• "Studienservice.de, eine Seite von und für Fernstudenten der FernUni Hagen, ersetzt den Smalltalk in der Mensa" Handelsblatt Karriere

Bachelor- / Masterarbeit aus der Industrie vorschlagen

Unser Sponsor SAP 4 Students
Bachelor- / Masterarbeit aus der Industrie vorschlagen

Hallo zusammen!

Ich habe mal eine Frage bezüglich der Bachelor- / Masterarbeit.
Werden die Themen immer von der Uni gestellt oder kann auch die Industrie bei einer Uni anfragen?

Wir haben da immer noch so ein IT-Projekt, wobei es sich mehr um ein mathematische Problem handelt.
Es sollen chemische Analysen verglichen und eine Suchroutine dafür geschrieben werden. Sehr grob gefasst, man hat eine Datenbank mit Analysen von Rohstoffen. Bekommt man jetzt eine neues Muster, soll in diesem nach den Rohstoffen aus der Datenbank gesucht werden, welche in dem Muster enthalten sein könnten. Klingt wenig komplex, ist es aber!

Mein Chef kam auf die Idee, ob man hier nicht eine Bachelorarbeit (oder ähnliches) raus machen könnte. So eine Suchroutine gibt es bisher nicht und es gehört doch eine gewisse Forschungsarbeit dazu, dort einen vernüpftigen Algorithmus zu entwickeln.

Könnte man sich das als Bachelorarbeit vorstellen oder ist das zu speziell?


Vielen Dank und Grüße,
Jacka
 
Ich kann nur den Vergleich ziehen zu meinem Mathematikstudium an einer Präsenzuniversität.

Es kommt schlicht auf den Professor an. Du kannst natürlich nicht verlangen, dass sich ein Professor in ein völlig von seinem Arbeitsschwerpunkt abweichenden Thema für eine einzelne Bachelorarbeit einarbeiten würde.

Ich würde in jedem Fall (!) geeignete Professoren direkt ansprechen - falls möglich mit Termin in Hagen, denn: Oftmals sind Professoren
- geneigt, die Arbeitsmarktchancen ihrer Schützlinge zu verbessern,
- Industriekontakte zu pflegen
- weitere Themen für studentische Arbeiten aus realer Anwendung zu generieren
- weitere Stellen für eigene Schützlinge zu finden
- manchmal eigene Aufträge für die Industrie anzunehmen

Last but not least wäre eine weitere gelungene Zusammenarbeit mit der Industrie auch image- und politikmäßig für die Fernuni von Vorteil.

Ich würde auch Einiges dabei bedenken, wenn der eigene Arbeitgeber die Aufgabe stellt:

+ optimale (Arbeitszeit? - )Förderung

- u.U. zu hohe Erwartungen aus Sicht des Arbeitgebers, dass z.B. "ein kleiner Student" in sechs Wochen die ungelösten wissenschaftlichen Fragen aus zehn Jahren stemmen könnte, sich dann aber herausstellt, dass der Student noch einen Schein nachmachen muss und die Arbeit erst in sieben Monaten beginnen kann ...

- geringere spezifische Fachkompetenz der betreuenden Uni-Mitarbeiter

? zu klären ist, ob die Art der Aufgabenstellung eine Bearbeitung in entsprechendem Niveau und der verfügbaren Zeit ermöglichen würde, dazu würde aber dann das Gespräch mit einem Prof dienen können - dahin aber unbedingt schon mit geeigneten Fachartikeln usw. erscheinen!

Persönliche Anmerkung: Optimierungsverfahren, auch nicht-lineare haben so ihre Tücken für Examensarbeiten: Schnelle praktische Verfahren lassen sich teils nur sehr schlecht theoretisch in den Griff kriegen, während theoretisch gute Verfahren praktisch langsamer sind als die schnellen praktischen: Nach dem Motto, wissen, dass man nichts weiß 😉 ...

Je nach Professor könnte die Einschätzung solch einer "Frickel"-Arbeit in der Industrie sehr variieren - ich würde daher nur bei einem Prof so eine Arbeit machen, der direkt darauf anspringt! (Und wenn er anspringt wäre gut zu wissen, warum, ob aus wissenschaftlicher Neugierde, aus finanziellen Interessen etc.pp.).

Strategisch könnte man in Deiner Situation fast auf die Idee kommen, dass Du im Vorfeld schon einige gute Ideen entwickeln könntest, aber dies nicht vor dem Beginn der eigentlichen Arbeit alzusehr Deinem Chef und Deinen Professoren offerierst. Es soll gar schon Diplomer gegeben haben, die nur einen Teil ihrer Erkenntnisse in die Diplomarbeit gesteckt haben, damit sie ihre Sahnehäubchen noch für eine anschließende Doktorarbeit übrig hatten..

Grüße und folge Deinem Bauch!

Armin
 
Dr Franke Ghostwriter
Danke für deine ausführliche Antwort!

Ja, mein Chef hat komische Erwartungen.. aber ich denke, die hab ich ihm schon ausgetrieben.
Ich hab mich selbst mal an die Thematik gewagt und schon erste Erfahrungen gesammelt, nur fehlte mir zu dem Zeitpunkt noch einiges an Hintergrundwissen.

Ist die Frage, ob auch ein Student das Thema interessant genug findet..
Probieren kann man es ja mal!

Vielen Dank und Grüße,
Jacka
 
Oben