Allokationstheorie - gibt es Schnittstellen zur Realität?

Dr Franke Ghostwriter
Allokationstheorie - gibt es Schnittstellen zur Realität?

Da ich ein dickes Fell habe, Frage ich Folgendes trotzdem mal - obwohl ich weiß, dass man entweder solche Fragen nicht stellen darf oder gleich als Nixblicker abgelatscht wird... 😀 :

Gibt es eine Schnittstelle zwischen dem im Kurs Allokationstheorie Gelernten und dem in der Realität dieses Erdballs Wahrgenommenen 😱 ?

Bisher konnte ich alles aus der VWL - zumindest grob - mit Inhaltes des Wirtschaftsteiles der Zeitungen in Verbindung bringen: reale und monetäre Außenwirtschaft, Stabi-politik, Umweltökonomie, Industrieökonomik, ja sogar ÖTP...

Aber Allo?

Das two-by-two-by-two Modell kann ich auf eine Robinson-Wirtschaft anwenden. Klar, ist ein Modell, nicht Realität - ok!

Ich sehe aber keine Erkenntnisse darüber, wie man irgendwelche Ergebnisse aus diesem Modell auf eine Wirtschaft mit 100 Sektoren und 100 Millionen Konsumenten / Produzenten umlegen kann/soll.

Berechnen wir ein Produktionsoptimum und dann ein Konsumoptimum und vergleichen wir nachher, obs übereinstimmt - schön und mathematisch auch nicht sooo anspruchsvoll (gut, die Klausur wird mich da eines Besseren belehren....) - aber was bringt das?

Hat jemand eine Idee?
 
Die Ergebnisse des 2-by-2-by-2-Modells gelten formal auch für größere Räume (mathematisch gesprochen; ich glaube, das kann man auch beweisen, aber wer will das schon? 🙄). Die Darstellung wird gewählt, weil sie einigermaßen beherrschbar und grafisch fassbar ist.

Die Grenzen und Möglichkeiten dieser Analysemethode werden recht ausführlich im Sohmen diskutiert – dort gibt es auch viele Hinweise auf die Originallektüren.

Welches Ziel verfolgt die Allokationstheorie? Sie fragt:
1. Wie sieht eine pareto-optimale Verteilung aus (Faktoren, Produktion, Konsum).
2. Wie lässt sich eine solche Verteilung sicherstellen? (Marktmechanismus)

Vorsicht – diese beiden Punkte muss man streng auseinanderhalten, darauf legt Grosser großen Wert.

3. Warum funktioniert das nicht? (z.B. Marktmacht, ext. Effekte)
4. Warum ist Umverteilung sinnvoll (jaja, René, es gibt Argumente dafür 😀 😀 ) und wie soll man sie bewerkstelligen?

Siehst Du jetzt klarer?
 
Die Ergebnisse des 2-by-2-by-2-Modells gelten formal auch für größere Räume (mathematisch gesprochen; ich glaube, das kann man auch beweisen, aber wer will das schon? 🙄). Die Darstellung wird gewählt, weil sie einigermaßen beherrschbar und grafisch fassbar ist.

Die Grenzen und Möglichkeiten dieser Analysemethode werden recht ausführlich im Sohmen diskutiert – dort gibt es auch viele Hinweise auf die Originallektüren.

Welches Ziel verfolgt die Allokationstheorie? Sie fragt:
1. Wie sieht eine pareto-optimale Verteilung aus (Faktoren, Produktion, Konsum).
2. Wie lässt sich eine solche Verteilung sicherstellen? (Marktmechanismus)

Vorsicht – diese beiden Punkte muss man streng auseinanderhalten, darauf legt Grosser großen Wert.

3. Warum funktioniert das nicht? (z.B. Marktmacht, ext. Effekte)
4. Warum ist Umverteilung sinnvoll (jaja, René, es gibt Argumente dafür 😀 😀 ) und wie soll man sie bewerkstelligen?

Siehst Du jetzt klarer?

DDD - hmm, das war mir schon klar, ich such halt nach ner praktischen Verwendung dieser Erkenntnisse:

Wer macht was mit den aus der Allokationstheorie gewonnen Erkenntnissen?

Vielleicht hadere ich an dieser Stelle auch nur etwas mit der akademischen Arbeitsweise: Sollte die ganze Allo-Rechnerei nur dazu dienen festzustellen, dass eine willkürlich vorgefundene Faktorallokation ineffizient sein kann - so halte ich das für trivial.

Für alles weitere - nämlich bspw. welche real vorhandenen Faktoren denn nun durch wen an wen umverteilt werden sollen - gibt die Theorie aber dann nix mehr her, oder? An der Stelle mach ich dann mit der ÖTP weiter....
 
Naja, aber es gibt ja kaum ein ökonomisches Modell, dass man wirklich in der Praxis anwenden kann, außer vielleicht den ökonometrischen Prognosemodellen. Und was bei denen so rauskommt stimmt ja durchaus nicht immer mit der Wirklichkeit überein.

Du solltest Dich für VWP vielleicht von der sehr formalen Darstellung lösen (deshalb macht es auch keinen Sinn, die EA zu bearbeiten) und nach den ökonomischen Aussagen schauen (also die 4 Punkte in meinem letzten Beitrag). Die sind ja schon ganz interessant (natürlich auch aus der Entstehungszeit heraus, also der Systemkonkurrenz zum Sozialismus).

Die gewonnenen Erkenntnisse kann man in der Politikberatung durchaus anwenden. Wie soll ich ein Steuersystem gestalten, dass keine falschen Anreize setzt? Ist Marktmacht schlecht? Wie gehe ich mit ext. Effekten um?Für die Antworten brauchst Du als Grundlage die Allokationstheorie, weil sie Dir den Vergleichspunkt liefert (Pareto-Optimum).

Vielleicht greift Du wirklich mal zum Sohmen. Der erklärt das recht ausführlich und erheblich weniger formal als Arnold.
 
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