• Guten Start ins Wintersemester 2024/2025

Deutscher Qualifikationsrahmen

Unser Sponsor SAP 4 Students
Unser Sponsor
Frau Schavan hat uns Bachelor-Absolventen gestern auf eine Stufe (Niveau 6) gestellt mit einem Meister, einem Fachwirt und einem Techniker. Ich bin sprachlos über eine derartige Verwässerung!

Einen Handwerksmeister und Fachwirt mit einem Uni-Absolventen gleichzusetzen ist absurd - schon alleine deshalb, da der Bachelor ein akademischer Grad ist und der Fachwirt von einer IHK oder der Handwerkskammer verliehen wird.

Ich möchte nicht die Leistung von Handwerksmeistern schmälern - in keinster Weise. Ich stamme selbst aus einer Handwerksmeister-Familie und weiß, was die können!

Aber ich möchte auch nicht, dass UNSERE Leistung geschmälert wird. Äpfel kann man nicht mit Birnen vergleichen.

Studenten aller Völker vereinigt Euch! Werft die Bücher weg und nimmt die Maurer-Kelle in die Hand - wir sind alle gleich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Meinst Du das ernst, dass für Dich Dein Abschluss genauso viel wert ist, wie ein Fachwirtsabschluss? Findest Du es nicht paradox, dass ein Handwerksmeister zwar auf einer Ebene mit dem Bachelor stehen soll, gleichzeitig aber auch nur die Voraussetzungen erfüllt, um ein Bachelor-Studium überhaupt aufnehmen zu dürfen? (das bräuchte er ja dann gar nicht mehr zu machen, weil er ist ja vergleichbar einem Bachelor 🙂 - dann müsste er ja auch gleich ein Master-Studium aufnehmen dürfen - er ist ja ein Meister 🙂)

Denkst Du nicht, dass wir an der Uni mehr zu leisten hatten, als bei der IHK? Wieso ärgert Dich das nicht? 🙂
Mich macht das wahnsinnig!
 
Als Absolvent (Stufe 7 😉 ) der FernUni ist mir bewusst, dass gerade Fernstudenten besonders viel leisten. Und diese Leistung wird durch nichts geschmälert.
Aber auch davon ab finde ich die Diskussion nicht nachvollziehbar: Glaubst Du ernsthaft, dass jemand bei einer Bewerbung im wiwi-Bereich einen IHK-Kaufmann mit einem Uni-Absolventen gleich setzt? "Beides Stufe 6, also können die gleich viel!"? So sind jetzt ja schon Bachelorabschlüsse (eines Studiengangs!) nicht immer gleichwertig - sollen aber "vergleichbar" sein. Somit wird in der Praxis nicht nur auf den Abschluss als solchen geachtet, sondern vor allem wo und in welchen Fächern man den gemacht hat.

Aus der Tatsache, dass man den Handwerksmeister auf Stufe 6 stellt wird sich m.E. früher oder später übrigens tatsächlich ergeben, dass sie damit zum Master zugelassen werden... ob das sinnvoll ist, weiß ich nicht.
 
Ja, es ist so wie Du sagst, dass es bei einer Bewerbung einen Unterschied machen wird. Mir ist auch klar, dass ein Heizungsinstallateur-Meister meinen Job in einer Kanzlei nicht erledigen kann. Aber darum geht es nicht. Es geht mir um die Akzeptanz in der Bevölkerung. Der Bachelor hat schon immer einen schlechten Ruf. Wenn man dann noch sagt, dass man ein Fernstudium absolviert hat, dann stößt das bei den meisten die ich kenne auf ein Lächeln. Wenn ich diesen Menschen dann verklickere, dass es sich um eine ganz "normale und staatliche" Uni handelt, höre ich meist nur: "naja, fast".
Ist das nicht auch Deine Erfahrung? Und nun kann die Rechtsanwalts-Fachwirtin auf einer Stufe mit einem LL.B. stehen? Fördert dies das Ansehen des Bachelors? Es ist und bleibt in meinen Augen eine Abwertung eines akademischen Grades! Der LL.B. ist ein akademischer Grad, alles andere in Stufe 6 nicht!

Wie Du weißt, gibt es keinen direkten Zugang zu Stufe 7 und man ist zunächst gezwungen, den Bachelor zu machen. Ich für meinen Teil wollte mich eigentlich mit diesem LL.B. zufrieden geben, weil ich endlich alles damit machen kann, was ich wollte innerhalb dieser Kanzlei. Ich hatte zwar keinerlei Schwierigkeiten im Studium und habe alles auf Anhieb bestanden, ich bin nur einfach müde und wollte nun einfach nur arbeiten mit meinem abgeschlossenem Studium. Nun allerdings ist es jedoch so, dass ich mich der Häme der Volljuristen noch mehr ausgesetzt sehe. Vormals war ich der Halbjurist, nun bin ich der Handwerksmeister, Techniker und Rechtsanwaltsfachwirt. Dadurch fühle ich mich nun eigentlich gezwungen, den Master oben drauf zu setzen, um in Stufe 7 zu gelangen. Verstehst Du wenigstens ein klein wenig, weshalb ich diese Diskussion führe?
Unsere Leistung ist durch diese Einordung leider durchaus geschmälert - wenn nicht für uns, dann doch für viele andere, die sich nun auf einer Stufe mit uns sehen... Das ist zumindest meine Erfahrung.
 
ich hab 2008 meinen Abschluß als staatlich geprüfter Elektrotechniker gemacht und kann recht gut verstehen, warum die Anerkennung den Technikern wichtig ist.
Es handelt sich dabei um Menschen, die neben einer mindestens dreijährigen Ausbildung noch Berufserfahrung (mindestens 1 Jahr) und dann noch mindestens 2 Jahre (Vollzeit) die Technikerschule besucht haben. (man bedenke der Bachelor dauert auch gerademal 3,5 Jahre in Vollzeit.)

Der Praxisbezug bei einem Techniker ist deutlich höher als bei einer Bachelorausbildung, Die Theorie wohl besser bei einem Bachelor im Fachgleichen Studium.
Daher sehe ich es wie die Aussage des DQR: Nicht Gleichartig aber Gleichwertig

Nicht zu vergessen: Mit nem Staatlich geprüften Techniker bist am Ende der Möglichkeiten... beim Bachelor fangen die Möglichkeiten gerade erst an (Master, Promotion).
 
Wenn man dann noch sagt, dass man ein Fernstudium absolviert hat, dann stößt das bei den meisten die ich kenne auf ein Lächeln. Wenn ich diesen Menschen dann verklickere, dass es sich um eine ganz "normale und staatliche" Uni handelt, höre ich meist nur: "naja, fast".
Darauf sage ich i.d.R. nur abfällig grinsend: "Stimmt, es ist deutlich härter und anerkannter als ein sog. Studium an einer Wald-und Wisen-FH". 😀 Je offensiver man damit umgeht, umso eher verstummen die Kritiker... "ja, ich hätte ein Fernstudium wohl wirklich nicht gepackt". Diesen Satz habe ich deutlich öfter gehört als eine geringschätzige Bemerkung (Auch ohne offensives Auftreten meinerseits 😉 ).
Allerdings ist auch in meiner persönlichen Wahrnehmung ein FernUni-Student in den ersten Semestern anders zu sehen, als jemand der seit Jahren erfolgreich dabei ist... überspitzt gesagt: Einschreiben kann sich jeder.
Ist das nicht auch Deine Erfahrung? Und nun kann die Rechtsanwalts-Fachwirtin auf einer Stufe mit einem LL.B. stehen? Fördert dies das Ansehen des Bachelors? Es ist und bleibt in meinen Augen eine Abwertung eines akademischen Grades! Der LL.B. ist ein akademischer Grad, alles andere in Stufe 6 nicht!
Ich verstehe, worum es Dir geht. Ich weiß auch nicht, welche Befugnisse eine RAfaw hat - aber evtl. gibt es tatsächlich inhaltich weniger UNterschiede zum Aufgabenfeld des LL.B. als vielen lieb ist.

Ärgern bringt eh nichts. Also Schritt für Schritt die Stufen erklimmen. Schritt für Schritt ist beim Fernstudium ohnehin der beste Weg
 
Dr Franke Ghostwriter
Frau Schavan hat uns Bachelor-Absolventen gestern auf eine Stufe (Niveau 6) gestellt mit einem Meister, einem Fachwirt und einem Techniker. Ich bin sprachlos über eine derartige Verwässerung!

Einen Handwerksmeister und Fachwirt mit einem Uni-Absolventen gleichzusetzen ist absurd - schon alleine deshalb, da der Bachelor ein akademischer Grad ist und der Fachwirt von einer IHK oder der Handwerkskammer verliehen wird.

Zitat gekürzt ....

Irrtum, es ist nicht absurd, sondern hat Methode. Die Wirtschaft hat in den letzten 30 Jahren systematisch das duale Sytem demontiert, indem sie bis auf die Sachbearbeiterebene mit Akademikern besetzt hat. Unqualifizierte Arbeitsplätze wurden überwiegend ins Ausland verlagert. Damit steht sie jetzt vor dem Problem, dass zum Einen die Gehaltsstruktur zu hoch ist und zum Anderen ein angeblicher Fachkräftemangel herrscht. Was ja eigentlich die Gehälter erhöhen würde.
Diese Gleichstellung schafft nun die Möglichkeit die Gehaltsstruktur auf der Bachelorebene zu drücken, indem diese mit den Fach- und Meisterschulabsolventen in Wettbewerb gestellt werden. Ob damit den Letztgenannten wirklich ein Gefallen getan wird, darf bezweifelt werden. Wieso sollte ein Personaler einen Fachschüler einstellen, wenn er für das gleiche Geld einen Akademiker haben kann?
 
Oben