum Schaden der Wirtschaftspolitik"
(22.6.2001) Frankfurter Allgemeine Zeitung
https://www.vwl.uni-essen.de/dt/oek/aufgabenoek/faz622001.pdf
Walter Krämer (1995) "Was ist faul an der Statistik-Grundausbildung an deutschsprachigen. Wirtschaftsfakultäten?"
Allgemeines Statistisches Archiv 79, Seite 196-211.