Durchwachsen
Hallo!
Als Mentor an der Fernuni kann ich da von unterschiedlichen Erfahrungen der Studenten und Absolventen berichten. Es gab durchaus welche, für die die Fernuni das Sprungbrett überhaupt war: Mütter, die das Studium zum qualifizierten Wiedereinstieg genutz haben, Leute, die sich in Richtung ihrer Ausbildung weiterentwickelt haben ( z.B. Mathematisch-Technische-Assistenten, die Wirtschaftsinformatik studieren usw.) .
Was ich aber auch erlebt haben ist, dass Leute heimlich studieren müssen, da ihr Arbeitgeber oder auch die kollegen das nicht akzeptieren. Bei Banken hab ich das öfter gehört. Die wollen, das die Mitarbeiter die ganze Arbeitskraft für sie einsetzt. Einige haben dann sogar Klausuren nicht schreiben können, da sie plötzlich auf Dienstreise mussten und nicht sagen konnten (oder wollten) das das vielleicht unpassend ist.
Einige berichteten von Kollegen, die sich etwas seltsam benahmen, z:b. beim Chef meckerten, dass der Betreffende da seine Arbeit nicht ordentlich machen würde, weil er ja jetzt weniger Zeit hätte. Ziemlich doof.
Ich denke aber, man muss aufpassen, das einem je nach Stimmung nicht vieles negativ ausgelegt wird. Dann läuft mal ein Projekt schief und schon ist das Studium schuld - auch wenns objektiv Quatsch ist.
Später auf dem Arbeitsmarkt, mit fertigem Studium, hat man oft bessere Karten, weil man die Belastbarkeit und Flexibilität quasi schriftlich hat. Und der neue Arbeitgeber muss ja nicht befürchten, dass man nochmal anfängt zu studieren ( meistens jedenfalls). Und oft kommt dazu, dass man ja im Vergleich zu "nur"-Studenten Berufserfahrung nachweisen kann.
Ein ganz tolles Erlebns war die Telekom. Da gab es Leute, die zwei Jahre freigestellt wurden, bei vollem Gehalt, um zu studieren, damit man sie dann loswurde.