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gerry schrieb:Ich glaube, daß Arbeitsmarktreformen erst nach einer gewissen Zeit, die über ein paar Monate oder ein, zwei Jahre hinausgehen, greifen.......
Michael Koch schrieb:hej... dann bin ich auch mim Studium fertig 🙂
bild5000 schrieb:Arbeitsmarktreformen Die Kürzung der Penlerpauschale,Lockerung des Kündigungsschutz,Die Fortsetzung der allen Hartz IV Instrumente kannst du im Koalitionsvertrag der großen Koalition finden
gerry schrieb:Steigende Produktivität kann nicht der Grund für die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland sein,
das beweisen andere Länder und die Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und anderen Industrienationen.
Durch Automatisierung und dadurch steigende Produktivität fallen in manchen Bereichen Arbeitsplätze weg, in anderen Bereichen entstehen dadurch aber wieder neue.
Letztlich ist die hohe Produktivität noch der beste Arbeitsplatzgarant.
Das Problem liegt viel eher in einem hohen Lohnniveau, das mit sinkendem Bildungsniveau gekoppelt ist, gepaart mit systematischer Fehlallokation von Finanzmitteln, die man lieber in absterbende Äste, statt in Zukunftstechnologien steckt (man kann noch so viel Geld in den Kutschenbau stecken, um dort AP zu erhalten, aber wir fahren trotzdem mit dem Auto...), in denen die Arbeitsplätze der Zukunft entstehen.
Die Lösung kann aber nicht, wie derzeit oft gehört, allein in Senkung der Löhne zu finden sein, sondern vielmehr in steigende Investitionen in Bildung, Forschung und Zukunftstechnologien. Das kostet allerdings heute sehr viel Geld und würde sich erst später auszahlen, d.h., die positive Wirkung kommt verzögert am Markt an.
Aber es führt kein Weg daran vorbei: Wer ordentlichen Wohlstand möchte, der muß gut sein, also Bildung erfahren, die wettbewerbsfähig ist und diese dann am Markt einsetzen. Dadurch entstehen neue Arbeitsplätze hoher Produktivität (unproduktiv können auch andere produzieren), denn der Arbeitsmarkt ist nicht statisch, wie es die meisten Menschen glauben, sondern dynamisch, expandiert durch Leistung und Kreativität, fällt aber auch zusammen, wenn die Gesellschaft sich nicht mehr bewegt.
neanderix schrieb:Das sind keine Reformen, das sind lediglich Repressalien gegen (noch) Arbeitnehmer und Arbeitslose.
Das diese keine Änderung auf dem Arbeitsmarkt bewirken würden, war vorauszusehen und überascht mich nicht wirklich.
Ich tippe darauf, dass die BA Ende diesen Jahres eine AL-Zahl von knapp unter 6Mio verkünden wird.
Da in diesen Zahlen alle diejenigen fehlen, die durch Statistik-Trick herausfallen (z.B. 1EUR Jobber und menschen in Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen) kannst du selber hochrechnen, wie die realen Zahlen aussehen...
Deutschland hat längst real 8Mio Arbeitslose. Ende: nicht in Sicht.
Volker
Ohjee ?! schrieb:Weiß nicht ob ichs als Repressalie gegen Arbeitslose sehen würde, nicht das ich die ganze Reform für gut erachte, andererseits kann es auf dauer auch nicht sein, dass der arbeitende teil der bevölkerung den bewußt !!!!!arbeitenden teil finanziell aushält. Es gibt Fälle der ungewollten Arbeitslosigkeit, der Krankheit etc.
aber für diese Fälle ist und soll der Sozialstaat aber auch da sein. jedoch sehe ich es nicht ein objektiv gesunden menschen, die durchaus ihre Lage ändern könnten (und sei es über 1 EUR JOb oder Nebenjob)
auf Dauer "auszuhalten". Alg II hat u.a. auch die Intention den leidensdruck zu erhöhen um Energie zu vitalisieren sich aus seiner Situation zubefreien,
neanderix schrieb:Und das sind die weitaus meisten.
Sozialschmarotzer, also Leute, die den Sozialstaat ausnutzen, wird es immer geben, solange es einen Sozialstaat gibt, egal auf welches Maß der zusammengeschrumpft wird. die sind aber eine Minderheit und es kann IMNSHO nicht sein, dass wegen ca. 200.000 sozialschnarotzern die restlichen 4,8Mio offiziell Arbeitslosen mit Mittelkürzung bestraft werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass wegen der sozialschmarotzer die Reform sicher nicht notwendig war; die AA hatten auch vorher genügend Mittel, um auf selbige Druck auszuüben bzw. gegen diese vorzugehen.
es geht nicht darum zu beziffern wer in diesem Staat ein Sozialschmarotzer ist, sondern darum, dass die reform notwendig war. desweiteren würde ich mir nie anmaßen eine Anzahl an menschen als Schmarotzer zu bezeichnen. ich kenne genug leute die von sich selbst behaupten über gewisse zeiträume den Staat zu schröpfen, aber Schmarotzer ist ein hartes wort, füür dessen "Sein" es auch immer gründe gibt (ob diese gut oder schlecht sind sei aber mal dahin gestellt)
Nur: gezieltes Vorgehen macht Arbeit....
Da gebe ich dir voll und ganz recht, Und das dies weder Problem der Arbeitslosen noch der arbeitnden bevölkerung, sondern vielmehr der Politik ist ist auch klar
Die 1EUR jobs gehören verboten.
Schade nur dass genügend Arbeitslose dies für sich selbst als eine sinnbringende Variante entdeckt haben. Es gibt leute die arbeiten seit 20 jahren in ehemaligen BSHG Maßnahmen und diese Tätigkeit ist der einzige Grund warum sie morgens aufstehen, nicht wieder anfangen zu saufen und sich wertgeschätzt fühlen, darüber mal nachgedacht ?
es kommt nicht auf die Maßnahme an sich an, sondern auf die Art und weise wie man damit arbeitet. WEnn es zu lohndumping dient, als Sanktion eingesetzt wird und Menschen aufbürgt wird, damit diese sich noch schlechter fühlen, dann tuts mir leid, dass hat der Kunde absolutes Pech gehabt und nen Arsch als vermittler vor sich sitzen. Arbeite selbst in der BA (bin manchmal nicht stolz drauf - mit sicherheit), aber man muss für sich selbst eine Kombination aus Überzeugungsarbeit und menschlichkeit an den tag legen, nur dann kann man eben auch bei denen die nicht (mehr) wollen anknüpfen. Frustration aus Aggression. Aus Aggression gegen Behörden, gegen Arbeitgeber und gegen die ständigen Absagen-das ist kein Wunder. Aber ich kann nach einem guten Jahr Arbeit im Alg II sagen, dass viele (zumindest bei meinem 400 Leuten) aus tiefstem herzen heraus ihren 1 EUR JOB machen: es gibt ihnen Struktur für den tag, soziale Kontakte die sie oftmals schon vor Jahren abgebrochen haben, Sinn für den tag, das gefühl gebraucht zu werden und ein kleines zusätzliches Einkommen, des Weiteren sind 10 meiner Klienten dadurch in dauerhafte Arbeit gekommen. Weiß also nicht, was bei einer facxhgerechten udn vorallem menschlichen Auslegung seiner eigenen Arbeit am 1 EUR JOb schlecht sein sollte ???
Wie denn, wenn keine Arbeit da ist? Bleib doch mal auf dem Teppich.
Auch die H-IV-Reform zaubert keine neuen Arbeitsplätze - hingegen fördert sie Armut, insbesondere Altersarmut, und Lohndumping.
Alteraarmut: bestimmt möglich, aber welche alternative willst du ljemanden geben, der nichts gelernt hat, gesundheitlich eingeschränkt ist , 10 jahre in haft und 5 jahre in Therapie verbracht hat und aktuell mit der Dosierung von 15,8 mg methadon substituiiert wird ? Besser man versucht erstmal seine aktuelle Situation zu stabilisieren als nichts zu tun (oder meints du ernsthaft jeder Arbeitgeber reißt sich nach ihm)
Lohndumping: nur dann wenn Städte/ Agenturen fahrlässig handeln. Will nicht verschönen dass es immer Fehlentscheidungen geben kann, ganz im Gegensatz, aber bin ich nicht dazu angehalten dies zu prüfen ? habe ich nicht die verpflichtung mit die Stellen unangekündigt anzusehen und habe ich nicht ein verhältnis zu Klienten aufzubauen, so dass dieser mir erzählt was da läuft ohne Sanktionen im Hinterkopf zu haben.?????
Gut vielleicht sieht der dtsch. Arbeitsmarkt nicht gut aus (allerdings wollen wir mal auch nicht vergessen, dass es etliche AG gibt die suchen und suchen und nichts finden), aber ziehe ich dann nicht, sofern es mir mögliczh ist meine Schlussfolgerungen daraus und versuche mich vielleicht auch mal woanders. Die Schweiz sucht, Österreich sucht, Niederlande suchen wie blöde - die BA zahlt sogar Umzüge, Kosten für doppelte Haushaltsführung, fahrtkosten etc.- wenn es mir möglich ist, sollte ich dann nicht wenigstens über weitere Schritte nachdenken ?
Es geht hier nicht um eine Abwertung von menschen, ich selbst war arbeitslos, meine bruider ist z.Z. arbeitslos. ich arbeite täglich mit menschen die verzweifelt sind, traurig sind, mutlos sind, aber ich arbeite auch mit menschen die glücklich sind mit den 80 EUR mehr im vergleich zur sozialhilfe und nichts ändern wollen und das ist schade, weil potential brach liegt,was genutzt werden könnte
grüße Sabrina