Ich verstehe das so, dass die Wirtschaftswissenschaft zwei große Bereiche umfasst: 1. Die Volkswirtschaftslehre. Hier beschäftigt man sich zum einen mit der Frage, wie einzelne Wirtschaftssubjekte ihre Entscheidungen für sich persönlich fällen, und zum anderen, wie das Gesamtsystem einer ganzen Volkswirtschaft zusammenwirkt. Das klingt alles sehr theoretisch und verkopft. Und das ist es auch! Studenten mit Schwerpunkt VWL gibt es viel weniger als die mit BWL, aber trotzdem sind die Berufsaussichten für Abolventen nicht gut. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich in der Lehre, Forschung und Beratung, also beim Staat, an der Uni, bei Expertenkommissionen und großen Konzernen. Allerdings nehmen die nur die allerbesten. Alle anderen müssen sich später in Richtung BWL-Jobs umorientieren. Deshalb finde ich, dass es für die meisten Studienanfänger besser wäre, gleich den Schwerpunkt auf BWL zu legen. Dann bringt man mehr verwertbares Wissen in den Beruf mit und tut sich leichter. 2. Die Betriebswirtschaftslehre. Hier beschäftigt man sich mit Problemen von Teilbereichen in Betrieben, also Rechnungswesen, Finanzierung, Marketing, Unternehmensführung usw. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich in den entsprechenden Abteilungen von Betrieben bzw. in Unternehmen, die andere Betriebe beraten oder Dienstleistungen für sie anbieten. Die Berufsaussichten sind sehr unterschiedlich, je nach Wahl der Schwerpunkte. Es gibt zwar sehr viele Absolventen der BWL und die derzeit in dem Bereich beschäftigten Arbeitnehmer sind im Durchschnitt noch relativ jung, allerdings hat die BWL so viele Schwerpunkte zu bieten, dass bisher immer ein paar davon verstärkt auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt wurden. Mal werden eher Absolventen mit Schwerpunkt X gesucht, im nächsten Jahrzehnt verstärkt in einem anderen Bereich.